16.07.2013 10:38:32

MÄRKTE EUROPA/Gebremste Kauflust an Europas Börsen

   Mit der erwartet gebremsten Kauflust zeigen sich Europas Börsen am Dienstagmorgen. Die Berichtssaison läuft sich erst langsam warm. Die Lage bei Unternehmensnachrichten ist daher dürftig. Im Fokus steht nun die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke im Repräsentantenhaus am Mittwoch. Händler rechnen nicht damit, dass sich Marktteilnehmer bis dahin zu weit aus dem Fenster lehnen werden. Die Vorlagen aus Asien waren uneinheitlich, Kursgewinnen in Tokio standen Gewinnmitnahmen in China und deutliche Verluste in Indien nach einer Zinsanhebung gegenüber. Der Dax ist mittlerweile ins Minus gedreht und fällt 0,6 Prozent auf 8.186 Zähler, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,6 Prozent auf 2.669 Punkte.

   Impulse für Europa könnten vom deutschen ZEW-Index am Vormittag ausgehen. Die Konjunkturerwartungen sollten sich etwas verbessert haben. Von Dow Jones befragte Volkswirte rechnen mit einem Anstieg auf 40 nach zuvor 38,5 Indexpunkten. Die Analysten der Dekabank weisen allerdings darauf hin, dass er nach der "emotionalen Achterbahnfahrt" an den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen nur leicht zugelegt haben dürfte. Die Bank sieht die Geschäftserwartungen nur marginal steigen auf 38,8 Punkte.

   Insgesamt zeigen sich die Anleger recht entspannt, ihre Risikobereitschaft steigt wieder. Dies zeigen unter anderem die fallenden Renditen der US-Langläufer. "Die Notenbanken haben einen guten Job gemacht, indem sie die Befürchtungen über höhere Renditen relativiert haben", sagt Mitul Kotecha von der Credit Agricole.

   "Bernanke wird wahrscheinlich darauf achten, dass er nichts sagt, was die Märkte schocken könnte", sagt Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management. Zudem weist Ishaq Siddiqi, Marktstratege von ETX Capital, darauf hin, dass schwache US-Wirtschaftsdaten die Märkte wieder stützen könnten.

   Am Nachmittag werden in den USA unter anderem neue Inflationsdaten sowie Zahlen zur Industrieproduktion und zur Kapazitätsauslastung bekanntgegeben. Bei der US-Berichtssaison stehen vor allem die Zahlen der Bank Goldman Sachs im Blick. Die bisher vorgelegten Daten der Branche geben Anlass zu Optimismus. Daneben legen Coca-Cola und Johnson & Johnson ihre Zwischenberichte vor.

   Auf der Gewinnerseite im DAX finden sich Lufthansa-Aktien mit plus 1,4 Prozent, nachdem sich Goldman Sachs von ihrer Verkaufsempfehlung verabschiedet hat. Die Analysten sehen die Aktie nun "Neutral". Thyssen Krupp ziehen 1,8 Prozent an, hier treiben Hoffnungen auf einen Verkauf der Stahlwerke in Brasilien.

   Gute Nachrichten für Conti sehen Händler in der Hochstufung der Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agentur Fitch. Die Anleihen des Autozulieferers werden nun mit "BBB" eingestuft und damit wieder innerhalb des wichtigen Investment-Grade-Bereichs. Die Aktien honorieren dies mit 1 Prozent Plus.

   Relativ gut halten sich die Autowerte nach den neuen ACEA-Zulassungszahlen für Europa. Der Markt brach hier im Juni regelrecht ein und fiel auf ein 17-Jahres-Tief. Die Neuzulassungen fielen um 6,3 Prozent. Dramatisch sieht es bei Einzelunternehmen aus. So ging es beim Fiat-Absatz um volle 13 Prozent nach unten, bei der französischen PSA Group mit den Marken Peugeot und Citroen um 11 Prozent.

   BMW-Aktien werden zusätzlich belastet von einem Interview des Vorstandschefs Norbert Reithofer mit der Börsen-Zeitung. Die Rezession in Südeuropa dämpfe die Dynamik von BMW und sorge für Preisdruck. Es könne "viel Geld kosten", einmal verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. VW sinken um 0,5 Prozent und BMW um 0,7 Prozent. Auch Fiat und Peugeot fallen bis zu 1,3 Prozent. Daimler legen um 0,1 Prozent zu, hier stützt eine Hochstufung auf "Buy" durch die Societe Generale.

   Im MDAX steigen Aurubis nach einer Kurszielerhöhung durch HSBC um 1,8 Prozent auf 40,89 Euro. Auch Praktiker erholen sich seit der Insolvenzanmeldung von ihrem Kurssturz. Die Aktie der Baumarkt-Kette springt um 15 Prozent nach oben.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.13 Uhr EUR/USD 1,3071 +0,0% 1,3066 1,3046 EUR/JPY 130,2531 -0,2% 130,5570 130,3886 EUR/CHF 1,2381 -0,1% 1,2390 1,2393 USD/JPY 99,5970 -0,3% 99,9350 99,9570 GBP/USD 1,5092 -0,1% 1,5100 1,5092 DJG/mod/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   July 16, 2013 04:08 ET (08:08 GMT)

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