Geldpolitik 06.03.2013 16:10:30

Allianz Global Investors: "Der Euro muss schwächer werden"

"Preisblasen" an den Anleihe- und Aktienmärkten sieht das Tochterunternehmen der Allianz SE bisher nicht.

   "Der Euro muss schwächer werden, das steht fest", sagte Chief Investment Officer Andreas Utermann in Frankfurt. Utermann glaubt, dass "nichts unmöglich" ist und prognostiziert: "Wenn die Realwirtschaft weiter schwach ist, insbesondere an der Peripherie, dann wird sowohl fiskalpolitisch als auch monetär etwas gemacht werden." Besonders schlimm findet Utermann die hohe Jugendarbeitslosigkeit in einigen Ländern Südeuropas: "Auf diese Weise kann eine ganze Generation verloren gehen", sagt er.

   Demgemäß hofft der CIO von Allianz Global Investors auch, dass sich bei der EZB nicht die Linie der Deutschen Bundesbank durchsetzt. "Die große Gefahr für Europa ist, dass monetäre Orthodoxie uns in die gleiche Lage bringt, in der sich Japan befindet", warnt er.

   Dagegen hofft Utermann, dass die EZB "irgendwann zwischen jetzt und dem Sommer" die Zinsen senkt oder das Staatsanleihekaufprogramm für Spanien in Gang setzt. Die offizielle Prognose des Hauses für den Euro lautet auf 1,30 US-Dollar. Sein Wunsch: "Ich glaube 1,15 wären gut, 1,00 wäre besser."

   Utermann sieht eine gewisse Chance, dass sich der Euro in den nächsten zwölf bis 18 Monaten wegen der Wachstumsdifferenzen zwischen den USA und der Eurozone abschwächen wird.

   Preisblasen sieht der Vermögensverwalter derzeit trotz rasanter Gewinne und Rekordhochs bei einigen Indizes noch nicht. Die Aktienmärkte bewegen sich nach seiner Aussage noch im Rahmen des Durchschnitts der vergangenen Jahre.

   Die Chance, dass der Dax demnächst ein Rekordhoch sieht, beurteilt Utermann vorsichtig: "Ich hatte für 2013 insgesamt 8 bis 10 Prozent prognostiziert, deshalb tue ich mich relativ schwer damit", sagte er. Auf Nachfrage räumte er aber ein, dass ein DAX-Rekordhoch durchaus im Bereich des Möglichen liege. Der DAX hat seit Jahresbeginn bereits um 4,6 Prozent zugelegt. Seit Ende November, als Utermann die Prognose für 2013 ausgegeben hat, ist der DAX aber sogar um knapp 8 Prozent gestiegen.

   Eine Blase am Staatsanleihemarkt besteht laut Utermann ebenfalls nicht. Zwar sei die "Outperformance der Bonds gegenüber Aktien gigantisch", doch sei das einzige Indiz für eine Überbewertung die Tatsache, dass die Zinsen von Benchmark-Anleihen niedrig sind. Von einer Blase könne keine Rede sein, weil niedrige Anleihezinsen gewollt seien und jeder wisse, dass sie noch eine Weile niedrig bleiben würden.

   Allianz Global Investors verwaltet rund 304 Milliarden Euro an eigenen und Kundengeldern. Diese sind zu je einem Drittel in festverzinslichen Anlagen, Aktien und anderen Instrumenten angelegt.

Dow Jones Newswires

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