ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Bernanke hält Dax im Aufwind

    FRANKFURT (dpa-AFX) - US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat den Dax (DAX) am Donnerstag im Aufwind gehalten. Er sorgte mit der erneuten Zusicherung "sehr expansiver Geldpolitik für absehbare Zeit" bei den Anlegern für weiter gute Laune. Im frühen Handel ging es für den deutschen Leitindex um 1,28 Prozent auf 8.169,94 Punkte nach oben. In vier Gewinntagen liegt er damit seit dem vergangenem Freitag mit über viereinhalb Prozent im Plus. Der MDAX (MDAX) gewann am Morgen 0,95 Prozent auf 14.071,49 Punkte, während der TecDax (TecDAX) um 0,84 Prozent auf 979,77 Punkte zulegte. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) stieg um 1,28 Prozent auf 2.693,76 Punkte.

    Bernanke machte mit seinen Aussagen die leichte Verunsicherung vergessen, für die zuvor das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbanker gesorgt hatte. Es zeigte, dass einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses einen baldigen Ausstieg aus der Geldschwemme als durchaus gerechtfertigt ansehen. Viele wollen allerdings erst weitere Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt sehen. Analysten von Barclays hielten die Euphorie mit Blick auf die Bernanke-Äußerungen jedoch für übertrieben - sie dürften nichts daran ändern, dass die Fed ihre Anleihekäufe im Laufe des Jahres einschränken werde.

LANXESS HOLT AN DAX-SPITZE WEITER AUF - PRAKTIKER MINUS 70%

    Im Dax gab es mit der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) und Merck KGaA (Merck) nur zwei Verlierer. An der Spitze erholten sich Lanxess (LANXESS) um weitere 3,87 Prozent, gefolgt von Commerzbank-Anteilen (Commerzbank) mit plus 3,17 Prozent. Beide Aktien waren in den vergangenen dreißig Tagen die schwächsten im Leitindex und holten nun weiter auf.

    Die Aktien von Praktiker ragten im sehr freundlichen Markt mit einem Kurseinbruch von 70 Prozent umso deutlicher heraus. Die Baumarktkette steht vor dem Aus, nachdem Verhandlungen über weitere Finanzierungen der Sanierung gescheitert sind. Einzelne Gläubigergruppen hätten nicht zugestimmt, hieß es vom Unternehmen. Damit ist die Praktiker AG überschuldet und zahlungsunfähig. Für Börsianer sind die Sorgen vor der Zahlungsunfähigkeit zwar nicht neu, nun scheine das Ende aber Realität zu sein.

SÜDZUCKER LEGEN NACH ZAHLEN NUR LEICHT ZU

    Nach Zahlen waren die Aktien von Südzucker (Suedzucker) im MDax kaum gefragt: Sie stiegen um unterdurchschnittliche 0,20 Prozent. Europas größter Zuckerproduzent verdiente zwar im ersten Geschäftsquartal wegen eines niedrigeren Zuckerpreises sowie gestiegener Rohstoffkosten weniger, übertraf allerdings damit die Erwartungen.

    Erfolgreich verlief im zweiten Anlauf der Börsengang von Deutsche Annington (Deutsche Annington Immobilien SE). Nachdem die Wohnungsgesellschaft den Preis der Aktie deutlich auf 16,50 Euro herabgesetzt hatte, starten die Papiere mit 17,10 Euro in den Handel. Insgesamt waren nun mit knapp 35 Millionen Aktien auch deutlich weniger Papiere angeboten worden als ursprünglich geplant - sie gingen zudem ausschließlich an große Investoren, Kleinanleger schauten in die Röhre./ag/rum