Höhere Ausschüttungen 19.03.2025 17:00:00

Vonovia-Aktie dennoch tiefer: Vonovia erhöht Dividende - Stärkung des Aktionärsvertrauens für 2025

Vonovia-Aktie dennoch tiefer: Vonovia erhöht Dividende - Stärkung des Aktionärsvertrauens für 2025

Unter dem Strich verringerte Vonovia den Verlust dank besserer Portfoliobewertungen deutlich, schrieb aber entgegen den Erwartungen eines kleinen Gewinns noch rote Zahlen.

Die im November veröffentlichten Ziele für 2025 und 2028 bestätigte Vonovia. Der Konzern will ab 2025 wieder auf Wachstum umschalten, nach zwei Jahren Konsolidierung sowie Liquiditätsgenerierung und Schuldenabbau durch den Verkauf von Portfolios, Development-Projekten sowie Einstiegsvereinbarungen mit Langfrist-Investoren.

"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", sagte Vonovia-CEO Rolf Buch.

Wie Vonovia mitteilte, sollen die Aktionäre für 2024 eine Dividende von 1,22 Euro je Aktie erhalten nach 90 Cent ein Jahr zuvor. Analysten von Visible Alpha hatten im Schnitt mit 1,19 Euro je Aktie gerechnet.

Den für die Dividende relevanten bereinigten Vorsteuergewinn (adjusted EBT) reduzierte der DAX-Konzern 2024 in den fortgeführten Geschäftsbereichen leicht auf 1,80 Milliarden Euro von 1,87 Milliarden, er lag aber wie angepeilt am oberen Rand der Zielspanne 1,7 bis 1,8 Milliarden.

Je Aktie betrug das adjusted EBT 2,20 Euro nach 2,31 Euro, er übertraf die im Konsens geschätzten 2,18 Euro.

Der Verlust je Aktie betrug 2024 im fortgeführten und aufgegebenen Geschäft 1,09 Euro nach einem Verlust von 7,80 Euro. Hier hatte der Konsens einen Gewinn von 0,04 Euro je Aktie erwartet. Bezogen auf das fortgeführte Geschäft betrug das Minus 1,12 Euro nach minus 7,64.

Die aktuellen Investitionspläne der Regierung dürften jedoch das Bauen weiter verteuern und andere Anstrengungen, wie kostengünstiger zu bauen, erschweren. Deshalb müsse die neue Regierung die Wohnungskrise priorisieren, forderte der Manager auf der Pressekonferenz. Denn die derzeitigen Pläne investierten massiv in die deutsche Infrastruktur, der Wohnungsneubau spiele aber kaum eine Rolle.

Buch bekräftigte aber: "Wir werden unser Wachstumsprogramm weiter fortführen." Das Unternehmen werde weniger kapitalintensive Maßnahmen etwa schneller machen, kapitalintensivere Maßnahmen dafür etwas langsamer umsetzen.

Der Bochumer Immobilienkonzern hatte im November angekündigt, nach zwei Jahren der Bilanzschonung wieder auf Wachstum umzuschalten und mehr zu investieren. So rücken die während der Stabilisierungsphase zurückgefahrenen Geschäfte, wie etwa die Projektentwicklung und zusätzliche Dienstleistungen rund um Immobilien, in den Fokus. Bis 2028 sollen diese Bereiche 20 bis 25 Prozent zum bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) beitragen, in der Summe rund 500 bis 700 Millionen Euro.

Insgesamt peilt Vonovia 2028 einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) von 3,2 bis 3,5 Milliarden Euro an. Das wären etwa 30 Prozent mehr 2024.

Um diese Ziele zu erreichen, will Vonovia mehr investieren. Dabei setzt der Immobilienkonzern verstärkt auf serielle Sanierung und seriellen Neubau. Im laufenden Jahr wollen die Bochumer 1,2 Milliarden Euro in energetische Sanierung, Neubau sowie den Ausbau von Photovoltaik und Wärmepumpen stecken. Bis 2028 sollen die Investitionen auf bis zu zwei Milliarden Euro pro Jahr im Vergleich zu 2024 verdoppelt werden.

Auch will Vonovia künftig unsanierte Bestände kaufen und diese wieder auf Vordermann bringen. Zudem nimmt das Unternehmen wieder den Neubau mit 3.000 Wohnungen auf. 2023 und 2024 hatte Vonovia keine Neubauprojekte begonnen und dies mit der hohen Inflation und den gestiegenen Zinsen begründet. Bereits angefangene Projekte wurden aber weitergeführt.

Vonovia besitzt als Europas größtes privates Wohnungsunternehmen knapp 540.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich.

So reagiert die Vonovia-Aktie

Nach einem erfreulichen Handelsauftakt der Vonovia-Aktie nach Geschäftszahlen ist der Kurs am Vormittag ins Minus gerutscht. Mit einem Abschlag von 1,5 Prozent auf 25,15 Euro waren die Anteile hinter den Papieren von Rheinmetall der größte Verlierer im DAX. Zugleich fielen sie auf den tiefsten Stand seit April. Zuletzt notierte die Aktie via XETRA noch 0,24 Prozent im Minus bei 25,46 Euro.

Ein Marktteilnehmer wies darauf hin, dass mit der gestiegenen Unsicherheit mit Blick auf die Kapitalmarktrenditen die Risiken für den deutschen Immobilienmarkt als solchen wie auch für die Bewertung der Bestände zugenommen hätten. Die Geschäftsprognosen der Unternehmen stünden folglich unter einem Vorbehalt.

Mit der Aussicht auf öffentliche Investitionen in Höhe von vielen Milliarden Euro hierzulande in den kommenden Jahren sind die Renditen an den Kapitalmärkten jüngst kräftig gestiegen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen legte etwa von 2,40 Prozent Ende Februar auf 2,90 Prozent in der vergangenen Woche zu. Sie erreichten den höchsten Stand seit Oktober 2023.

Steigende Zinsen an den Kapitalmärkten erschweren tendenziell das Geschäft im Immobiliensektor. Zukäufe und Investitionen in den Bestand verteuern sich und es drohen geringere Bewertungen des Portfolios. Bei Verkäufen aus dem Portfolio erhöhen sich zudem die Finanzierungskosten für potenzielle Käufer, was Transaktionen erschwert.

Analyst Neil Green von JPMorgan konnte indes zwei positive Aspekte mit Blick auf die Ziele von Vonovia ausmachen: Zum einen sei das Unternehmen hinsichtlich des mittelfristigen Wachstums der Mieteinnahmen etwas optimistischer geworden. Noch hilfreicher seien die Prognosen für das Wachstum des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebt) von 2024 bis 2028. Diese Annahmen seien neu, fügte der Experte hinzu.

DOW JONES / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Vonovia SE

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