PORR Aktie
WKN: 60960 / ISIN: AT0000609607
27.03.2025 13:14:00
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Porr trotzt Baukrise mit steigenden Gewinnen
Der heimische Baukonzern Porr hat seine Gewinne im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz Wirtschaftskrise und Flaute in der Baubranche insgesamt ausbauen können. Unter dem Strich blieben 2024 knapp 109 Mio. Euro - um fast 15 Prozent mehr als im Jahr davor. "Es war nicht einfach, wir schauen aber optimistisch in die Zukunft", sagte Konzernchef Karl-Heinz Strauss am Donnerstag in der Bilanzpressekonferenz. Im Wohnbau gebe "erste zarte Pflänzchen der Hoffnung" auf eine Erholung.
"Der Wohnbau springt zart an, sowohl in Deutschland als auch in Österreich - da werden wir sehr gerne unseren Beitrag liefern und leisten", hielt Strauss fest.
500 Mrd. Euro für Infrastruktur in Deutschland
Anlass zu Zuversicht gibt auch das in Aussicht stehende 500 Mrd. Euro schwere Paket für Infrastrukturinvestitionen in Deutschland. "Es ist ein motivierendes Paket und wenn wir dort eine neue Regierung haben und das dann beschlossen wird, wird das auch so kommen - es ist auch notwendig, speziell in Westdeutschland", sagte der Konzernchef. "Die Porr ist eines der ersten Unternehmen, quer über alle Themen, das hier profitieren wird", erwartet Strauss.
Die hierzulande neue schwarz-rot-pinke Regierung hat seiner Meinung nach "ein ordentliches Regierungsprogramm" vorgelegt. "Wir haben gutes Vertrauen, dass alle versuchen die Wirtschaft anzutreiben, man muss einfach den Zündfunken finden - eine kleine Aufbruchstimmung wäre schon nötig", so Strauss.
Erste Anzeichen einer Entspannung im Wohnbau
Der Porr-Chef hatte in der Vergangenheit wiederholt vermerkt, dass es keine Baukrise gebe, sondern dass es sich genau genommen um eine Wohnbaukrise handle. Hier ortet er nun erste Anzeichen einer Entspannung, bei den Gemeinnützigen sei dies seit November 2024 zu beobachten.
Die gemeinnützigen Bauträger würden nun ihre seit einiger Zeit ruhenden Bauvorhaben angehen und hätten diese "jetzt in die Ausführung geschickt".
Neues Konzept für das Bauen leistbaren Wohnraums
Angesichts der starken Nachfrage nach günstigerem Wohnraum entwickelt die Porr "ein Konzept für leistbares Wohnen". Das wird laut Strauss im zweiten Quartal, also demnächst, vorgestellt. "Wir werden ab Sommer 2025 Wohnbau unter 2.000 Euro Herstellungskosten (pro Quadratmeter, Anm.) anbieten", kündigte der CEO an. Dabei könne der Konzern bis zu sechs Stockwerke hoch bauen. "Die Porr hat nicht die Absicht ins Development zu gehen - das wird die UBM machen", betonte Strauss. Die Porr werde das ihren Kunden zur Verfügung stellen.
Von der Krise am Bau konnte sich die Porr bisher ganz gut abkoppeln, da sie zuletzt nur 8 Prozent der Produktionsleistung im schwächelnden Wohnbau erzielte - in früheren Zeiten habe der Anteil bis zu 15 Prozent erreicht. 2024 nahm die Bauleistung des Konzerns gegenüber dem Jahr davor um 2,6 Prozent auf 6,7 Mrd. Euro leicht zu. Österreichs zweitgrößter Baukonzern hinter der Strabag beschäftigte 2024 im Schnitt insgesamt 21.228 Beschäftigte - um 563 mehr als im Jahr davor (plus 2,7 Prozent).
Der geplante Kauf des Kerngeschäfts des österreichischen Gesundheitskonzerns Vamed durch ein Konsortium der Baukonzerne Strabag und Porr verzögert sich weiterhin. "Der Deal hängt noch in den Seilen, bis wir die Genehmigung aus Brüssel erhalten", erklärte Strauss. Das dürfte noch dauern. Denn Mitte März war die Transaktion noch nicht formell bei der EU-Kommission angemeldet, wie eine Sprecherin der APA bestätigt hatte.
Aufrüstung und Wiederaufbau
Der Ausblick der Porr auf das Geschäftsjahr 2025 ist verhalten positiv. "Wir sind optimistisch, wir sind zuversichtlich, wir schauen sehr vorsichtig nach vorne", so der Konzernchef, der ein "moderates Wachstum" erwartet. Auftragsimpulse sollten dabei unter anderem auch aus der europäischen Nachrüstungsoffensive kommen, denn auch das Militärwesen brauche Infrastruktur, rechnet Strauss hier mit zusätzlichen Aufträgen.
Im Gegensatz zu einer ganzen Reihe anderer Baufirmen wird sich der Konzern laut Strauss nicht in den Wiederaufbau der Ukraine einklinken und dabei Geschäfte machen. "Die Ukraine ist kein Markt für die Porr - wir haben keine russischsprachigen Kolleginnen und Kollegen, wir kennen den Markt nicht", hielt Strauss fest. "Mögen alle in die Ukraine gehen, dann bleibt in unseren Märkten mehr Platz", fügte er hinzu. Die Porr ist auf sieben europäischen "Heimmärkten" aktiv - dazu zählen allen voran Österreich, Deutschland und Polen. Hinzu kommen einzelne Projektmärkte.
(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0451-25, 88 x 100 mm) kre/tpo/pro
ISIN AT0000609607 WEB http://www.porr-group.com

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