"Nicht nachvollziehbar" |
06.12.2018 16:52:46
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RWE dementiert Bericht: Kohleausstieg lässt Gewinn nicht steigen
In der Kohlekommission wird derzeit beraten, bis 2022 rasch Braun- und Steinkohlekraftwerke vom Netz zu nehmen, um den deutschen Ausstoß an Kohlendioxid zu senken und die Lücke bei den Klimazielen zu verkleinern. In der Folge erwarten Experten steigende Strompreise, weil vor allem die Rolle der Braunkohle als günstigster Energieträger geschmälert würde. Von steigenden Strompreisen würde RWE zwar direkt profitieren, "diese können aber den erheblichen Schaden, der RWE durch politisch initiierte Kraftwerksstilllegungen entstehen würde, keinesfalls ausgleichen."
Laut Börsen-Zeitung hat Finanzvorstand Markus Krebber auf einer Konferenz der Berenberg Bank den Umfang der Abschaltungen mit 7 bis 10 Gigawatt beziffert. Auch diese Aussage sei falsch. "Auch wir kennen hierzu nur die Spekulationen, die es in verschiedenen Medienberichten gab", erklärte der Stromkonzern. Die Stilllegung von 7 Gigawatt hatte zum Beispiel Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) seinerzeit den Grünen während der Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition angeboten.
RWE besteht auf Kompensation
Noch ist die Frage strittig, ob RWE und andere Energieerzeuger, wie Uniper oder die Lausitzer Leag, Entschädigungen für ihre Kraftwerke und Tagebaue bekommen sollen, wenn diese kurzfristig abgeklemmt werden. Verschiedene Rechtsgutachten kommen zu gegensätzlichen Ergebnissen. In der Kohlekommission hat sich aber als Konsensus herausgebildet, dass ein rasches Vorgehen der Politik nur im Einverständnis mit den Unternehmen zu machen sein wird. RWE pocht auf Entschädigungen, die für entgangene Gewinne, entwerte Investitionen und den sozialverträglichen Personalabbau gezahlt werden müssten.
Die Kohlekommission sollte eigentlich am kommenden Dienstag erneut zusammenkommen. Doch eine Runde im Plenum wurde abgesagt, stattdessen treffen sich lediglich zwei Fachgruppen. Dass Deutschland auf der Weltklimakonferenz mit einem fertigen Kohleausstiegs-Plan wird glänzen können, gilt als ausgeschlossen. Die Kommission soll nun spätestens am 1. Februar ihren Abschlussbericht vorlegen.
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)
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