28.08.2018 15:41:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen leicht im Plus - Italien bleibt Risiko

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Dienstagnachmittag mit leichten Aufschlägen. Das positive Momentum nach dem Durchbruch in den Handelsgesprächen zwischen den USA und Mexiko ist damit erst einmal ausgelaufen. QC Partners warnt vor zu viel Euphorie: Aus der Handels-Einigung mit Mexiko sollten Anleger lieber keine positiven Schlüsse für die Verhandlungen mit China ziehen. "Zwischen den USA und China ist und bleibt die Situation festgefahren", so Marktstratege Thomas Altmann.

Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 12.551 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,1 Prozent auf 3.459. Der Autosektor steigt indessen kräftig um 1,5 Prozent. Der Vertrag zwischen den USA und Mexiko ist vor allem für Autohersteller und -zulieferer positiv. Deutsche Autohersteller produzieren in Mexiko, zum Teil für den späteren Export in die USA. VW gewinnen 2,3 Prozent und BMW 1,8 Prozent. Bei den Zulieferern geht es für Hella um 1,6 Prozent und für Leoni um 1,6 Prozent nach oben.

Italienische Renditen bleiben auf hohem Niveau

Trotz eines leichten Rückgangs am Dienstag verharren italienische Renditen auf einem hohen Niveau. Die Rendite auf zehnjährige Staatsanleihen fällt um 2 Basispunkte (Bp) auf 3,15 Prozent. Die Rendite der zweijährigen gibt 2 Bp auf 1,24 Prozent nach. Danske Bank rät angesichts der politischen Risiken weiter von Engagements am italienischen Anleihemarkt ab. Sollte der Haushalt für 2019 zu hohe Ausgaben vorsehen, könnte dies negative Auswirkungen auf die Bonität Italiens haben.

Die Bedenken der Anleger werden auch in der Auktion zweijähriger Nullzins-Anleihen am Dienstag deutlich. Diese wurden zu 1,277 Prozent zugeteilt nach 0,647 Prozent im Vormonat und damit auf dem höchsten Niveau seit Ende 2013. Italienische Banken, die stark am italienischen Anleihemarkt engagiert sind, werden teilweise gemieden. So verlieren etwas Unicredit 1,8 Prozent, für die Aktie von Intesa Sanpaolo geht es hingegen nur leicht nach unten.

Die türkische Lira setzt am Dienstag ihre Abwärtsbewegung fort. Der Dollar steigt 1 Prozent auf 6,22 Lira. Bislang wird die neuerliche Lira-Schwäche an den internationalen Finanzmärkten ignoriert. Analysten warnen indes, dass die Türkei bislang keine überzeugenden Maßnahmen ergriffen hat, um einer neuerlichen Lira-Schwäche vorzubeugen. Auch am türkischen Aktienmarkt ist die Lira-Schwäche offenbar derzeit kein Thema - der BIST-100 liegt 2,4 Prozent vorne.

Ryanair erzielt Einigung mit italienischen Piloten

Für Ryanair geht es kräftig um 2,7 Prozent nach oben. Das Sentiment wird gestützt durch die Einigung im Tarifstreit zwischen der Fluglinie und ihren italienischen Piloten. Eine große Mehrheit der Piloten habe der Einigung zugestimmt, teilte die Branchengewerkschaft ANPAC mit. Laut Ryanair stammen 20 Prozent der Flotte und Piloten aus Italien. Das Unternehmen hat nun die Gewerkschaften in Großbritannien, Deutschland und Spanien in den kommenden Tagen zu Gesprächen eingeladen.

Eon fallen gegen den Trend um 1,6 Prozent. Jefferies hat die Aktie auf "Halten" abgestuft. Zunehmend auf den Kurs drücken dürfte auch der sich abzeichnende Abstieg des deutschen Energie-Versorgers aus dem Euro-Stoxx-50 im September. RWE ist von Jefferies dagegen auf die Kaufliste genommen worden. Der Kurs steigt um 0,5 Prozent.

Die Aktien von Varta legen nach Vorlage von Halbjahreszahlen um 5,2 Prozent zu. Um 0,3 Prozent nach oben geht es mit den Aktien von Jost Werke AG nach guten finalen Zahlen zum ersten Halbjahr. "Vor allem das Umsatzwachstum auf organischer Basis ist gut", sagt ein Händler. Es habe keine negativen Überraschungen mehr gegeben. Siemens Healthineers klettern um 1,9 Prozent auf 39,28 Euro, nachdem Berenberg das Kursziel auf 42 von 36,50 Euro erhöht hat.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.458,62 0,08 2,61 -1,29

Stoxx-50 3.081,88 0,01 0,41 -3,02

DAX 12.550,73 0,10 12,42 -2,84

MDAX 27.221,93 0,44 119,31 3,90

TecDAX 3.028,17 -0,01 -0,38 19,74

SDAX 12.528,29 0,37 46,41 5,40

FTSE 7.619,62 0,56 42,13 -1,43

CAC 5.502,80 0,43 23,70 3,58

Bund-Future 162,41 -0,26 2,38

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:00 Mo, 17.20 % YTD

EUR/USD 1,1721 +0,36% 1,1670 1,1676 -2,5%

EUR/JPY 130,16 +0,36% 129,81 129,66 -3,8%

EUR/CHF 1,1430 -0,10% 1,1441 1,1447 -2,4%

EUR/GBP 0,9071 +0,17% 0,9067 0,9059 +2,0%

USD/JPY 111,04 -0,00% 111,24 111,06 -1,4%

GBP/USD 1,2921 +0,20% 1,2871 1,2887 -4,4%

Bitcoin

BTC/USD 7.065,13 +4,6% 6.906,84 6.751,95 -48,3%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,60 -0,60 0,02

Deutschland 10 Jahre 0,38 0,37 -0,05

USA 2 Jahre 2,65 2,64 0,76

USA 10 Jahre 2,87 2,85 0,46

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,09 0,09 0,04

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,83 68,87 -0,1% -0,04 +17,2%

Brent/ICE 76,72 76,21 +0,7% 0,51 +19,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.213,02 1.211,33 +0,1% +1,69 -6,9%

Silber (Spot) 14,92 14,89 +0,2% +0,02 -11,9%

Platin (Spot) 806,00 804,50 +0,2% +1,50 -13,3%

Kupfer-Future 2,73 2,71 +0,9% +0,02 -18,2%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 28, 2018 09:41 ET (13:41 GMT)

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