Ausblick: Die Märkte am Dienstag

Die Volkswagen-Aktie zog in der Spitze um knapp 3 Prozent an. Gestützt wurde der Wert von einem Presseinterview mit Konzernchef Martin Winterkorn, der für das laufende Jahr eine Rekordproduktion von sechs Millionen Autos in Aussicht gestellt hat. Die Aktie schloss dann aber nur mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent. Anteilsscheine von Bayer verloren indes recht deutlich, obwohl der Pharmakonzern am Wochenende positive Studienergebnisse für das Medikament Rivaroxaban vorgelegt hat. TUI bildeten mit -1,8 Prozent das Schlusslicht. Einem Zeitungsartikel zufolge hat die aus dem Billigflieger HLX und der Charterlinie Hapagfly entstandene Airline Tuifly seit ihrem Start die geplanten Ziele bei Weitem nicht erreicht.

Nach positiven Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Ulrich Lehner fanden sich unterdessen Henkel mit +2 Prozent an der Indexspitze. ThyssenKrupp profitierten wiederum von einem positiven Analystenkommentar und zogen um 1,6 Prozent an. Anteilsscheine des Industriekonzerns Siemens, der einen Großauftrag aus Singapur erhalten hat, verabschiedeten sich ebenfalls spürbar fester in den Feierabend. Titel der Münchener Rück entwickelten sich etwas besser als der Gesamtmarkt. In einem Presseinterview erteilte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard Großfusionen eine Absage. Vielmehr wolle man sich auf Zukäufe für die Erstversicherungsgruppe ERGO konzentrieren.

Im MDAX markierten DEPFA mit +6,8 Prozent die Indexspitze, gefolgt von KUKA (ehemals IWKA) und AWD. Etwas kräftigere Verluste waren bei IVG auszumachen. Die Immobiliengesellschaft ist Presseangaben zufolge an der Übernahme von Immobilien des Versicherungskonzerns Allianz interessiert. Im SDAX ging es für Papiere von Air Berlin kräftig aufwärts. Die Niedrigpreis-Fluggesellschaft meldete gestern, dass sie beim US-Flugzeughersteller Boeing 25 Langstreckenjets fest geordert hat. Zudem konnte die Airline Zahl der beförderten Passagiere im Juni erneut deutlich steigern. Die Aktie gewann über 4 Prozent.

Der Markt heute:

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Gewinnen starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 8.077 Punkten und HSBC Trinkaus & Burkhardt sieht den DAX bei 8.081 Zählern.

Konjunktur- und Wirtschaftstermine:

In Deutschland stehen heute die Großhandelspreise und der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe zur Veröffentlichung an. Ferner wird in Frankreich und Italien die Industrieproduktion und in Großbritannien die Handelsbilanz bekannt gegeben. Aus den USA werden heute die Lagerbestände und Umsätze im Großhandel gemeldet.

Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:

Quartalszahlen stehen heute bei Acuity Brands Inc., Audiovox Corp., Carrefour S.A. und Chevron Corp. an.

Die US-Börsen:

Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Montag mit Gewinnen. Während der Dow Jones mit 13.649 Punkten um 0,28 Prozent zunahm, zog die Nasdaq um 0,13 Prozent auf 2.670 Zähler an. Die Futures notieren derzeit unverändert. Gegen 08:00 Uhr tendiert der NASDAQ Future bei 2.008 Punkten (0,0 Prozent) und der S&P Future bei 1.542 Zählern (0,0 Prozent).

Devisen, Gold und Rohstoffe:

Brent Oil: 72,49 Dollar; Euro: 1,3606 Dollar; Gold: 659,45 Dollar

Wichtige Meldungen:

Die Alcoa Inc. , der weltweit größte Aluminiumhersteller, veröffentlichte am Montag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das zweite Quartal 2007. Damit gab der Konzern zugleich als erstes im Dow Jones gelistetes Unternehmen den Startschuss für die neue Berichtssaison. Alcoa konnte dabei die Gewinnerwartungen treffen, verfehlte jedoch die Umsatzerwartungen. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 715 Mio. Dollar bzw. 81 Cents je Aktie, nach 744 Mio. Dollar bzw. 85 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Gewinn belief sich auf 81 Cents je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von 81 Cents erwartet. Die Umsatzerlöse wurden stiegen im Berichtsquartal um 3,4 Prozent auf 8,07 Mrd. Dollar. Analysten hatten im Vorfeld Umsätze von 8,34 Mrd. Dollar erwartet. Für das aktuell laufende dritte Quartal 2007 gehen die Analysten derzeit von einem EPS von 80 Cents bei Umsätzen von 8,17 Mrd. Dollar aus.

Der Konsumgüter- und Kosmetikkonzern Johnson & Johnson (ISIN US4781601046/ WKN 853260) kündigte am Montag den weiteren Rückkauf eigener Aktien an. Demnach hat das Board heute den Aktienrückkauf mit einem Volumen von bis zu 10 Mrd. Dollar genehmigt. Der Rückkauf soll über die Börse erfolgen. Eine zeitliche Begrenzung gab der Konzern nicht an. Finanziert werden soll die Transaktion über Barmittel, sowie Kredite. Zudem will Johnson & Johnson sein AAA-Kreditrating erhalten. Bei derzeit rund 2,9 Milliarden ausstehenden Aktien und dem aktuellen Kursniveau könnte Johnson & Johnson rund 5 Prozent seiner Anteile zurückkaufen.

Der niederländische Nahrungsmittelhersteller Numico N.V. (ISIN NL0000375616/ WKN A0B69D) hat vom französischen Nahrungsmittelkonzern Groupe Danone S.A. (ISIN FR0000120644/ WKN 851194) ein Übernahmeangebot erhalten. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung beider Unternehmen hervorgeht, wird Danone an die Aktionäre des niederländischen Lebensmittelkonzerns ein öffentliches Übernahmeangebot in Höhe von 55,00 Euro je Aktie unterbreiten. Das Supervisory Board und das Executive Board von Numico empfehlen den Anteilseignern, das Übernahmeangebot anzunehmen. Insgesamt entspricht das Gesamtvolumen der Übernahmeofferte 12,3 Mrd. Euro. Bereits im Vorfeld hatte es Gerüchte über ein möglicherweise bevorstehendes Übernahmeangebot von Danone für Numico gegeben.

Der US-Automobilzulieferer Lear Corp. (ISIN US5218651058/ WKN 890485) gab am Montag bekannt, dass eine von Carl Icahn kontrollierte Gesellschaft ihr Übernahmeangebot um 3,5 Prozent erhöht hat. Das Unternehmen teilte bereits im Februar mit, dass es der Übernahme durch die American Real Estate Partners LP (ISIN US0291691097/ WKN 876526) (AREP), eine Gesellschaft des Milliarden-Investors und Hauptaktionärs Icahn, für 36,00 Dollar pro Aktie in bar zugestimmt hat. Seitdem haben jedoch einige Aktionäre das Angebot kritisiert, vor allem hinsichtlich des Kaufpreises. Den jüngsten Angaben zufolge bietet die diversifizierte Holding-Gesellschaft AREP im Rahmen einer verbesserten Offerte nun 37,25 Dollar je Aktie bzw. 2,9 Mrd. Dollar. Einschließlich übernommener Verbindlichkeiten liegt das Transaktionsvolumen damit bei rund 4,9 Mrd. Dollar. (10.07.2007/ac/n/m)