Millionen-Verlust 15.05.2023 23:43:00

Bitcoin im Juni bei einer Million US-Dollar: Ex-Coinbase-CTO hat Wette vorzeitig abgebrochen

Bitcoin im Juni bei einer Million US-Dollar: Ex-Coinbase-CTO hat Wette vorzeitig abgebrochen

• Ex-Coinbase-CTO beendet Bitcoin-Wette
• Balaji Srinivasan kritisiert Yellen und Powell
• Teures Signal bezüglich Gefahren für die Wirtschaft

Die US-Währungshüter versuchen derzeit einen schwierigen Spagat: Einerseits sind die Verbraucherpreise in den USA weiter zu hoch, und die Inflation im Zaum zu halten ist eigentlich die klassische Aufgabe der Notenbanken. Steigen die Zinsen, werden Kredite für Privatleute und Unternehmen teurer oder sie leihen sich weniger Geld. Deshalb reduzieren sie dann ihre Ausgaben bzw. Investitionen, und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Doch andererseits bringen Zinserhöhungen die Gefahr mit sich, dass die Wirtschaft abgewürgt wird.

In dieser angespannten Situation versuchen die Verantwortlichen die Marktteilnehmer zu beruhigen, dass der Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation die US-Wirtschaft nicht zu sehr ausbremsen werde. "Ich denke, dass das, was man eine sanfte Landung nennt, möglich ist", sagte beispielsweise US-Finanzministerin Janet Yellen laut dpa im US-Fernsehen.

Srinivasan: Bitcoin-Wette auf Hyperinflation

Doch nicht alle Marktteilnehmer wollen solche optimistischen Äußerungen von Yellen oder auch von US-Notenbank-Chef Jerome Powell glauben. So ging beispielsweise der ehemalige Coinbase-CTO Balaji Srinivasan Mitte März auf Twitter eine Wette mit dem User James Medlock ein, der in einem Beitrag schrieb, dass er eine Million US-Dollar darauf verwette, dass die USA nicht in eine Hyperinflation geraten werden.

Balaji schrieb damals: "Ich werde diese Wette annehmen. Sie kaufen 1 BTC. Ich werde 1 Mio. USD senden. Dies ist eine Quote von ~40:1, da 1 BTC ~26.000 $ wert ist. Die Laufzeit beträgt 90 Tage. Alles, was wir brauchen, ist ein einvernehmlicher Treuhänder, der im Falle einer Abwertung des digitalen Dollars immer noch da ist, um dies zu regeln. Wenn jemand weiß, wie man das mit einem Smart Contract macht, können wir es on Chain machen, damit ich USDC senden kann. Wenn Sie das nicht tun, benennen Sie einen Verwalter. #BitSignal"

Wette vorzeitig abgebrochen

Bereits Anfang Mai hat Balaji Srinivasan eigenen Angaben zufolge diese Wette vorzeitig abgebrochen. Demnach zahlte er jeweils 500.000 US-Dollar an Chaincode Labs zur Finanzierung der Bitcoin-Core-Entwicklung, an die Wohltätigkeitsorganisation Give Directly sowie den pseudonymen Twitter-Nutzer James Medlock. Damit habe er seine Schuld (1 Million Dollar) mehr als beglichen.

Wie Srinivasan in einem Tweet erklärte, sei es ihm bei dieser Wette darum gegangen, auf Missstände der US-Finanz- und Geldpolitik aufmerksam machen. "Ich habe gerade eine Million verbrannt, um euch zu sagen, dass sie Billionen drucken", twitterte Srinivasan. Mittels seiner spektakulären Wette habe er die öffentliche Aufmerksamkeit darauf richten wollen, dass die Fiat-Währungen wie der US-Dollar derart in Schwierigkeiten stecken, dass dies den Bitcoin enorm steigen lässt. Tatsächlich ist der Kurs der Kryptowährung seit der Platzierung der Wette um rund 10 Prozent gestiegen. Von der 1-Million-Dollar-Marke ist er aber noch Meilenweit entfernt.

Srinivasan kritisiert in seinem Tweet, man könne sich auf die offiziellen Stellen nicht mehr verlassen, wenn etwas schief laufe. So habe Yellen in 2008 die Finanzkrise kommen sehen, aber nicht davor gewarnt. Auch Ben Bernanke habe im April 2008 von einer milden Inflation gesprochen und 158 Tage später sei die Weltwirtschaft zusammengebrochen. Und jetzt würde Fed-Chef Powell immer noch behaupten, dass eine "sanfte Landung" möglich sei.

"Deshalb habe ich mein eigenes Geld eingesetzt, um ein teures Signal auszusenden, dass etwas mit der Wirtschaft nicht stimmt, und dass es nicht wie von Powell versprochen eine sanfte Landung wird - sondern etwas viel schlimmeres", schrieb Srinivasan in seinem Tweet.

Eine sanfte Landung (engl. "soft landing") bedeutet ein Herauskommen aus der Lage ohne größere wirtschaftliche Verwerfungen.

Redaktion finanzen.at

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