Wachstum im Blick 31.03.2023 17:19:00

Munich Re-Aktie mit leichten Gewinnen: Munich-Re-Chef Wenning plant Zukäufe in der Erstversicherung

Munich Re-Aktie mit leichten Gewinnen: Munich-Re-Chef Wenning plant Zukäufe in der Erstversicherung

"Wir wollen Bestände oder Unternehmen in der Erstversicherung erwerben, um Skaleneffekte zu nutzen und in einigen Fällen auch, um die Marktabdeckung zu erhöhen", sagte Konzernchef Joachim Wenning dem Anlegermagazin "Euro am Sonntag". "Wir können in jedem Markt, in dem wir aktiv sind, zukaufen. Dabei plant er ein Budget im einstelligen Milliardenbereich ein. Im zweistelligen Bereich seien Zukäufe unwahrscheinlich: "Wir könnten es uns zwar leisten, aber die Chance, ein passendes Unternehmen zu bekommen, ist in dieser Grössenordnung gering."

In der Rückversicherung seien Übernahmen unrealistisch, weil übernommene Kunden eines Rückversicherers meistens bereits Munich-Re-Kunden seien und sich dadurch ein grösserer Teil der Rückversicherung im Konzern bilde. "Versicherer wollen ihre Risiken jedoch streuen. Also würden wir mit einem Zukauf Geschäft verlieren", erklärte Wenning weiter. 2022 hatte der im Dax notierte Konzern trotz hoher Katastrophenschäden sein Gewinnziel übertroffen. Dass der Jahresgewinn dennoch stieg, verdankte die Munich Re auch ihrer Erstversicherungstochter Ergo. Ergo verdiente mit 826 Millionen Euro rund 37 Prozent mehr als im Vorjahr.

Munich Re verlässt Klimaallianz NZIA

Der Rückversicherer Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) kehrt einer prominenten internationalen Klimaschutzinitiative unter dem Dach der Vereinten Nationen den Rücken. Das Unternehmen hat demnach seine Mitgliedschaft in der Net Zero Insurance Alliance (NZIA) bereits beendet. Als Grund nannte Vorstandschef Joachim Wenning am Freitag kartellrechtliche Risiken. An den eigenen Klimaschutzzielen will die Munich Re festhalten.

Welche kartellrechtlichen Risiken das sein könnten und ob der Vorstand bereits Anzeichen für eine Kartellrechtsprüfung in Deutschland oder einem anderen Land hat, teilte Wenning nicht mit. Die NZIA ist eine Klimaschutzinitiative 30 großer Versicherer, die mit dem UN-Umweltprogramm Unep zusammenarbeitet.

Zu den europäischen Mitgliedern zählen unter anderen die Allianz, die französische AXA und die italienische Generali (Assicurazioni Generali), drei Schwergewichte im internationalen Erstversicherungsmarkt. Die Munich Re ist wiederum einer der bedeutendsten Rückversicherer.

Alle teilnehmenden Unternehmen haben sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu senken. Da Versicherungen selbst in aller Regel keine Fabriken, Bergwerke oder Ölquellen betreiben, betrifft das im Wesentlichen die Versicherung von Öl-, Gas- und Kohleunternehmen und die Kapitalanlagen.

In den USA und der EU gleichermaßen verbietet das Kartellrecht nicht nur Preisabsprachen, sondern auch andere geschäftliche Vereinbarungen von Unternehmen, die darauf zielen, einen Markt gemeinsam zu beherrschen oder zu beeinflussen.

"Die Möglichkeiten, im kollektiven Schulterschluss der Versicherungsindustrie weltweit Dekarbonisierungsziele zu verfolgen, ohne materielle Kartellrechtsrisiken einzugehen, sind nach unserer Einschätzung so begrenzt, dass es wirksamer ist, unsere Klimaambition zur Reduktion der globalen Erderwärmung selbstständig als Unternehmen weiterzuverfolgen", erklärte Wenning.

Die Munich Re hat sich verpflichtet, ab April keine neu erschlossenen Öl- und Gasfelder mehr zu versichern. Darunter fallen auch Ferntransport und Aufbereitung von Öl. Was die eigenen Mitarbeiter und den eigenen Betrieb betrifft, will der Münchner Konzern den CO2-Ausstoß bereits bis 2030 auf null senken./cho/DP/nas

Im XETRA-Handel zeigt sich die Munich Re-Aktie zeitweise 0,09 Prozent höher bei 322,70 Euro. (dpa-AFX)

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