23.02.2010 18:50:27

XETRA-SCHLUSS/Schwach -Enttäuschende Stimmungindikatoren drücken

   FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse am Dienstag deutlich gefallen. Der Dax verlor 1,5% oder 84 auf 5.604 Punkte. "Enttäuschende Stimmungsindikatoren aus den USA und aus Deutschland haben die Erholung der vergangenen Tage erst einmal beendet", stellte ein Händler fest. In den USA ist das Verbrauchervertrauen im Februar ungewöhnlich stark eingebrochen und in Deutschland hat das ifo-Geschäftsklima den Markt enttäuscht. "Die schwachen Daten schüren Ängste vor einem weiteren Schwächeanfall der Konjunktur", so ein weiterer Marktteilnehmer.

   Das US-Verbrauchervertrauen zeige mit einem Rückgang um 10,5 Punkte auf 46 einen der stärksten Einbrüche aller Zeiten, so ein Marktteilnehmer. Erwartet hatte der Markt nur einen geringen Rückgang auf 54,8. Einige Marktteilnehmer raten dennoch zur Gelassenheit: Bei den Stimmungsindikatoren handele es sich nur um "weiche" Indikatoren und nicht um "harte Wirtschaftsdaten". Außerdem seien andere Stimmungsindikatoren wie der Michigan-Index für die Konsumentenstimmung deutlich besser ausgefallen. Analyst Heino Ruland von Ruland Research rät Anlegern, auf die Beschäftigungszahlen zu schauen: "Eine bessere Beschäftigungssituation in den USA sollte auch das Verbrauchervertrauen stärken", so der Analyst.

   Bereits am Vormittag hatte der ifo-Index einen Aufwärtsversuch des DAX ausgebremst. Nach zehn Anstiegen in Folge hat der ifo-Geschäftsklimaindex im Februar erstmals wieder nachgegeben. Das Stimmungsbarometer der gewerblichen Wirtschaft hat damit zugleich die Erwartungen verfehlt.

   Technische Analysten geben dagegen überwiegend noch Entwarnung und sprechen von einem "Pull-Back" an das Ausbruchsniveau knapp unter 5.590 Punkte. Mit dem Ausbruch über diese Marke hatte sich die technische Situation laut Analysten aufgehellt, ein so genannter Re-Test sei nicht ungewöhnlich und unterbreche die laufende Erholung zwar, beende sie aber nicht. Wichtig sei, dass die 5.590er Marke mit dem Tagestief von 5.584 Punkten nicht nachhaltig unterschritten worden sei. Allerdings ist der Umsatz gestiegen: Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 138,0 (Vortag: 94,7) Mio Aktien im Wert von rund 3,33 (Vortag: 2,36) Mrd EUR. Der Umsatzanstieg deutet laut Händlern auf Verkaufsdruck hin.

   Auf der Verliererseite ganz oben standen Merck KGaA mit einem Einbruch von 10% auf 58 EUR. Vor allem die überraschende Dividendensenkung stieß neben den als schwach bezeichneten Jahresergebnissen im Handel auf Enttäuschung. Ulrich Huwald von M.M. Warburg bemängelte zudem einmalige Aufwendungen im Pharmageschäft des Konzerns.

   Unter Abgabedruck standen auch Aktien des Bankensektors, allen voran Commerzbank, die um 6,5% auf 5,64 EUR abstürzten. "Die schlechte Nachricht gilt eigentlich für alle Banken", so ein Händler mit Blick auf die Ergebnisse der Bank. Zeigten die Zahlen doch, dass der Markt für Anleiheversicherer nicht in Gang komme. Hier musste die Commerzbank hohe Abschreibungen vornehmen. Deutsche Bank fielen um 3,3% auf 46,19 EUR. Daneben standen konjunkturabhängige Aktien unter Druck: ThyssenKrupp fielen um 3,3% auf 23,18 EUR. Auf der Gewinnerseite standen dagegen Munich Re mit einem Plus von 0,1% und Beiersdorf, die um 0,5% stiegen.

   Dem schwachen Trend der Banken trotzen konnten die im MDAX notierten Papiere der Aareal Bank. Nach der Vorlage solider Quartalszahlen gewannen sie 3,4% auf 14,52 EUR. Continental zogen nach Geschäftsausweis des Unternehmens um 4,3% an auf 33,92 EUR. Positiv wird von Analysten die Entwicklung der Nettoverschuldung des Autozulieferers eingestuft. Unter der Schuldenlast habe das Unternehmen lange Zeit gelitten. Nun habe sich die Bilanzsituation entspannt. Der MDAX gab um 1,2% nach und der TecDax um 1,3%. Im TecDAX legten Pfeiffer Vacuum um 0,7% zu auf 56,12 EUR, nachdem neue Geschäftszahlen positiv bewertet wurden.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/flf Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   February 23, 2010 12:12 ET (17:12 GMT)

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