MARKT USA/Weiter volatil - Handelsstreitigkeiten bleiben im Blick

Weiter volatil seitwärts dürfte die Wall Street auch am Donnerstag notieren. Zwar gibt es weiter die Hoffnung auf eine Entspannung in den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, doch aktuell hat sich an der Situation wenig geändert. Am Vortag hatten Meldungen, US-Finanzminister Steven Mnuchin habe China neue Handelsgespräche in naher Zukunft angeboten, Hoffnung auf eine Lösung des Streits genährt. Doch seien die Hoffnungen auch vielfach schon enttäuscht worden, sagt ein Beobachter. Auch von den Gesprächen zwischen den USA und der EU gibt es keine Neuigkeiten.

Der Future auf den S&P-500 deutet derzeit auf eine gut behauptete Eröffnung am Kassamarkt hin.

Vor dem Handelsbeginn steht eine Reihe von US-Konjunkturdaten auf der Agenda. Neben den wöchentlichen Erstanträgen werden auch die Verbraucherpreise für den August veröffentlicht. Hier wird mit einer Zunahme um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gerechnet. In der Kernrate wird ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.

Zudem sind die Blicke der Investoren auf die Notenbanken gerichtet - mit der Bank of England, der Europäischen Zentralbank (EZB) und der türkischen Notenbank stehen gleich drei Entscheidungen an. Während die Bank of England nach der Zinserhöhung im Vormonat stillhalten dürfte, wird bei der EZB eine Senkung der monatlichen Anleihekäufe auf 15 von zuvor 30 Milliarden Euro erwartet. Bis zum Jahresende dürften die Nettokäufe zudem ganz eingestellt werden.

Spannend wird es vor allem bei der türkischen Notenbank. Laut Commerzbank-Analyst Tatha Ghose liegt der Median der Analystenbefragung bei einer Zinsanhebung von 17,75 auf 21 Prozent. Zuletzt habe die Notenbank angekündigt, dass die Geldpolitik wegen erhöhter Inflationsrisiken "angepasst" werde, was zu einer Pause im Abwertungsprozess der Lira geführt habe. Im Vorfeld hat sich bereits der türkische Präsident Erdogan zu Wort gemeldet und die Lira weiter unter Druck gesetzt. Der Dollar schießt von 6,3770 auf in der Spitze 6,5607 Lira nach oben, nachdem Erdogan gesagt hat, dass sich seine Zinssensibilität nicht geändert habe und die türkische Notenbank unabhängig sei. Aktuell notiert der Dollar bei 6,4657 Lira.

Bei den Einzelwerten bricht die Aktie von Pivotal Software vorbörslich um knapp 23 Prozent ein. Die von dem Cloudspezialisten vorgelegten Quartalszahlen sind zwar besser ausgefallen als gedacht und der Ausblick fiel im Rahmen der Analystenschätzungen aus; der Markt habe aber Anstoß an der Saisonalität der Zahlen genommen, mithin an Rechnungsabgrenzungsposten in der Bilanz, die auf Umsatzverschiebungen hindeuten könnten.

Die Apple-Aktie zeigt sich mit einem Plus von 0,2 Prozent. Der Technologie-Konzern hatte während des späten Handels seine neuen iPhone- und Apple-Watch-Modelle vorgestellt, worauf der Kurs tendenziell etwas nachgegeben hatte. Analysten zufolge wird das Preisniveau der nun noch im Angebot befindlichen iPhone-Modellreihe insgesamt steigen. Bei Guggenheim heißt es, Apple würde einen "nicht mehr vom Tisch hauen", sei aber weiter ein "Buy" für Investoren. Der Umsatz dürfte künftig um 6 Prozent steigen nach 17 Prozent in diesem Jahr.

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September 13, 2018 06:10 ET (10:10 GMT)