11.09.2018 18:06:44

MÄRKTE EUROPA/Anleger halten sich zurück - Amer Sports haussieren

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Handel an Europas Börsen war auch am Dienstag von Zurückhaltung geprägt. Die Sorge vor einer weiteren Verschärfung des Handelsstreits zwischen China und den USA trieb die Investoren weiter um. Laut Medien-Berichten will sich China kommende Woche an die WTO wenden, um sich Sanktionen gegen die USA genehmigen zu lassen. Die Hoffnung auf eine baldige Beilegung des Handelskonflikts löse sich immer mehr auf, sagte ein Händler. Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 11.970 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte dagegen um 0,1 Prozent auf 3.312 Punkte zu.

Auch ein besserer ZEW-Index half der Stimmung nicht. "Es ist ein schlechtes Zeichen für einen schwachen Markt, wenn der DAX weiter abrutscht bei so deutlich besseren Daten", kommentierte ein Händler. Der ZEW-Index reduzierte sein Minus im September auf -10,6 nach -13,7 im August. Erwartet war aber nur eine Reduktion auf -12,9. Im Handel stellt man sich auf einen baldigen Test des Jahrestiefs bei 11.727 Punkten im DAX ein.

Asiatisches Konsortium hat Interesse an Amer Sports

Aktien des finnischen Sportartikelherstellers Amer Sports Oyj gewannen 18,8 Prozent auf 34,20 Euro. Amer ist bekannt für die Marken Wilson, Salomon und Atomic Skis. Anlass war ein Übernahmeangebot durch ein asiatisches Konsortium, das laut Amer rund 40 Euro je Aktie bieten will. Das Konsortium bestehe aus Anta Sports Products und der Private Equity Unternehmen FountainVest Partner. Adidas (minus 0,5 Prozent) droht damit ein Konkurrent in Asien zu erwachsen. Puma (plus 2,9 Prozent) profitierten dagegen von den Spekulationen.

Rückversicherer in Europa standen unter Druck. "Die Bedrohungen durch die Hurrikan-Saison in den USA nehmen nicht ab, sondern verstärken sich eher", sagte ein Marktteilnehmer. Insbesondere mit der sich verschärfenden Nachrichtenlage um Hurrikan "Florence" über der Südostküste der USA stiegen die Sorgen. "Florence" war am Vorabend auf Kategorie 4 hochgestuft worden. Swiss Re fielen um 1,3 Prozent, Munich Re gaben um 1,4 Prozent nach.

Fusion zwischen Deutsche Bank und Commerzbank wird wieder gespielt

Laut einem "Spiegel"-Artikel können sich Commerzbank, Deutsche Bank und Finanzminister Olaf Scholz grundsätzlich einen Zusammenschluss der beiden Banken vorstellen. Im Prinzip sei eine Fusion wegen der hohen Synergieeffekte sinnvoll, hieß es im Handel, in der Praxis seien die Hürden aber hoch. Die Deutsche Bank sei gerade selbst in einem umfangreichen Restrukturierungsprozess, der durch ein Zusammengehen mit der Commerzbank erheblich verkompliziert würde. Deutsche Bank gewannen 0,5 Prozent, für Commerzbank ging es um 2,4 Prozent nach oben.

Die deutschen Versorger setzten die jüngste Aufwärtsbewegung fort. Der Strompreis (Phelix-Baseload) für das kommende Jahr, der aktuell maßgeblich durch den Kohlendioxidpreis und den Energiekohlepreis bestimmt werde, ist laut der Commerzbank mit fast 57 Euro je Megawattstunde auf ein Siebenjahreshoch gesprungen. Daneben erhöhte Morgan Stanley den Sektor auf "Attractive". Die Analysten sprechen von höheren Wachstumserwartungen. Für Eon ging es um 1,2 Prozent nach oben, RWE gewannen 1,1 Prozent.

Weiterhin Vorsicht ließen die Anleger bei den Autowerten walten. Wie das Handelsblatt berichtet, sollen sich VW, Audi, Porsche, Daimler und BMW offenbar schon früh über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge abgestimmt haben. Die Zeitung beruft sich dabei auf Unterlagen der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die bis 2008 zurückreichen. BMW verloren 0,4 Prozent, Daimler 0,8 Prozent und VW 0,1 Prozent. Continental gaben um 2,2 Prozent nach.

Ryanair kommt nicht zur Ruhe

Die irische Billigfluglinie Ryanair (minus 1,2 Prozent) kommt im Tarifstreit über die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen für die in Deutschland angestellten Flugbegleiter und Piloten nicht zur Ruhe. Am Mittwoch wollen sowohl die Piloten als auch die Flugbegleiter streiken.

Der Abverkauf der Bayer-Aktie setzte sich unvermindert fort. Bei hohen Volumina verlor die Aktie 2,9 Prozent. Im Handel hieß es dazu, dass sich offensichtlich strategische Anleger aus der Aktie geordnet zurückziehen wegen der Risiken rund um die Monsanto-Tochter. K+S fielen um 2,6 Prozent. Als negativ stuften die Analysten der DZ Bank ein, dass der Düngemittel-Produzent aufgrund des niedrigen Wasserstands der Werra nach dem Stopp in Wintershall nun auch in Hattorf nicht produzieren kann.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.311,66 +2,38 +0,1% -5,5%

. Stoxx-50 2.981,32 -2,27 -0,1% -6,2%

. Stoxx-600 375,31 -0,20 -0,1% -3,6%

Frankfurt XETRA-DAX 11.970,27 -16,07 -0,1% -7,3%

London FTSE-100 London 7.273,54 -5,76 -0,1% -5,4%

Paris CAC-40 Paris 5.283,79 +14,16 +0,3% -0,5%

Amsterdam AEX Amsterdam 539,79 -0,01 -0,0% -0,9%

Athen ATHEX-20 Athen 1.815,67 -29,88 -1,6% -12,8%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.668,85 +0,49 +0,0% -7,8%

Budapest BUX Budapest 36.371,94 -830,95 -2,2% -7,6%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.236,95 +10,77 +0,3% +8,1%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 113.792,85 +985,14 +0,9% -19,3%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 989,13 -5,97 -0,6% -3,4%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.279,08 -9,63 -0,2% -2,2%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.284,10 +13,30 +0,1% -7,6%

Mailand FTSE-MIB Mailand 20.853,84 -65,06 -0,3% -4,3%

Moskau RTS Moskau 1.053,44 +9,98 +1,0% -8,8%

Oslo OBX Oslo 834,57 +1,94 +0,2% +12,4%

Prag PX Prag 1.081,44 -1,41 -0,1% +0,3%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.620,39 -3,86 -0,2% +2,8%

Warschau WIG-20 Warschau 2.248,35 -22,48 -1,0% -8,7%

Wien ATX Wien 3.280,93 +7,19 +0,2% -4,1%

Zürich SMI Zuerich 8.914,94 -15,30 -0,2% -5,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.45 Uhr Mo, 17:10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1587 -0,08% 1,1608 1,1607 -3,6%

EUR/JPY 129,28 +0,29% 129,39 128,95 -4,4%

EUR/CHF 1,1286 -0,22% 1,1314 1,1291 -3,6%

EUR/GBP 0,8908 +0,02% 0,8898 0,8914 +0,2%

USD/JPY 111,57 +0,42% 111,46 111,11 -1,0%

GBP/USD 1,3009 -0,14% 1,3047 1,3021 -3,7%

Bitcoin

BTC/USD 6.275,97 -0,9% 6.363,32 6.338,85 -54,1%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,54 -0,56 0,07

Deutschland 10 Jahre 0,43 0,40 0,00

USA 2 Jahre 2,73 2,71 0,84

USA 10 Jahre 2,97 2,93 0,56

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,15 67,54 +2,4% 1,61 +17,8%

Brent/ICE 78,61 77,42 +1,6% 1,24 +20,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.195,26 1.195,88 -0,1% -0,62 -8,3%

Silber (Spot) 14,10 14,17 -0,5% -0,07 -16,8%

Platin (Spot) 791,85 787,50 +0,6% +4,35 -14,8%

Kupfer-Future 2,60 2,61 -0,7% -0,02 -22,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 11, 2018 12:07 ET (16:07 GMT)

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