11.09.2018 12:30:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen rutschen ins Minus - besserer ZEW hilft nicht

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz eines besseren ZEW-Index rutschen Europas Börsen am Dienstagmittag ins Minus. "Es ist ein schlechtes Zeichen für einen schwachen Markt, wenn der DAX weiter abrutscht bei so deutlich besseren Daten", kommentiert ein Händler. Der ZEW-Index reduzierte sein Minus im September auf -10,6 nach -13,7 im August. Erwartet war aber nur eine Reduktion auf -12,9. Übergeordnet hält weiterhin die Sorge über den globalen Handelskonflikt und seinen Folgen für die Handelsströme und damit die Ergebnisse der Unternehmen die Anleger von größeren Käufen ab.

Für den DAX geht es 0,5 Prozent auf 11.927 Punkte nach unten, im Tagestief notierte der deutsche Auswahlindex bereits bei 11.865 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 3.297 Punkte nach unten. Mit Blick auf den DAX steht nach Einschätzung der DZ Bank ein baldiger Test der Jahrestiefs im Bereich von 11.725 Punkten auf der Agenda. Dort allerdings dürften dann "Schnäppchenjäger" anzutreffen sein, die ein weiteres direktes Durchsacken des Index zunächst verhindern sollten.

Florence nun Hurrikan der Kategorie 4

Versicherer in Europa, vor allem die Rückversicherer, stehen unter Druck. "Die Bedrohungen durch die Hurrikan-Season in den USA nehmen nicht ab, sondern verstärken sich eher", sagt ein Händler. Insbesondere mit der sich verschärfenden Nachrichtenlage um Hurrikan Florence über der Südostküste der USA stiegen die Sorgen. Florence war am Vorabend auf Kategorie 4 hochgestuft worden. Swiss Re fallen 1,6 Prozent, Munich Re um 1,7 Prozent.

Deutsche Versorger setzen die jüngste Aufwärtsbewegung fort. Der Strompreis (Phelix-Baseload) für das kommende Jahr, der aktuell maßgeblich durch den Kohlendioxidpreis und den Energiekohlepreis bestimmt werde, ist laut der Commerzbank mit fast 57 Euro je Megawattstunde auf ein Siebenjahreshoch gesprungen. Daneben hat Morgan Stanley den Sektor auf Attractive erhöht. Die Analysten sprechen von höheren Wachstumserwartungen. Für Eon geht es 1 Prozent nach oben, RWE gewinnen ebenfalls 1 Prozent.

Autosektor wird weiter gemieden

Weiterhin Vorsicht lassen die Anleger bei Autos walten. "Der Bericht über frühe Absprachen beim Thema Abgasreinigung dürfte das Sentiment belasten", sagt ein Händler. Wie das Handelsblatt berichtet, sollen sich VW, Audi, Porsche, Daimler und BMW offenbar schon früh über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge abgestimmt haben. Die Zeitung beruft sich dabei auf Unterlagen der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die bis 2008 zurückreichen. BMW verlieren 0,7 Prozent, Daimler 0,9 Prozent und VW 1,5 Prozent.

Die irische Billigfluglinie Ryanair (minus 0,6 Prozent) kommt im Tarifstreit über die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen für die in Deutschland angestellten Flugbegleiter und Piloten nicht zur Ruhe. Am Mittwoch wollen sowohl die Piloten als auch die Flugbegleiter streiken. Parallel rief auch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) die Flugbegleiter bei Ryanair in Deutschland zum ganztägigen Streik am Mittwoch an allen deutschen Standorten auf.

Aktien des finnischen Sportartikelherstellers Amer Sports Oyj sind nach 24,9 Prozent Plus auf 35,45 Euro vom Handel ausgesetzt. Amer ist bekannt für die Marken Wilson, Salomon und Atomic Skis. Anlass ist ein Übernahmeangebot durch ein asiatisches Konsortium, das laut Amer rund 40 Euro je Aktie bieten will bzw das Unternehmen mit 4,66 Milliarden Euro bewertet. Das Konsortium bestehe aus Anta Sports Products und der Private Equity Unternehmen FountainVest Partner. Adidas (minus 0,4 Prozent) droht damit ein Konkurrent in Asien zu erwachsen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.296,97 -0,37 -12,31 -5,91

Stoxx-50 2.974,10 -0,32 -9,49 -6,41

DAX 11.926,66 -0,50 -59,68 -7,67

MDAX 26.275,36 -0,24 -64,19 0,28

TecDAX 2.904,25 -0,16 -4,74 14,84

SDAX 12.156,18 -0,06 -6,71 2,27

FTSE 7.237,71 -0,57 -41,59 -5,37

CAC 5.262,17 -0,14 -7,46 -0,95

Bund-Future 159,47 -0,27 2,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.45 Uhr Mo, 17:10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1588 -0,08% 1,1608 1,1607 -3,6%

EUR/JPY 129,11 +0,16% 129,39 128,95 -4,6%

EUR/CHF 1,1298 -0,11% 1,1314 1,1291 -3,5%

EUR/GBP 0,8892 -0,16% 0,8898 0,8914 +0,0%

USD/JPY 111,43 +0,30% 111,46 111,11 -1,1%

GBP/USD 1,3032 +0,03% 1,3047 1,3021 -3,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.359,97 +0,4% 6.363,32 6.338,85 -53,4%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,54 -0,56 0,07

Deutschland 10 Jahre 0,42 0,40 -0,01

USA 2 Jahre 2,73 2,71 0,84

USA 10 Jahre 2,96 2,93 0,55

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,76 67,54 +0,3% 0,22 +15,4%

Brent/ICE 77,96 77,42 +0,8% 0,59 +20,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.193,77 1.195,88 -0,2% -2,12 -8,4%

Silber (Spot) 14,12 14,17 -0,4% -0,05 -16,6%

Platin (Spot) 786,75 787,50 -0,1% -0,75 -15,4%

Kupfer-Future 2,61 2,61 -0,2% -0,01 -22,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 11, 2018 06:31 ET (10:31 GMT)

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