16.11.2006 18:20:00
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XETRA-SCHLUSS/Pkw- und Lkw-Branche verhilft DAX zu neuem Hoch
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Aktien haben sich am Donnerstag nicht lumpen lassen und sich einmal mehr zu neuen Höchstständen aufgeschwungen. "Wir haben es unverändert mit einem Käufermarkt zu tun", resümierte ein Händler. Bei nachgebenden Kursen träten sofort Käufer auf den Plan und nutzten die sich bietende Gelegenheit. Die Rotation der Favoriten ging munter weiter: Diesmal war es der Automobilsektor, der für Furore und einen am Ende gut behaupteten Dax sorgte. Spekulationen um eine Übernahme von VW durch Porsche und ein Gegenangebot von Scania für MAN stützten den Gesamtmarkt. Der DAX verbuchte ein Plus von 0,2% oder 12 Punkten auf 6.443. Umgesetzt wurden auf dem Handelssystem Xetra DAX-Aktien für insgesamt 6,3 Mrd EUR.
Am technischen Widerstand bei 6.450 Zählern biss sich der Leitindex jedoch erst einmal die Zähne aus. Im Tageshoch von 6.452 Punkten, gleichzeitig ein neues Jahreshoch, war für den DAX nach oben Schluss. Auf dieses Niveau trieben ihn am frühen Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA. Dort sind im Oktober die Verbraucherpreise etwas weniger stark gestiegen als erwartet worden war. Damit zeichne sich eine Zinssenkung als nächster Schritt der US-Notenbank immer deutlicher ab, sagten Volkswirte. Von einer solchen können Aktien in aller Regel profitieren.
Hauptgewinner einer laut Händlern alles in allem ruhigen Sitzung waren MAN. Sie verteuerten sich um 3,6% auf 73,64 EUR. Der Übernahme-Poker um MAN/Scania könnte in eine neue Runde gehen. Bei Scania werde derzeit ein Gegenangebot für MAN erwogen, hieß es in Zeitungsberichten. Am Markt wurden bereits Gebotspreise von 76,50 EUR je MAN-Aktie kolportiert. Die Aktie des MAN-Großaktionärs VW stieg um 1,5% auf 85,50 EUR. Sie lag vorübergehend sogar mit 4% im Plus und markierte bei 88,40 EUR ein frisches Jahreshoch. Eine Übernahme der Wolfsburger durch Porsche sei nicht mehr auszuschließen, meinten Händler, nachdem Porsche seinen VW-Anteil noch einmal erhöht hat. Porsche legten um 4,7% auf 921 EUR zu.
DaimlerChrysler zogen um 1,9% auf 48,41 EUR an. US-Investoren könnten frei gewordene Mittel aus Gewinnmitnahmen in VW nun in DaimlerChrysler anlegen, vermuteten Händler. Zudem könnten die Stuttgarter von einem nicht auszuschließenden Wechsel des VW-Markenchefs Wolfgang Bernhard zu DaimlerChrysler profitieren. BMW blieben mit einem Plus von 0,5% auf 45,15 EUR etwas zurück.
Nach den kräftigen Kursaufschlägen vom Vortag gaben Infineon um 2,3% auf 9,57 EUR nach. Händler bezeichneten die Quartalszahlen der Münchener als "schwach", der Kurs sei damit "reif für einen kräftigen Rückschlag". Zu den Verlierern zählten auch Münchener Rück, die um 1,2% auf 125,49 EUR sanken. Mit einer Platzierung von knapp 2,7% des Kapitals oder 6,2 Mio Aktien der Münchener Rück überraschte am Morgen die UniCredit-Tochter HypoVereinsbank. Allianz gaben um 0,8% auf 150,57 EUR nach. ThyssenKrupp litten im späten Handel etwas unter schwachen Vorgaben des Stahlsektors an Wall Street. Metro wurden von einer Abstufung durch CS Group auf "Neutral" von zuvor "Outperform" belastet und büßten 1,3% auf 45,38 EUR ein.
Ebenfalls unter Druck blieben nach der Aufgabe der Fusionsbemühungen um die Vierländerbörse Euronext die Aktien der Deutschen Börse, die sich um 0,7% auf 124,06 EUR verbilligten. In Folge guter Quartalszahlen stiegen IKB im MDAX um 0,7% auf 29,40 EUR. Stada kletterten um 6,8% auf 41,35 EUR. Sie wurden von einer Kurszielanhebung auf 50 EUR von 45 EUR durch Merrill Lynch gestützt. Bei Lanxess hat Merrill Lynch das Kursziel auf 48 EUR von 37 EUR erhöht, was der Aktie zu einem Plus von 0,9% auf 38,50 EUR verhalf. Analysten lobten die Quartalszahlen von Epcos, die insgesamt die Markterwartung übertroffen hätten. Epcos gewannen 4,4% auf 13,42 EUR. Die zuletzt sehr volatilen Conergy kletterten um 5,1% auf 44,04 EUR. DJG/bek/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 16, 2006 12:19 ET (17:19 GMT)
Copyright (c) 2006 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 19 PM EST 11-16-06
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