10.08.2010 13:24:14
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ROUNDUP 2: GDF Suez will mit Übernahme zur weltweiten Nummer eins werden
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der französische Energiekonzern GDF Suez will mit einer Übernahme zum umsatzstärksten Versorger der Welt aufsteigen. Nach langen Verhandlungen kommen die Franzosen beim britischen Konkurrenten International Power (IP) (International Power) zum Zuge. Beide Konzerne wollen eine neue Gesellschaft gründen, in der International Power aufgeht und GDF Suez vor allem seine außereuropäischen Aktivitäten einbringt. An dem Unternehmen werden die Franzosen 70 Prozent halten und die bisherigen IP-Eigner 30 Prozent. GDF Suez zahlt zudem die International-Power-Aktionäre mit knapp 1,7 Milliarden Euro aus.
Damit klappt der Zusammenschluss im zweiten Anlauf. Beide Unternehmen hatten im Januar ihre Gespräche zunächst für gescheitert erklärt. Im Juli wurde dann bekannt, dass sie die Verhandlungen erneut aufgenommen hatten. Analysten hatten eine Bündelung der Kräfte beider Unternehmen stets für sinnvoll befunden. Trotzdem verloren die Aktien beider Unternehmen bis zum Mittag.
GDF SUEZ ÜBERHOLT EON
GDF Suez lässt mit der Übernahme seinen deutschen Konkurrenten Eon als weltweit umsatzstärksten Versorger hinter sich. Zugleich werden die Franzosen damit zum zweitgrößten Stromproduzenten der Welt. In Europa sind sie ohnehin schon der größte Gasversorger. Der Konzern war vor rund zwei Jahren aus der Fusion des Gasversorgers Gaz de France und des Mischkonzerns Suez entstanden. 2009 machte GDF Suez 79,9 Milliarden Euro Umsatz. International Power ist weltweit an mehr als 50 Kraftwerken beteiligt. 2009 machte das Unternehmen bei einem Umsatz von 3,9 Milliarden Pfund (4,69 Mrd Euro) einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,4 Milliarden Pfund (1,68 Mrd Euro).
In dem neuen Unternehmen, das an der Londoner Börse notiert werden soll, werden die ursprünglichen Aktivitäten der Briten mit dem internationalen Geschäft von GDF Suez gebündelt. Dazu gehören etwa Kraftwerke in Lateinamerika, dem Nahen Osten, Asien und Afrika. Zudem bringt der Konzern seine Aktivitäten in Großbritannien und Türkei in die neue Gesellschaft ein. Mit diesen Geschäftsbereichen erzielte GDF Suez 2009 einen Umsatz von 9,3 Milliarden Euro und einen EBITDA von 2 Milliarden.
ATOMGESCHÄFT BLEIBT KOMPLETT BEI GDF SUEZ
Nicht beschäftigten soll sich IP mit Atomenergie. Das bleibe im In- und Ausland Kerngeschäft von GDF Suez, betonte Konzernchef Gerard Mestrallet. Auch aus dem Geschäft auf dem europäischen Kontinent werde sich die neue Tochter fernhalten. Das fusionierte Unternehmen wird über eine Kraftwerkskapazität von mehr als 66 Gigawatt verfügen. Zudem sind neue Anlagen mit einer Leistung von 22 Gigawatt geplant.
Mit der Übernahme stärkt GDF Suez sein Geschäft in Nord- und Südamerika, sein und dem Mittleren Osten. Zugleich gelingt damit der Eintritt in den britischen und den australischen Markt. Die Franzosen gehen damit einen anderen Weg als ihre deutschen Konkurrenten Eon und RWE(RWE), die sich beide auf Europa konzentrieren wollen.
GDF SUEZ LEGT IM ERSTEN HALBJAHR ZU
Chef der neuen GDF-Suez-Tochter wird mit Philipp Cox der bisherige Vorstandsvorsitzende von International Power. Dirk Beeuwsaert, bislang Leiter des internationalen Geschäfts von GDF Suez, Verwaltungsratschef. GDF Suez rechnet mit Synergieeffekten von bis knapp 200 Millionen Euro. Der Konzern versprach seinen Aktionären, dass sich der Zusammenschluss schon im ersten Jahr positiv auf die Erträge auswirken werde. "Die Allianz wird ein großer Erfolg", sagte GDF-Suez-Chef Gerard Mestrallet.
Dank des internationalen Geschäfts sowie der Erholung der Wirtschaft verbesserte GDF Suez bereits im ersten Halbjahr sein Ergebnis, wie das Unternehmen ebenfalls am Dienstag mitteilte. Der Umsatz legte leicht um 0,3 Prozent auf 42,3 Milliarden Euro zu, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 3,6 Milliarden Euro, das ist eine Verbesserung um 9,3 Prozent./nl/zb --- Von Erik Nebel, dpa-AFX ---
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