08.10.2018 13:19:46
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MÄRKTE EUROPA/Italien und Technologiewerte drücken DAX unter 12.000
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem ersten Einbruch unter die 12.000er-Marke zeigt sich der DAX am Montagmittag. Mit 0,9 Prozent Minus notiert er bei der psychologisch wichtigen Marke von 12.000 Punkten, die er im Verlauf auch schon durchbrochen hat. Strategen schwant daher nichts Gutes: Beim DAX befürchten Technische Analysten einen Fall auf 11.800 Punkte. Sollte diese Marke durchbrochen werden, drohe die gefürchtete Kopf-Schulter-Formation mit vierstelligen Kurszielen für den Index. Nachrichtlich setzt sich die Misere an den europäischen Aktienmärkten ohnehin ungebremst fort.
Zu den Belastungsfaktoren wie dem Handelsstreit China-USA, dem globalen Sprung der Zinsen nach oben und der Sorge über einen nicht mehr zu bewältigenden Schuldenberg in Italien gesellt sich nun auch die Zurückhaltung vor der beginnenden Berichtssaison. Sie startet bereits diese Woche mit den US-Großbanken. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 3.319 Punkte nach unten.
Italiens Banken unter Druck
Unter Druck stehen besonders Technologieaktien aufgrund ihrer Zinsempfindlichkeit und Bankaktien aus Italien wegen der fortgesetzten Kursverluste bei Anleihen, die zuhauf in den Bankenportfolios liegen. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsanleihen steigt im Gegenzug um 10 Basispunkte auf 3,51 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland liegt sie bei 0,53 Prozent. Unter anderem fallen Ubi Banca und Mediobanca bis zu 4,5 Prozent und Unicredit um 4,1 Prozent.
Belastungsfaktor bleiben die Pläne für den italienischen Haushalt 2019. Damit geht Rom nicht nur auf Konfrontationskurs mit Brüssel, sondern droht auch die Ratingagenturen zu verärgern. Herunterstufungen der Bonität dürften den Druck auf die Anleihemärkte nach Einschätzung aus dem Handel noch verstärken.
Keine positive Reaktion auf US-Löhne und China
Sorgen macht Strategen vor allem, dass eine Entlastungsreaktion nach dem US-Arbeitsmarktbericht ausgeblieben ist. "Wenn auf gute Nachrichten nicht positiv reagiert wird, ist das ein schlechtes Zeichen und zeigt einen klaren Verkaufsüberhang", so ein Marktbeobachter. Obwohl die Stundenlöhne dort nicht stärker als befürchtet gestiegen waren, ging es weiter nach unten. Auch in China ging es trotz einer neuerlichen Lockerung der Geldpolitik an den dortigen Börsen nach der feiertagsbedingt handelsfreien Vorwoche massiv abwärts um fast 4 Prozent. Die Maßnahme dürfte maßgeblich auch dem potenziell wachstumsbremsenden Handelsstreit geschuldet sein und insofern Sorgen Pekings widerspiegeln. In Deutschland fiel dazu die Produktion im produzierenden Gewerbe im August um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dies kam überraschend und belastet die Stimmung für Aktien zusätzlich.
Technologieaktien werden weiter gemieden
Der Ausverkauf der Technologieaktien geht weiter. Die extrem hohen Aktienbewertungen geraten durch den Zinsanstieg massiv unter Druck. Chip-Aktien waren am Freitag Hauptverlierer an Wall Street mit 2,4 Prozent. Hier wirken weiter Medienberichte der vergangenen Woche, laut denen chinesische Spionagechips in chinesischer IT-Hardware gefunden worden sein sollen. Dies könnte den US-Behörden einen Grund für neue Einfuhrbeschränkungen liefern.
Technologieaktien in Europa fallen im Schnitt um 1,3 Prozent. STMicro verlieren 1,9 Prozent, Infineon 1,2 Prozent, Siltronic 4,2 Prozent, SAP 1,3 Prozent. DAX-Neuling Wirecard brechen sogar um 9,3 Prozent ein. Für Compugroup geht es um 2,3 Prozent nach unten. Hier belastet ein Interview von CEO Frank Gotthardt, der sich zurückhaltend zu Telematik-Infrastrukturprojekten geäußert und einen Umsatz im laufenden Jahr von nur 700 Millionen Euro angekündigt hat. Dies liege am unteren Ende der Spanne von 700 bis 730 Millionen Euro, heißt es im Handel.
DIC Asset erhöht den Ausblick
Nach Anhebung der Jahresziele werden DIC Asset als eine der wenigen Aktien um 1,1 Prozent höher gehandelt. Im Handel wird die Anhebung zwar begrüßt, grundsätzlich sei das Umfeld für Immobilienaktien wegen der anziehenden Marktzinsen allerdings angeschlagen. Im DAX erholen sich Vonovia um 0,4 Prozent.
Nach der Gewinnwarnung vom Freitag werden RWE weiter gemieden und verlieren 2 Prozent. Versorger könnten sich in Deutschland nicht mehr auf Rechtssicherheit bei ihren Investitionen verlassen, das erschwere die Schätzung künftiger Gewinne zusehends, so die Begründung.
Nicht wohl gelitten sind zudem Autoaktien. Hier belastet nicht nur der Handelsstreit, sondern auch die Sorge um weitere Diesel-Fahrverbote in deutschen Städten. Am Dienstag findet in Berlin eine mündliche Verhandlung dazu statt. Für die VW-Aktie geht es um 1,5 Prozent nach unten, BWM und Daimler fallen um bis zu 1,2 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.318,61 -0,80 -26,90 -5,29
Stoxx-50 3.007,22 -0,74 -22,45 -5,37
DAX 12.000,97 -0,92 -110,93 -7,10
MDAX 24.858,41 -1,65 -417,91 -5,12
TecDAX 2.673,96 -2,59 -71,18 5,73
SDAX 11.358,56 -1,88 -217,28 -4,44
FTSE 7.277,31 -0,56 -41,23 -4,80
CAC 5.312,16 -0,88 -47,20 -0,01
Bund-Future 158,19 0,62 1,28
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:07 Fr, 17:30 % YTD
EUR/USD 1,1472 -0,48% 1,1501 1,1510 -4,5%
EUR/JPY 130,05 -0,82% 130,85 130,85 -3,9%
EUR/CHF 1,1395 -0,33% 1,1402 1,1425 -2,7%
EUR/GBP 0,8802 +0,22% 0,8794 0,8793 -1,0%
USD/JPY 113,37 -0,34% 113,77 113,69 +0,7%
GBP/USD 1,3033 -0,71% 1,3079 1,3089 -3,6%
Bitcoin
BTC/USD 6.622,03 +0,0% 6.584,20 6.590,86 -51,5%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,55 -0,51 0,07
Deutschland 10 Jahre 0,53 0,57 0,10
USA 2 Jahre 2,88 2,88 0,99
USA 10 Jahre 3,23 3,23 0,82
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,15 0,15 0,10
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,38 74,34 -1,3% -0,96 +25,7%
Brent/ICE 82,87 84,16 -1,5% -1,29 +30,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.194,10 1.202,91 -0,7% -8,80 -8,4%
Silber (Spot) 14,46 14,65 -1,2% -0,18 -14,6%
Platin (Spot) 820,50 823,10 -0,3% -2,60 -11,7%
Kupfer-Future 2,76 2,76 -0,3% -0,01 -17,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 08, 2018 07:20 ET (11:20 GMT)
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Infineon AG | 33,06 | -0,05% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 32,60 | -0,61% | |
Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. | 13,90 | -1,24% | |
Mediobanca - Banca di Credito Finanziario SPA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,88 | -1,35% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 56,36 | 0,57% | |
RWE AG St. | 29,27 | -2,01% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 29,00 | -2,03% | |
SAP SE (spons. ADRs) | 240,00 | 0,00% | |
SAP SE | 240,70 | -0,64% | |
Siltronic AG | 50,70 | -0,39% | |
STMicroelectronics N.V. NY Registered Shs | 24,80 | 0,00% | |
STMicroelectronics N.V. | 25,02 | 0,02% | |
UniCredit S.p.A. | 38,95 | -0,60% | |
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Volkswagen (VW) St. | 89,75 | 0,34% | |
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