30.06.2017 10:54:45
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MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Gewinnwarnung lastet auf Bayer-Aktie
FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert auf den am Vortag deutlich ermäßigten Niveaus zeigen sich Europas Aktienmärkte am Freitag. Nach dem Abverkauf auch an der Wall Street ist die Stimmung zunächst angeschlagen. In den USA kamen erneut die Sektoren unter Druck, die eine extrem hohe Aktienbewertung aufweisen. Dafür kommen aus China stark ausgefallene Einkaufsmanagerdaten, die zumindest zunächst als Gegengewicht fungieren. Am deutschen Aktienmarkt ist die Bayer-Aktie nach einer Gewinnwarnung unter Druck geraten.
Der Dax gibt um 0,1 Prozent nach auf 12.403 Zähler, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich 0,1 Prozent höher mit 3.474 Punkten. Als möglicherweise entscheidend für die weitere Marktrichtung werden vor dem Hintergrund der jüngsten Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi die Verbraucherpreise aus der Eurozone im Juni herausgestellt. Sie werden um 11.00 Uhr berichtet. Volkswirte erwarten sie 1,2 Prozent höher als im Vorjahr.
In Europa wird seit den Draghi-Aussagen verstärkt die Zinswende gespielt. Draghi hatte am Dienstag die Bereitschaft der EZB zur Anpassung der Geldpolitik an die anhaltende Konjunkturerholung angedeutet und ebenso die Erwartung, dass sich die gute Konjunktur auch in einer höheren Inflation niederschlagen werde.
Der Euro profitiert weiter vom in der Folge steigenden Renditeniveau in der Eurozone. Er handelt mit 1,1409 Dollar dicht an einem 13-Monatshoch, womit sich die Aussichten für die Exportindustrie eintrüben. Auch das bremst die Kauflaune an der Börse.
Sollten sich die Verkäufe an der Wall Street am Nachmittag fortsetzen, werde auch der DAX weiter fallen, heißt es. Kursziele bis unter 12.300 werden als möglich angesehen. "Das geht weit über die Tech-Werte hinaus", sagte ein Händler zu den Kursverlusten in den USA. Denn mit den sogenannten FAANG-Aktien in den USA seien die fünf Vorzeigeaktien für 50 Prozent der Performance im S&P-500 dieses Jahr verantwortlich gewesen. Entsprechend könnten auch die großen Index-Benchmarks unter Verkäufen leiden und damit auch andere Börsen mit nach unten ziehen. Fundamental zeige sich nun die negative Kombination aus sehr hoher Aktienbewertung und der Markterwartung weiter steigender Zinsen.
Bayer überrascht mit Gewinnwarnung "Wir werden zum Halbjahresultimo noch ein paar weitere Gewinnmitnahmen sehen", sagte ein Marktteilnehmer am frühen Morgen. Das erste Halbjahr sei teilweise sehr gut gelaufen. Wie auch in den USA gehörten am deutschen Aktienmarkt die Technologiewerte zu den großen Gewinnern. Der TecDax stieg in diesem Jahr um knapp 20 Prozent. "Hier dürfte noch etwas Luft abgelassen werden", ergänzt er.
Unter Druck stehen im DAX Bayer mit minus von rund 4 Prozent, zeitweise betrug es rund 5,5 Prozent. Das Pharma- und Agrarchemieunternehmen hat kurz nach Beginn des Handels eine Gewinnwarnung ausgegeben. Ein schwaches Geschäft in Brasilien werde den Gewinn des Geschäftsbereichs Crop Science bis zu 400 Millionen Euro niedriger ausfallen lassen. Dadurch werde auch die Konzernprognose bei Umsatz und Gewinn fallen, heißt es.
adidas legen hingegen um 2,2 Prozent zu nach sehr gut ausgefallenen Zahlen des Konkurrenten Nike. Als gut auch für Adidas bezeichnen Händler, dass das Nike-Geschäft vor allem in China und Westeuropa gut gelaufen ist.
Gut ausgefallene Zahlen von Micron stützen den Chipsektor etwas. Micron hatte von einer höher als erwarteten Nachfrage aus dem Cloud- und Mobilgeschäft berichtet. STMicro legen um 0,7 Prozent zu, Infineon um Prozent. Der Stoxx-Technologie-Index liegt unter den Branchen-Indizes mit einem Plus von 1,4 Prozent klar an der Spitze. Er hatte am Vortag aber auch mit am stärksten nachgegeben. Der deutsche Technologieindex TecDAX liegt 0,9 Prozent im Plus.
Evonik und K+S legen um je rund 1 Prozent zu. Für beide Werte wurden neue Kaufempfehlungen ausgesprochen: Für Evonik von Berenberg und für K+S von der Societe Generale.
Delivery Hero liefert Erfolgreich gestaltet sich das Börsendebüt von Delivery Hero. Der erste Kurs der Aktie wurde mit 26,90 Euro festgestellt. Gegenüber dem Ausgabepreis an Erstzeichner von 25,50 Euro entspricht das einem Plus von 5,4 Prozent. Der Börsengang hatte sich schon im Vorfeld reger Nachfrage erfreut, so dass der Vermittler von Essensbestellungen den Angebotspreis auf das obere Ende der Preisspanne von 22,00 bis 25,50 Euro hatte legen können. Zuletzt gingen Delivery Hero mit 26 Euro glatt um.
Noratis hat es dagegen lediglich aufs Parkett geschafft: Wurden die Aktien des Entwicklers von Bestandswohnungen bereits am unteren Ende der Angebotsspanne ausgegeben, lag der erste Kurs mit 18,75 Euro auf exakt diesem Niveau.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.477,51 0,18 6,18 5,68 Stoxx-50 3.142,53 0,00 0,06 4,38 DAX 12.424,28 0,07 8,09 8,22 MDAX 24.504,28 0,30 73,01 10,43 TecDAX 2.191,43 0,84 18,21 20,96 SDAX 10.827,98 0,20 21,29 13,75 FTSE 7.335,37 -0,20 -14,95 2,70 CAC 5.171,25 0,33 16,91 6,35
Bund-Future 162,25 0,12 -0,34
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:50 Do, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1408 -0,18% 1,1428 1,1426 +8,5% EUR/JPY 127,82 -0,16% 128,03 128,53 +4,0% EUR/CHF 1,0934 -0,06% 1,0940 1,0933 +2,1% EUR/GBP 0,8773 -0,09% 0,8781 1,1364 +2,9% USD/JPY 112,04 +0,02% 112,03 112,48 -4,2% GBP/USD 1,3003 -0,09% 1,3014 1,2984 +5,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,20 44,93 +0,6% 0,27 -20,6% Brent/ICE 47,72 47,42 +0,6% 0,30 -18,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.243,25 1.245,70 -0,2% -2,46 +8,0% Silber (Spot) 16,60 16,63 -0,2% -0,03 +4,2% Platin (Spot) 920,55 922,00 -0,2% -1,45 +1,9% Kupfer-Future 2,69 2,68 +0,2% +0,00 +6,7% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod
(END) Dow Jones Newswires
June 30, 2017 04:24 ET (08:24 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 24 AM EDT 06-30-17
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adidas ADRs | 118,00 | -1,67% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 5,05 | -1,94% | |
Evonik AG | 17,44 | -1,27% | |
Infineon AG | 33,06 | -0,05% | |
K+S AG (spons. ADRs) | 5,40 | 0,00% | |
STMicroelectronics N.V. | 25,02 | 0,02% |
Indizes in diesem Artikel
TecDAX | 3 521,26 | -0,74% | |
EURO STOXX | 512,16 | -0,08% |