25.03.2020 18:29:54

MÄRKTE USA/Weiter Kauflaune nach Megarally

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem größten Tagesanstieg seit rund 90 Jahren am Vortag läuft die Rally an der Wall am Mittwoch noch weiter, wobei aktuell die Dynamik zunimmt. Der Dow-Jones-Index klettert um 4,9 Prozent auf 21.728 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 3,2 bzw. 1,6 Prozent. Die gestiegene Risikoneigung lässt sich auch am nachgebenden US-Dollar ablesen.

Der Dow-Jones-Index profitiert vor allem von der erneut haussierenden Boeing-Aktie, die gut 30 Prozent zulegt nach über 20 am Vortag und 11 am Montag. Die Anleger setzen darauf, dass der Konzern mit Staatshilfe gestützt wird und gehen in die zuvor abgestürzte Aktie. Die Aktie allein trägt mit 200 Punkten zum Dow-Anstieg bei.

Billionen-Paket stützt

Für positive Stimmung sorgt nach der Federal Reserve nun die US-Politik: Kongress und Regierung haben sich auf ein Stimuluspaket von schätzungsweise 2 Billionen Dollar geeinigt, mit dem die US-Wirtschaft vor den schlimmsten Folgen der Coronavirus-Pandemie geschützt werden soll. Der Gesetzentwurf bringt für viele Amerikaner direkte Finanzhilfen, eine drastische Ausweitung der Arbeitslosenversicherung sowie hunderte von Milliarden an Krediten für kleine und große Unternehmen. Zudem erhalten Anbieter im Gesundheitswesen zusätzliche Ressourcen, sollte sich das Coronavirus weiter ausbreitet.

"Das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Was wir sofort brauchen, ist ein wirtschaftlicher Puffer, der im Wesentlichen das Abwärtsrisiko für die nächsten drei oder vier Monate auffängt, während das Virus hoffentlich bald den Rückzug antritt", kommentiert Marktstratege Paul Sandhu von BNP Paribas Asset Management die Maßnahmen der US-Politik.

Allerdings warnen Ökonomen selbst mit Blick auf China, dass es noch zu früh sei, eine wirtschaftliche Erholung heraufzubeschwören. "Es ist augenscheinlich ein äußerst signifikantes Paket - beispiellos in Friedenszeiten. Aber wir beobachten, dass ganze Teile der Wirtschaft heruntergefahren werden und weder die Fed oder Fiskalpakete können daran etwas ändern", sagt Volkswirt Andrew Hunter von Capital Economics.

Konjunkturdaten finden derzeit kaum Beachtung. Das gilt auch für den unerwartet positiv ausgefallenen Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Februar. "Die USA hängen in der Coronakrise deutlich hinter Europa zurück", sagt ein Marktteilnehmer. Die Neuerkrankungen nähmen in den USA immer noch weit überdurchschnittlich zu. "Von daher könnten die Auftragseingänge im März drastisch einbrechen", warnt der Marktteilnehmer.

Dollar wieder leichter

Etwas Entspannung in der Krise suggeriert der Dollar, der nach seiner jüngsten Stärke wegen seiner Reputation als Fluchtwährung nachgibt. Der ICE-Dollarindex verliert 1 Prozent. Händler verweisen hier aber auch auf die Geldflut der US-Notenbank, die zu einer gigantischen Aufblähung der Fed-Bilanz führe und den Greenback tendenziell belaste.

Am US-Rentenmarkt steigen die Notierungen - angefacht von der enormen Nachfrage durch die US-Notenbank, aber auch durch die Rezessionssorgen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt im Gegenzug um 2,1 Basispunkte auf 0,83 Prozent.

Am Goldmarkt werden Gewinne nach dem jüngsten Höhenflug eingestrichen. Die Feinunze verbilligt sich trotz Dollarschwäche um 1,1 Prozent auf 1.614 Dollar. Bei Erdöl tendieren die Preise uneinheitlich: US-Leichtöl der Sorte WTI gewinnt 1,2 Prozent auf 24,29 Dollar je Fass, Nordseeöl der Sorte Brent verliert um 0,5 Prozent auf 27,02 Dollar. Händler warnen vor einem Einbruch der Investitionen angesichts des massiven Preisverfalls bei Rohöl. Damit sei die künftige Preisrally vorprogrammiert.

Nike zweistellig im Plus

Unter den Einzelaktien steigen Nike um gut 10 Prozent. Trotz der allgegenwärtigen Covid-19-Pandemie übertraf der Sportartikelhersteller umsatzseitig die Analystenerwartungen in seinem im Februar endenden Quartal. Zugleich verdiente Nike 23 Prozent weniger als vor Jahresfrist, aber immer noch mehr als von Analysten befürchtet.

Der Kurs des Büroausstatters Steelcase legt nach Quartalszahlen um 16 Prozent zu. Steelcase verdiente fast dreimal so viel wie im Vorjahr und setzte auch mehr um - trotz eines Coronavirus-bedingten Umsatzausfalls in China.

Facebook stehen dagegen 1,1 Prozent unter Druck. Das Unternehmen hat gewarnt, dass die gegenwärtig stark erhöhte Nutzung des soziale Netzwerks vor dem Hintergrund der Pandemie nicht zu höheren Umsätzen führen werde.

At Home brechen um 22 Prozent ein. Der Inneneinrichter fuhr in seinem vierten Quartal wegen einer Wertberichtigung einen Verlust ein und das trotz 12 Prozent gestiegener Umsätze.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 21.728,60 4,94 1023,69 -23,86

S&P-500 2.524,40 3,15 77,07 -21,86

Nasdaq-Comp. 7.533,96 1,57 116,10 -16,03

Nasdaq-100 7.634,27 1,06 80,44 -12,58

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,36 -0,4 0,36 -84,7

5 Jahre 0,53 0,9 0,52 -139,7

7 Jahre 0,74 -0,1 0,74 -151,0

10 Jahre 0,83 -2,1 0,85 -161,9

30 Jahre 1,34 -5,6 1,40 -172,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:17 Uhr Fr, 17:38 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0842 +0,28% 1,0923 1,1062 -3,3%

EUR/JPY 120,91 +0,55% 119,02 118,99 -0,8%

EUR/CHF 1,0613 +0,13% 1,0583 1,0565 -2,2%

EUR/GBP 0,9170 -0,03% 0,9458 0,8944 +8,4%

USD/JPY 111,52 +0,28% 108,98 107,55 +2,5%

GBP/USD 1,1826 +0,32% 1,1546 1,2366 -10,8%

USD/CNH (Offshore) 7,1359 +0,77% 7,1158 7,0302 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 6.691,01 -1,29% 5.405,26 5.365,01 -7,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 24,29 24,01 +1,2% 0,28 -59,5%

Brent/ICE 27,02 27,15 -0,5% -0,13 -58,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.614,04 1.632,25 -1,1% -18,21 +6,4%

Silber (Spot) 14,44 14,46 -0,1% -0,02 -19,1%

Platin (Spot) 740,70 721,10 +2,7% +19,60 -23,2%

Kupfer-Future 2,21 2,18 +1,4% +0,03 -21,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 25, 2020 13:30 ET (17:30 GMT)

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