16.11.2006 16:14:00

Wall Street: Fester, Konjunkturdaten positiv, Citigroup, Sears und Clear Channel im Fokus

New York (aktiencheck.de AG) - Die US-Aktienindizes tendieren am heutigen Donnerstag kurz nach Handelsstart im Plus, nachdem sie sich gestern mit Pluszeichen in den Feierabend verabschiedet hatten. Der Standardwerte-Index Dow Jones verzeichnet aktuell ein leichtes Plus von 0,25 Prozent und notiert bei 12.282,68 Indexpunkten, der S&P 500 gewinnt 0,29 Prozent auf 1.400,65 Zähler. Die Technologiebörse Nasdaq verzeichnet momentan einen Aufschlag von 0,05 Prozent auf 2.443,94 Punkte.

Auf der Konjunkturseite sind heute bisher zwei positive Nachrichten zu vermelden. Einerseits reduzierten sich die Verbraucherpreise im Oktober im Vormonatsvergleich erneut um 0,5 Prozent, nachdem sie im September schon um 0,5 Prozent gefallen waren. Volkswirte hatten lediglich mit einem Preisrückgang um 0,3 Prozent gerechnet. In der Kernrate, d.h. bereinigt um die volatilen Nahrungsmittel- und Energiepreise, wuchsen die Lebenshaltungskosten gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten eine erneute Zunahme um 0,2 Prozent erwartet. Damit wurden die Inflationsängste einiger Börsianer gemildert. Zudem sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 11. November leicht gesunken. Die Industrieproduktion ist im Oktober indes langsamer als erwartet gestiegen. Der Ölpreis liegt weiterhin klar unter der Marke von 60 Dollar pro Barrel.

Auf der Unternehmensseite gab es heute wichtige Quartalszahlen bei großen Einzelhändlern, darunter Sears, Zale, Williams-Sonoma und Big Lots, sowie bei Barnes & Noble. Die Ergebnisse bei Sears haben sich dabei mehr als verdreifacht, der weltgrößte Buchhändler verbucht indes einen Verlust. Daneben gab eine Reihe milliardenschwerer Transaktionen. Ein Citigroup-Konsortium hat den Zuschlag für den Einstieg bei einer chinesischen Großbank erhalten, Clear Channel Communications und Reader's Digest haben jeweils einer Übernahme des eigenen Unternehmens durch Investorengruppen zugestimmt. Schließlich hat Dell die Veröffentlichung seiner Quartalszahlen verschoben. Zudem wurde beim PC-Hersteller eine Untersuchung durch die SEC wegen dessen Bilanzierungsmethoden eingeleitet.

Die Sears Holdings Corp. konnte ihren Gewinn im dritten Quartal deutlich steigern. Wie der Einzelhandelskonzern am Donnerstag erklärte, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 196 Mio. Dollar bzw. 1,27 Dollar je Aktie, nach einem Nettogewinn von 58 Mio. Dollar bzw. 35 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis im Berichtszeitraum beinhaltet zahlreiche Einmaleffekte und verbesserte sich auf bereinigter Basis im Vorjahresvergleich von 48 Cents je Aktie auf 83 Cents je Anteilsschein. Der Konzernumsatz verringerte sich von 12,20 Mrd. Dollar auf 11,94 Mrd. Dollar. Analysten hatten zuvor ein EPS von 98 Cents sowie einen Umsatz von 11,80 Mrd. Dollar erwartet. Für das laufende Quartal liegen die Analystenschätzungen bei einem EPS von 4,93 Dollar sowie einem Umsatz von 15,92 Mrd. Dollar.

Die amerikanische Barnes & Noble Inc. (ISIN US0677741094/ WKN 887840), der größte Buchhändler der Welt, gab am Donnerstag bekannt, dass sie im dritten Quartal einen Verlust nach einem Vorjahresgewinn erwirtschaftet hat, was mit Sonderbelastungen zusammenhängt. Der Nettoverlust belief sich auf 2,8 Mio. Dollar bzw. 4 Cents je Aktie, nach einem Überschuss von 327.000 Dollar bzw. 0 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Vor Aktienoptionskosten lag der Verlust bei 1 Cent pro Aktie. Der Konzernumsatz verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 3 Prozent auf 1,11 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust von 4 Cents pro Aktie sowie einem Umsatz von 1,12 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS-Ergebnis von 1,95 Dollar bei Erlösen von 1,83 Mrd. Dollar, während Barnes & Noble selbst ein Ergebnis von 1,86 bis 1,96 Dollar pro Aktie erwartet. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nach wie vor mit einem EPS-Ergebnis von 2,20 bis 2,30 Dollar. Die durchschnittliche Marktschätzung sieht hier einen Gewinn von 2,27 Dollar pro Aktie vor.

Die Clear Channel Communications Inc. (ISIN US1845021021/ WKN 873046), der größte Betreiber von Radiostationen in den USA, meldete am Donnerstag, dass sie der Übernahme durch ein Konsortium bestehend aus Thomas H. Lee Partners LP und Bain Capital Partners LLC zugestimmt hat. Im Rahmen der Transaktion zahlt die Investorengruppe 37,60 Dollar pro Aktie in bar, was einer Prämie von 10,2 Prozent auf den gestrigen Schlusskurs sowie einem Gesamtvolumen von 18,7 Mrd. Dollar entspricht. Einschließlich übernommener Verbindlichkeiten in Höhe von rund 8 Mrd. Dollar liegt das Transaktionsvolumen bei 26,7 Mrd. Dollar. Darüber hinaus gab der Konzern, der insgesamt 1.150 Radiostationen besitzt oder betreibt, bekannt, dass er beabsichtigt, 448 Radiosender sowie seine 42 Sender umfassende TV-Gruppe zu verkaufen.

Die Citigroup Inc. (ISIN US1729671016/ WKN 871904), die größte Bankgesellschaft in den USA, gab am Donnerstag bekannt, dass ein von ihr angeführtes Konsortium nach einem jahrelangen Bieterwettstreit den Zuschlag für eine mehrheitliche Übernahme der chinesischen Guangdong Development Bank erhalten hat. Demnach wurde das Citigroup-Konsortium, dem u.a. die China Life Insurance Co. Ltd. (ISIN CN0003580601/ WKN 358060) und die chinesische State Grid Corp. angehören, zum bevorzugten Bieter erklärt. Im Rahmen der Offerte zahlt die Investorengruppe umgerechnet 3,1 Mrd. Dollar für eine Beteiligung von 85,6 Prozent, wobei die drei genannten Unternehmen jeweils einen Anteil von 20 Prozent an der Guangdong Development Bank halten werden. Die restlichen Anteile verteilen sich auf die International Business Machines Corp. (IBM) (ISIN US4592001014/ WKN 851399) (4,7 Prozent), die China International Trust and Investment Corp. (CITIC) (12,8 Prozent) und Puhua Investment (8 Prozent). Ebenfalls an der 500 Filialen umfassenden Guangdong Development Bank interessiert war ein Konsortium unter der Führung der der Société Générale S.A. (ISIN FR0000130809/ WKN 873403), der drittgrößten Bankgesellschaft in Frankreich.

Die amerikanische Dell Inc. (ISIN US24702R1014/ WKN 121092), der größte PC-Hersteller der Welt, verschiebt die Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Wie der Konzern am Donnerstag erklärte, sollen die ursprünglich für den 16. November angesetzten Zahlen für das dritte Quartal am Ende dieses Monats veröffentlicht werden. Begründet wurde die Verschiebung mit der laufenden internen Untersuchung der Konzernbilanzen, die derzeit aufgrund verschiedener Bilanzierungsunregelmäßigkeiten durchgeführt wird. Des Weiteren erklärte Dell, dass die amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde SEC eine offizielle Untersuchung wegen der Bilanzierungsmethoden des Konzerns eingeleitet hat.

Die US-Juwelierkette Zale Corp. (ISIN US9888581066/ WKN 914110) erklärte am Donnerstag, dass sich ihr Verlust im ersten Quartal leicht vergrößert hat, was das Ergebnis von Sonderbelastungen ist. Der Nettoverlust belief sich auf 26,4 Mio. Dollar bzw. 55 Cents je Aktie, nach einem Fehlbetrag von 23,7 Mio. Dollar bzw. 47 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Vor Einmaleffekten lag der Verlust bei 45 Cents pro Aktie. Der Konzernumsatz verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 427,6 Mio. Dollar auf 432,5 Mio. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust von 46 Cents pro Aktie sowie einem Umsatz von 432 Mio. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS-Ergebnis von 2,20 Dollar bei Erlösen von 1,05 Mrd. Dollar, während Zale selbst unverändert einen Gewinn von 2,17 bis 2,22 Dollar pro Aktie erwartet.

Der US-Einzelhändler Williams-Sonoma Inc. (ISIN US9699041011/ WKN 867980) meldete am Donnerstag aufgrund von Bilanzierungsänderungen einen Gewinnrückgang im dritten Quartal. Der Nettogewinn lag demnach bei 29,1 Mio. Dollar bzw. 25 Cents je Aktie, nach 37,1 Mio. Dollar bzw. 31 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Vor Einmaleffekten lag der Gewinn bei 29 Cents (Vorjahr: 31 Cents) pro Aktie. Der Konzernumsatz verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 827,6 Mio. Dollar auf 852,8 Mio. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 24 Cents pro Aktie sowie einem Umsatz von 859,6 Mio. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS-Ergebnis von 1,16 Dollar bei Erlösen von 1,29 Mrd. Dollar.

Der US-Einzelhändler Big Lots Inc. (ISIN US0893021032/ WKN 869884) gab am Donnerstag bekannt, dass er im dritten Quartal einen Gewinn nach einem Vorjahresverlust erwirtschaftet hat. Der Nettogewinn belief sich auf 1,7 Mio. Dollar bzw. 2 Cents pro Aktie, nach einem Fehlbetrag von 18,8 Mio. Dollar bzw. 17 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft vor Einmaleffekten lag bei 7 Cents pro Aktie. Der Umsatz nahm im Berichtszeitraum um 6 Prozent auf 1,05 Mrd. Dollar zu. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust von 3 Cents und einem Umsatz von 1,02 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 59 Cents bei Erlösen von 1,44 Mrd. Dollar in Aussicht. Für das Gesamtjahr hat der Konzern seine EPS-Prognose von 62 bis 67 Cents auf 85 bis 90 Cents (ohne Sonderbelastung von 5 Cents) nach oben korrigiert. Die durchschnittliche Marktschätzung sieht hier ein Ergebnis von 71 Cents pro Aktie vor.
(16.11.2006/ac/n/m)

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