19.04.2007 19:33:00

FOKUS: Private Equities setzen auf bessere adidas-Zukunft

Von Archibald Preuschat und Klaus Brune

   Dow Jones Newswires

   HERZOGENAURACH (Dow Jones)--Der Aktienkurs der adidas AG hinkte in der jüngsten Vergangenheit dem der Peer Group hinterher. Aber Analysten setzten darauf, dass der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt wieder Tempo machen wird. Das lässt ihn auch zu einem attraktiven Ziel für Private-Equity-Unternehmen wie Apax Partners werden. Bereits seit Anfang März machen Spekulationen die Runde, dass adidas, die sich im härter werdenden Sportartikelmarkt zu behaupten hat, ein Übernahmekandidat ist.

   So erwägt das Private-Equity-Unternehmen Apax Partners einen nennenswerten Anteil an adidas zu erwerben, wie eine mit dem Vorgang vertraute Person Dow Jones Newswires am Donnerstag sagte. Händler auf dem Parkett rechnen mit einem Anteil von bis zu 25%. Das Interesse der Private Equities an adidas nährt sich in erster Linie wohl aus der Erwartung, dass der Aktienkurs des Sportartikelherstellers in Zukunft deutlich steigen könnte.

   "Langfristig gesehen ist das Papier noch unterbewertet", sagte Deborah Aitken. Die in London ansässige Analystin der WestLB empfiehlt adidas-Aktien mit "Hold" bei einem Kursziel von 44 EUR. Gleichwohl rechnet sie mit einem Kursanstieg, wenn der Sportartikelkonzern die Synergien aus dem Zukauf des Wettbewerbers Reebok in Zukunft heben kann.

   Die adidas-Aktie hat zuletzt darunter gelitten, dass sich der 3,2 Mrd EUR schwere Reebok-Zukauf nicht so positiv entwickelt hat, wie sich das Manager und Investoren ursprünglich erhofft hatten.

   Am Donnerstag schloss der DAX-Wert bei 44,47 EUR nahezu unverändert. In den vergangenen zwölf Monaten legte das Papier nur um 5,5% zu und blieb hinter Mitbewerber Puma, dessen Kurs um 8,9% anstieg, insbesondere aber auch hinter dem Bekleidungshersteller Hugo Boss zurück, der im gleichen Zeitraum einen Kursanstieg von 39% verbuchen konnte.

   Analysten erwarten jedoch, dass sich der Reebook-Zukauf in der Zukunft auszahlen wird. "Finanzinvestoren erwarten hohe Renditen und adidas kann damit ab 2008 oder 2009 an aufwarten", sagte Uwe Weinreich, Analyst bei der HypoVereinsbank. Weinreich, der die Aktien des Sportartikelherstellers mit "Buy" bei einem Kursziel von 48,20 EUR empfiehlt, weist auch daran hin, dass sich die Wachstumsperspektiven, die der Konzern im kommenden Jahr hat, noch nicht im aktuellen Kursniveau widerspiegeln.

   adidas hatte angekündigt, im laufenden Jahr 500 Mio EUR in Reebok investieren zu wollen. Mäßig soll Reebok 2007, ab 2008 dann überdurchschnittlich zulegen. Die Synergien aus dem Zukauf sollen im laufenden Jahr aufgrund anfallender Kosten nur 17,5 Mio EUR betragen, im nächsten Jahr aber auf 105 Mio EUR steigen und 2009 dann 175 Mio EUR erreichen.

   Der Zukauf des US-Mitbewerbers, mit dem sich adidas dicht an die Fersen des Marktführers Nike heften kann, zahlt sich gleichwohl langsamer aus als erwartet. Die zusätzlichen Investitionen in Reebok zwangen den Sportartikelhersteller auch zu einer Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr.

   Apax hätte in den USA mehr als nur Geld zu bieten. Der Finanzinvestor verfügt über einige Erfahrung im Handel, in den USA und auch darüber hinaus. Vor einem Jahr kaufte Apax das US-Modeunternehmen Tommy Hilfiger für 1,6 Mrd EUR und sucht derzeit einen Käufer für die britische Kette New Look, die Apax gemeinsam mit dem Private-Equity-Unternehmen Permira besitzt.

   Das Know-how, das Apax mit Hilfiger eingekauft hat, könnte adidas bei der Entwicklung neuer Produkte im Mode-Bereich nützen, sagte ein Analyst eines Frankfurter Hauses, der ungenannt bleiben möchte. "Dass Apax mit dem Kauf eines adidas-Anteils auf Synergien setzt, macht durchaus Sinn", führte er an.

   Wichtiger könnte für einen Finanzinvestor aber noch das momentane Kursniveau sein. "Vergleicht man die Bewertung von adidas beispielsweise mit der von Hugo Boss, so macht es deutlich mehr Sinn, jetzt in den Sportartikelhersteller zu investieren", sagte der Frankfurter Analyst.

   Apax wäre nicht der einzige Finanzinvestor bei adidas. So hat sich Ende März der britische Sportartikel-Unternehmen Mike Ashley mit 3,14% bei adidas eingekauft. Mitbewerber und Lokalrivale Puma gehört mittlerweile zu 27,1% zum französischen Luxusgüterkonzern PPR SA. Dieser will den übrigen Puma-Aktionären auch ein freiwilliges Bar-Angebot unterbreiten, was das MDAX-Unternehmen mit 5,3 Mrd EUR bewertet.

   Webseite: http://www.adidas-group.com

   -Von Archibald Preuschat und Klaus Brune,

   Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18,

   archibald.preuschat@dowjones.com

   (Marietta Cauchi in London hat an diesem Artikel mitgewirkt.)

   DJG/apr/nas

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   April 19, 2007 13:32 ET (17:32 GMT)

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