11.09.2018 15:52:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen unter Druck - Sorge vor Handelsstreit belastet
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben am Dienstagnachmittag unter Druck. Die Sorge vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den USA treibt die Anleger um. Laut Medien-Berichten will sich China in der kommenden Woche an die WTO wenden, um sich Sanktionen gegen die USA genehmigen zu lassen. Die Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Handelskonflikts löse sich immer mehr auf, sagt ein Händler.
Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 11.920 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent auf 3.296 Punkte nach. Auch ein besserer ZEW-Index hilft nicht. "Es ist ein schlechtes Zeichen für einen schwachen Markt, wenn der DAX weiter abrutscht bei so deutlich besseren Daten", kommentiert ein Händler. Der ZEW-Index reduzierte sein Minus im September auf -10,6 nach -13,7 im August. Erwartet war aber nur eine Reduktion auf -12,9. Im Handel stellt man sich auf einen baldigen Test des Jahrestiefs bei 11.727 Punkten im DAX ein.
Asiatisches Konsortium hat Interesse an Amer Sports
Aktien des finnischen Sportartikelherstellers Amer Sports Oyj gewinnen 19,2 Prozent auf 34,31 Euro. Amer ist bekannt für die Marken Wilson, Salomon und Atomic Skis. Anlass ist ein Übernahmeangebot durch ein asiatisches Konsortium, das laut Amer rund 40 Euro je Aktie bieten will bzw. das Unternehmen mit 4,66 Milliarden Euro bewertet. Das Konsortium bestehe aus Anta Sports Products und der Private Equity Unternehmen FountainVest Partner. Adidas (minus 1,5 Prozent) droht damit ein Konkurrent in Asien zu erwachsen.
Versicherer in Europa, vor allem die Rückversicherer, stehen unter Druck. "Die Bedrohungen durch die Hurrikan-Saison in den USA nehmen nicht ab, sondern verstärken sich eher", sagt ein Händler. Insbesondere mit der sich verschärfenden Nachrichtenlage um Hurrikan "Florence" über der Südostküste der USA stiegen die Sorgen. Florence war am Vorabend auf Kategorie 4 hochgestuft worden. Swiss Re fallen um 2,0 Prozent, Munich Re um 2,1 Prozent.
Deutsche Versorger setzen die jüngste Aufwärtsbewegung fort. Der Strompreis (Phelix-Baseload) für das kommende Jahr, der aktuell maßgeblich durch den Kohlendioxidpreis und den Energiekohlepreis bestimmt werde, ist laut der Commerzbank mit fast 57 Euro je Megawattstunde auf ein Siebenjahreshoch gesprungen. Daneben hat Morgan Stanley den Sektor auf "Attractive" erhöht. Die Analysten sprechen von höheren Wachstumserwartungen. Für Eon geht es um 0,9 Prozent nach oben, RWE gewinnen 0,1 Prozent.
Autosektor wird weiter gemieden
Weiterhin Vorsicht lassen die Anleger bei Autos walten. "Der Bericht über frühe Absprachen beim Thema Abgasreinigung dürfte das Sentiment belasten", sagt ein Händler. Wie das Handelsblatt berichtet, sollen sich VW, Audi, Porsche, Daimler und BMW offenbar schon früh über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge abgestimmt haben. Die Zeitung beruft sich dabei auf Unterlagen der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die bis 2008 zurückreichen. BMW verlieren 0,8 Prozent, Daimler 1,2 Prozent und VW 0,7 Prozent.
Der Abverkauf der Bayer-Aktie setzt sich unvermindert fort. Bei hohen Volumina verliert die Aktie 2,3 Prozent. Im Handel heißt es dazu, dass sich offensichtlich strategische Anleger aus der Aktie geordnet zurückziehen wegen der Risiken rund um die Monsanto-Tochter. K+S verlieren 2,9 Prozent. Als negativ stufen die Analysten der DZ Bank ein, dass der Düngemittel-Produzent aufgrund des niedrigen Wasserstands der Werra nach dem Stopp in Wintershall nun auch in Hattorf nicht produzieren kann.
Die irische Billigfluglinie Ryanair (minus 1,1 Prozent) kommt im Tarifstreit über die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen für die in Deutschland angestellten Flugbegleiter und Piloten nicht zur Ruhe. Am Mittwoch wollen sowohl die Piloten als auch die Flugbegleiter streiken. Parallel rief auch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die Flugbegleiter bei Ryanair in Deutschland zum ganztägigen Streik am Mittwoch an allen deutschen Standorten auf.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.295,67 -0,41 -13,61 -5,94
Stoxx-50 2.970,79 -0,43 -12,80 -6,52
DAX 11.920,46 -0,55 -65,88 -7,72
MDAX 26.223,72 -0,44 -115,83 0,09
TecDAX 2.888,31 -0,71 -20,68 14,21
SDAX 12.094,63 -0,56 -68,26 1,75
FTSE 7.239,02 -0,55 -40,28 -5,37
CAC 5.253,40 -0,31 -16,23 -1,11
Bund-Future 159,44 -0,30 2,08
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.45 Uhr Mo, 17:10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1577 -0,17% 1,1608 1,1607 -3,6%
EUR/JPY 129,02 +0,09% 129,39 128,95 -4,6%
EUR/CHF 1,1281 -0,27% 1,1314 1,1291 -3,7%
EUR/GBP 0,8913 +0,08% 0,8898 0,8914 +0,3%
USD/JPY 111,45 +0,31% 111,46 111,11 -1,1%
GBP/USD 1,2989 -0,30% 1,3047 1,3021 -3,9%
Bitcoin
BTC/USD 6.318,22 -0,3% 6.363,32 6.338,85 -53,7%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,55 -0,56 0,06
Deutschland 10 Jahre 0,42 0,40 -0,01
USA 2 Jahre 2,73 2,71 0,84
USA 10 Jahre 2,96 2,93 0,55
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,62 67,54 +0,1% 0,08 +15,2%
Brent/ICE 77,90 77,42 +0,7% 0,53 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.187,94 1.195,88 -0,7% -7,94 -8,8%
Silber (Spot) 13,96 14,17 -1,5% -0,22 -17,6%
Platin (Spot) 783,35 787,50 -0,5% -4,15 -15,7%
Kupfer-Future 2,58 2,61 -1,3% -0,04 -22,9%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 11, 2018 09:53 ET (13:53 GMT)
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