07.11.2012 22:27:12

Wall Street Schluss: US-Indizes schließen mit deutlichen Abschlägen, News Corp. und Time Warner gegen den Trend fester

Die US-Leitindizes haben zur Wochenmitte deutliche Verluste verzeichnet. Nach der Wiederwahl von Barack Obama rückten die anstehenden Probleme, die der alte und neue Präsident zu bewältigen hat, in den Vordergrund. Der Dow Jones verlor 2,36 Prozent auf 12.932,73 Punkte. Der NASDAQ Composite büßte 2,48 Prozent auf 2.937,29 Zähler ein, während der S&P 500 einen Abschlag von 2,37 Prozent auf 1.394,53 Punkte verzeichnete.

Nach der gestrigen US-Präsidentenwahl bleibt Barack Obama vier weitere Jahre im Amt. Nach Angaben von US-Medien hat er sich deutlich mehr Wahlmännerstimmen gesichert als sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney. Der deutliche Vorsprung ist eine Überraschung, denn nach letzten Umfragen lagen beide Kadidaten nahezu gleichauf. Medienberichten zufolge konnte Obama aber nun in fast allen "Swing States" siegen - also den hart umkämpften Bundesstaaten, in denen die Wähler noch unentschlossen waren. Dennoch zeigt sich, wie gespalten das Land ist. Bei den gleichzeitig durchgeführten Kongresswahlen behielten die Demokraten ihre Mehrheit im Senat, während die Republikaner weiterhin im Abgeordnetenhaus den Ton angeben. Damit bleibt das Regieren für den US-Präsidenten schwierig.

Die Mortgage Bankers Association of America (MBA) ermittelte für die Woche zum 2. November 2012 einen saisonbereinigten Rückgang bei der Zahl der Hypothekenanträge. So verringerte sich der entsprechende Index gegenüber der vorangegangenen Woche um 5,0 Prozent. In der Vorwoche war ein Minus von 5,1 Prozent ausgewiesen worden.

Das Volumen der US-Verbraucherkredite ist im September 2012 mit einer Jahresrate von 5,0 Prozent angestiegen. Wie die amerikanische Notenbank Fed mitteilte, stieg das Gesamtvolumen der ausstehenden Verbraucherkredite im Vergleich zum Vormonat um 11,4 Mrd. US-Dollar auf 2,74 Bio. US-Dollar. Volkswirte hatten im Vorfeld im Schnitt nur mit einem Anstieg um 10,2 Mrd. US-Dollar gerechnet. Im August 2012 stiegen die Verbraucherkredite revidiert um 18,4 Mrd. US-Dollar, nachdem zunächst ein Anstieg um 18,1 Mrd. US-Dollar veröffentlicht worden war. Der Umfang der kurzfristigen Schulden, wie etwa Kreditkartenschulden, sank im September um 2,9 Mrd. US-Dollar, nach einem Anstieg um 4,3 Mrd. US-Dollar im August. Das Volumen langfristiger Kredite, wie zum Beispiel für Autokäufe oder Studienkredite, erhöhte sich um 14,3 Mrd. US-Dollar, nach einem Anstieg um 14,1 Mrd. US-Dollar im Vormonat.

Unter Druck standen insbesondere die Aktien der amerikanischen Banken. Hintergrund der deutlichen Kursabschläge ist die Wiederwahl von Barack Obama. Die Marktteilnehmer erwarten von dem demokratischen Präsidenten weitere regulatorische Eingriffe in der Finanzbranche, die wiederum die Geschäfte der großen US-Banken unter Druck setzen könnten. Die Aktie der zweitgrößten US-Bankgesellschaft Bank of America gab um 7,1 Prozent nach und war damit der größte Verlierer im Dow Jones. Daneben büßte die Aktie der größten US-Bankgesellschaft JPMorgan Chase (JPMorgan ChaseCo) 5,6 Prozent ein.

Der US-Technologiekonzern Apple Inc. ist zur Zahlung einer Strafe wegen Patentrechtsverletzungen verurteilt worden. Der Technologieriese muss 368,2 Mio. US-Dollar an VirnetX Holding Corp. (Virnetx) bezahlen. Die Geschworenen im US-Bundesstaat Texas kamen zu dem Schluss, dass Apple mit seinem Videotelefonie-Dienst Facetime vier VirnetX-Patente verletzt habe. Die Aktie von Apple verlor 3,8 Prozent. Anteilscheine von VirnetX machten dagegen einen Sprung um 27,9 Prozent nach oben.

Bereits gestern nach Börsenschluss hat der Medienkonzern News Corp. die Zahlen zum ersten Fiskalquartal 2012/13 veröffentlicht. Dabei konnten Umsatz und Ergebnis deutlich ausgeweitet werden, was neben Einmaleffekten u.a. mit dem Erfolg im Kabelgeschäft - zuletzt mit den "Ice Age"-Filmen - zusammenhängt. Aktien der News Corp. gewannen 1,6 Prozent hinzu.

Heute zog Time Warner das Interesse der Börsianer auf sich. Der Medienkonzern meldete, dass sein Gewinn im dritten Quartal trotz rückläufiger Umsätze gestiegen ist, was auf ein Wachstum bei seinen Kabelnetzwerken zurückzuführen ist. Die Erwartungen wurden geschlagen. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Anteilsscheine von Time Warner rückten um 4,3 Prozent vor.

Daneben konnte der Lebensmittelhersteller Kraft Foods Group im dritten Quartal mit einem Gewinnanstieg aufwarten. Dabei konnte der Konzern die Analystenschätzungen dank höherer Produktabsätze und der erfolgreich umgesetzten Profitabilitätssteigerungen übertreffen. Die Kraft Foods Group ist aus der Aufspaltung des Lebensmittelherstellers Kraft Foods Inc. hervorgegangen und umfasst die Lebensmittel-Aktivitäten in Nordamerika. Der Spin-Off der Kraft Foods Group von der Mondelēz International Inc. (Mondelez International), in der die Aktivitäten der Kraft Foods Inc. im globalen Snack-Geschäft zusammengefasst sind, wurde am 1. Oktober 2012 vollzogen. Kraft Foods gaben um 0,4 Prozent nach.

Papiere von WellPoint rutschten trotz guter Zahlen um 5,4 Prozent ab. Der nach Mitgliederzahlen größte Krankenversicherer in den USA meldete, dass er im dritten Quartal einen Gewinnanstieg verbuchen konnte, was u.a. auf Investment-Gewinne zurückzuführen ist. Auf bereinigter Basis wurden die Erwartungen klar geschlagen. Zudem wurde der Jahresausblick bestätigt.

Die Kaufhauskette Macy`s (Macys), die auch die Bloomingdale`s-Geschäfte betreibt, konnte im dritten Quartal 2012 ihren Gewinn steigern und die Analystenschätzung übertrefen. Zudem wurde der Ausblick für 2012 angehoben. Indes konnte Molson Coors (Molson Coors Brewing Company (MCBC)) sein Ergebnis im dritten Quartal 2012 dank einer Akquisition in Osteuropa leicht verbessern. Die Analystenprognose wurde dabei übertroffen. Während sich Macy`s um 2,3 Prozent verbilligten, büßten Molson Coors 3,7 Prozent ein.

Derweil hat Tenet Healthcare , der zweitgrößte Klinikbetreiber in den USA, im dritten Quartal 2012 dank einer steigenden Zahl von Operationen an Patienten das Vorjahresergebnis klar übertroffen. Die Gewinnprognose der Analysten wurde dabei geschlagen. Titel von Tenet Healthcare sprangen gegen den Trend um 9,6 Prozent nach oben.

Der unabhängige Öl- und Gasproduzent Devon Energy gab bekannt, dass er im dritten Quartal einen Verlust erwirtschaftet hat, was das Ergebnis einer hohen Sonderbelastung ist. Die Erwartungen wurden auf bereinigter Basis jedoch geschlagen, was mit einer höheren Ölproduktion zusammenhängt. Devon Energy verbilligten sich um 7,4 Prozent.

Zu guter Letzt erklärte der Energieversorger AES , dass er im dritten Quartal einen deutlich höheren Verlust erwirtschaftet hat, was in erster Linie auf hohe Sonderbelastungen zurückzuführen ist. Auf bereinigter Basis wurden die Erwartungen jedoch knapp geschlagen. Der Ausblick wurde bestätigt. Für Anteile von AES ging es um 4,0 Prozent nach unten. (07.11.2012/ac/n/m)

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