02.01.2013 12:15:33
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Aktien Frankfurt: Atempause im US-Etatstreit treibt Dax auf Hoch seit 2008
Nach dem Senat hatte auch das US-Repräsentantenhaus am späten Dienstagabend (Ortszeit) einem Kompromiss zugestimmt, der Steuererhöhungen für Millionen Amerikaner zurücknimmt und massive Ausgabenkürzungen zunächst zurückstellt. Der Kompromiss bedeutet jedoch nur eine Atempause, denn die nächste Runde im erbitterten Streit mit den Republikanern über Budgetkürzungen steht spätestens im Februar bevor. Gleichwohl reagierten die Finanzmärkte erleichtert auf die vorläufige Einigung. So zogen die europäischen Aktienbörsen ebenfalls deutlich an. Die Renditen zehnjähriger spanischer Staatsanleihen fielen auf den tiefsten Stand seit März.
BÖRSIANER REAGIEREN SKEPTISCH
"An den Märkten überwiegt der Optimismus, da die USA ein starkes Wachstumssignal gegeben haben", sagte Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Global Markets. Nun aber stelle sich die Frage, wie lange der Kompromiss die Aktienmärkte noch antreiben dürfte. Im Vorjahr hatte der Dax um 29 Prozent zugelegt, und war alleine in den vergangenen sechs Wochen um fast 10 Prozent geklettert.
Auch Investmentanalyst Ralph Herre von der Landesbank Baden-Württemberg zeigte sich skeptisch: "Die langfristigen Haushaltsprobleme der USA wird der Kompromiss nicht lösen. Es handelte sich lediglich um eine Notlösung, um der US-Wirtschaft zunächst eine Rezession zu ersparen."
KONJUNKTURSENSIBLE TITEL ZIEHEN AN
Konjunktursensible Aktien profitierten besonders von der Einigung im seit Monaten schwelenden US-Fiskalstreit. So verteuerten sich die Papiere von Commerzbank und ThyssenKrupp(ThyssenKrupp) an der Dax-Spitze um mehr als vier Prozent.
Die Aktien von Bayer aber liefen dem Markt hinterher. Mit einem Plus von 0,18 Prozent auf 72,02 Euro zählten sie zu den schwächsten Werten im Dax. Dem Hoffnungsträger Xarelto weht künftig in den USA ein schärferer Wind entgegen: Das Konkurrenzprodukt Eliquis der Pharmakonzerne Pfizer
METRO SEHR FEST
Im MDax stiegen die Papiere von Metro (METRO) um 2,36 Prozent. Der Chef der Tochter Kaufhof, Lovro Mandac, zeigte sich in der "Welt am Sonntag" zuversichtlich für 2013. Ferner sagte er zu dem Weihnachtsgeschäft: "Wir sind zufrieden." Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank bezeichnete dies zwar einerseits als recht gute Nachricht. Auf der anderen Seite aber trage Kaufhof nicht mehr als fünf Prozent zum operativen Ergebnis von Metro bei. Die Zahlen der Sparten Großhandel sowie Verbraucherelektronikmärkte seien weitaus wichtiger.
Die im TecDax (TecDAX) gelisteten Papiere von Evotec legten um 1,49 Prozent zu. Die Biotech-Firma arbeitet bei der Erforschung von Krebstherapien nun mit dem österreichischen Unternehmen Apeiron Biologics zusammen./la/ag
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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