12.01.2015 16:07:47

ROUNDUP 2: Chinas Automarkt bremst weiter das Tempo - Druck auf Margen

(neu: Aussagen BMW und Audi aus Detroit, neuer Einstieg)

PEKING/DETROIT (dpa-AFX) - Weniger Wachstum und mehr Preisdruck selbst bei Premiumprodukten: Die großen Autobauer müssen sich in ihrem wichtigsten Markt China auf eine neue Realität einstellen. Während die Verkaufszahlen 2014 nur noch um knapp unter zehn Prozent zulegten und der Zuwachs dieses Jahr noch ein Stück tiefer liegen dürfte, verschiebt sich speziell im Oberklassesegment das Gewicht stärker hin zu kleineren Modellen. Das bekam BMW in der zweiten Jahreshälfte bereits zu spüren. Weil die Nachfrage nach großen Modellen abflaute, gerieten die Preise dieser wichtigen Renditebringer laut Vertriebschef Ian Robertson unter Druck.

Damit sich die Autos nicht bei den Händlern türmten und mit hohen Rabatten in den Markt gedrückt würden, hätten die Münchner sogar einige für China bestimmte Neuwagen in andere Märkte verschifft, sagte der Manager am Montag auf der Automesse in Detroit. Laut einzelner Händlerorganisationen stehen in China derzeit so viele Autos auf den Höfen wie noch nie.

Nachdem der gesamt Markt in den ersten sechs Monaten noch mit hohem Tempo unterwegs gewesen war, sackte das Wachstum Zahlen des chinesischen Branchenverbandes CAAM zufolge in der zweiten Hälfte kräftig ab. Trotz eines Ausreißers im Dezember mit plus 16 Prozent legten die Verkaufszahlen im Gesamtjahr nur um 9,9 Prozent auf 19,7 Millionen Fahrzeuge zu. 2015 dürfte das Plus mit acht Prozent noch schmaler ausfallen. Am größten dürfte der Sprung bei den geländewagenähnlichen großen SUV-Modellen sein - hier wird mit einem Plus von einem Viertel auf gut fünf Millionen Stück gerechnet.

Dem schwächeren Wachstum in den übrigen Segmenten versuchen viele Händler mit deutlichen Rabatten entgegenzusteuern. Das drückt auf die bislang hohen Margen der Hersteller. Eine Reihe von BMW-Händlern rang dem Autobauer jüngst in einem Kompromiss die Zahlung von nach Händlerangaben fast 700 Millionen Euro ab. Die Autohäuser hatten mit einem Bestellstopp gedroht. Die Verkaufsziele seien zu hoch gesteckt gewesen, so dass viele ihren Jahresendbonus nicht erreichen könnten und auf Verlusten sitzenblieben, lautete die Beschwerde.

Nach Jahrzehnten des schnellen Wachstums schaltet die chinesische Volkswirtschaft einen Gang zurück. 2015 dürfte die Wirtschaftsleistung in dem Land um 7 Prozent zulegen nach geschätzt 7,4 Prozent im abgelaufenen Jahr. Das verlangsamt auch den Verkauf von Autos, der außerdem gebremst wird, weil Metropolen wie Peking und Shanghai bereits wegen der starken Luftverschmutzung die Zahl der Neuzulassungen beschränken. Weitere Metropolen könnten folgen. "Ich denke, eines Tages wird das Wachstum schon eine Art Plateau erreichen", sagt Audi-Vertriebschef Luca de Meo in Detroit. Die Volkswagen-Tochter ist der mit Abstand größte Oberklasse-Hersteller in China./men/mmb/he

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