15.10.2013 19:02:33
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MÄRKTE EUROPA/Washington und ZEW treiben DAX auf Allzeithoch
Von Manuel Priego Thimmel
Die politische Annäherung im US-Haushaltsstreit sowie ein besser als erwartet ausgefallener ZEW-Index haben den Euro-Stoxx-50 am Dienstag auf ein neues Jahreshoch und den Dax sogar auf ein neues Allzeithoch getrieben. Demokraten und Republikaner im Senat scheinen sich auf eine zeitlich beschränkte Anhebung der Schuldenobergrenze verständigt zu haben. Der Vorschlag muss von beiden Häuser des US-Kongresses gebilligt werden. Die Marktakteure sind indes zuversichtlich, dass das Gespenst eines baldigen technischen Bankrotts in den USA zunächst gebannt ist.
Der DAX stieg 0,9 Prozent auf 8.804 Punkte. Bei 8.821 Punkten wurde ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,9 Prozent auf 3.005 Punkte; hier wurde bei 3.008 ein frisches Jahreshoch erreicht. Vom Allzeithoch von 5.495 Punkte aus dem Jahr 2000 ist der Euro-Stoxx-50 aber noch weit entfernt. Zum einen liegt das daran, dass der Euro-Stoxx-50 ein reiner Kursindex ist. Der DAX ist dagegen ein Performance-Index, das heißt die ausgeschütteten Dividenden werden reinvestiert. Zum andern hat der Euro-Stoxx in den vergangenen Jahren viel stärker unter der Schuldenkrise gelitten als der DAX.
Gute Nachrichten gab es auch aus Deutschland. Die Konjunkturerwartungen sind im Oktober auf 52,8 Punkte nach 49,6 im September gestiegen. Erwartet wurde dagegen nur eine unveränderte Lesung. Einziger Wermutstropfen: Die Konjunkturlage trübte sich leicht ein. Laut der Helaba unterstreichen die Daten aber die Erwartung einer fortgesetzten Konjukturbelebung.
An den Devisenmärkten legte der Dollar mit der Entspannung in Washington kräftig gegen den Euro zu. Die Einheitswährung fiel zeitweise unter 1,35 Dollar, konnte bis Börsenschluss in Europa dieses Niveau aber wieder zurückgewinnen. Die Entspannung im Haushaltsstreit ist zwar positiv zu werten, zugleich warnt die Commerzbank aber vor langfristigen Schäden für die US-Währung. Allerdings bleibt der Dollar trotz aller Unkenrufe in den vergangenen Jahren die weltweit wichtigste Reservewährung.
Gute Produktionszahlen und -prognosen hat der Rohstoffkonzern Rio Tinto geliefert. Diese stützen sowohl die Rio-Tinto-Aktie als auch den ganzen Sektor der Rohstoff- und Stahlunternehmen. Der Rohstoff-Riese hat seinen Kokskohle-Absatz um 15 Prozent zum Vorjahr steigern können und sieht nun noch weiteres Steigerungspotenzial. Auch die Kupfer-Prognose wurde erhöht. "Das sind konjunkturell sehr positive Nachrichten, wegen des Koks-Geschäfts eben auch für die Stahl-Industrie", so ein Händler. Rio Tinto gewannen 4,2 Prozent.
Gefragt waren auch die Aktien von Papier- und Zellstoff-Herstellern wie UPM-Kymmene und Stora Enso. Neben dem positiven Umfeld wurden beide Papiere von einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs befeuert und legten bis zu 5 Prozent zu. Der europäische Sektor der Rohstoffwerte stieg um 2,7 Prozent an und war damit die stärkste Branche in Europa. Burberry-Titel verloren dagegen 7,6 Prozent nach der Ankündigung des Wechsels der Chefin Angela Ahrendts zu Apple Mitte kommenden Jahres.
Im DAX wurde die Gewinnerliste von Lanxess angeführt. Hier stützten starke Absatzzahlen von Michelin, die zugleich auch gute Nachrichten für das Kautschukgeschäft von Lanxess waren. Die Aktien der Deutschen Telekom legten um weitere 2,2 Prozent zu. Das Unternehmen mit einer starken Fokussierung auf Europa wird als einer der Gewinner des konjunkturellen Aufschwungs in der Eurozone gesehen. Mit Gewinnmitnahmen verlor das Siemens-Papier 1,1 Prozent.
Leicht positiv für deutsche Automobilhersteller werteten Händler die vor allem an Berlin gescheiterte Einigung der EU-Umweltminister auf eine CO2-Obergrenze ab 2020. Deutschland will den Autobauern mehr Spielraum bei der Einführung der Obergrenze lassen. Deutsche Hersteller sind aufgrund ihrer großmotorigen Wagen stärker davon betroffen als die Autohersteller aus Italien und Frankreich. Die Aktien von BMW stiegen um 2,9 Prozent, Daimler legten um 2,2 Prozent zu.
Europäische Schlussbörsen vom Dienstag, 15. Oktober .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.004,56 26,87 +0,9% 14,0 . Stoxx-50 2.806,83 23,78 +0,9% 8,9 . Stoxx-600 314,82 2,60 +0,8% 12,6 Frankfurt XETRA-DAX 8.804,44 80,63 +0,9% 15,7 London FTSE-100 6.549,11 41,46 +0,6% 11,0 Paris CAC-40 4.256,02 33,06 +0,8% 16,9 Amsterdam AEX 381,95 5,68 +1,5% 11,4 Athen ATHEX-20 371,57 -1,12 -0,3% 20,0 Brüssel BEL-20 2.873,80 41,23 +1,5% 16,1 Budapest BUX 18.713,54 162,67 +0,9% 3,0 Helsinki OMXH-25 2.662,87 40,17 +1,5% 20,5 Istanbul ISE NAT. 30 93.292,95 106,05 +0,1% -4,5 Kopenhagen OMXC-20 569,86 -0,53 -0,1% 14,9 Lissabon PSI 20 6.245,04 36,70 +0,6% 11,1 Madrid IBEX-35 9.805,30 109,30 +1,1% 20,1 Mailand FTSE-MIB 18.999,22 81,55 +0,4% 16,8 Moskau RTS 1.495,31 21,34 +1,4% -2,1 Oslo OBX 469,94 5,87 +1,3% 14,5 Prag PX 976,26 9,76 +1,0% -6,0 Stockholm OMXS-30 1.265,46 6,74 +0,5% 14,5 Warschau WIG-20 2.490,34 -8,43 -0,3% -3,8 Wien ATX 2.547,67 28,16 +1,1% 6,1 Zürich SMI 7.984,35 55,86 +0,7% 17,0
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.35 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3502 -0,47% 1,3565 1,3576 EUR/JPY 133,0530 -0,34% 133,5047 133,3923 EUR/CHF 1,2349 0,04% 1,2344 1,2334 USD/JPY 98,5435 0,13% 98,4185 98,2495 GBP/USD 1,5976 0,00% 1,5976 1,5996 .=== Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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October 15, 2013 12:30 ET (16:30 GMT)
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