03.05.2023 18:01:40

MÄRKTE USA/Wall Street im Vorfeld der Fed stabilisiert

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt des Vortages stabilisiert sich die Wall Street am Mittwoch. Nach anfänglich leichten Gewinnen notieren die Indizes am Mittag (Ortszeit) wenig verändert. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 33.643 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,1 bzw. 0,3 Prozent. Die Blicke sind auf die im späten Handel anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank gerichtet. Mit aktuell 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird von der US-Notenbank eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf den Bereich 5,00 bis 5,25 Prozent erwartet, am Vortag hatte dieser Wert zum Teil deutlich über der 90-Prozentmarke gelegen.

Die wichtigere Frage sei ohnehin, wie es mit dem Zinspfad anschließend weitergehe, heißt es. Viele Marktteilnehmer setzten auf eine Zinserhöhungspause oder spekulierten sogar bereits auf Zinssenkungen für den späteren Jahresverlauf. Denn die Rezessionssorgen wüchsen. Zuletzt war die Zahl der offenen Stellen in den USA hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Angesichts des angespannten Arbeitsmarktes dürfte diese Entwicklung für die Fed zwar in die richtige Richtung zeigen, für die Konjunkturentwicklung sind dies aber Warnsignale.

Denn die Entscheidung der Fed fällt in eine Zeit, in der Anleger durch die wieder aufkeimende Angst im Bankensektor, die Sorge um die Schuldenobergrenze in den USA und Anzeichen für Risse im bisher starken US-Arbeitsmarkt verunsichert werden. Dass der Arbeitsmarkt am Mittwoch erneut starke Signale aussendet, dürfte für die Zinsentscheidung am Abend zu spät kommen. Der ADP-Arbeitsmarktbericht für April offenbart einen Stellenaufbau weit oberhalb der Marktprognose. Auch die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im April verstärkt.

"Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank wird die Vorsicht in den Vordergrund rücken, da Anleger darüber nachdenken, wie es mit der US-Wirtschaft weitergeht. Die Befürchtungen, dass in den regionalen Banken ein Strudel von Problemen lauert und es zu einem weiteren Zusammenbruch kommen könnte, wenn die Zinssätze wieder angehoben werden, haben sich erneut verstärkt", warnt Chefmarktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown.

Weiter Sorgen um Regionalbanken

Wie sehr Anleger um die Stabilität bei regionalen Banken in Sorge sind, verdeutlicht der erneute Abverkauf der Sektorwerte bzw. die extreme Volatilität im Sektor: So steigen PacWest Bancorp um 2,8 Prozent, vorbörslich war der Kurs zwischenzeitlich um 12 Prozent eingebrochen. Auch andere Branchentitel erholen sich. Metropolitan Bank Holding steigen um 2,6 Prozent, lagen aber vorbörslich auch schon 8 Prozent hinten.

Am Rentenmarkt geben die Renditen weiter nach. Anleger setzten offenbar auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus nach der fest eingepreisten Anhebung am Abend, heißt es im Handel. Der Anstieg der Rentennotierungen weise auch auf die steigenden Rezessionssorgen hin.

Rezessionssorgen am Erdölmarkt

Dazu passen auch die abermals deutlich sinkenden Erdölpreise. Für Brent und WTI geht es um bis zu 4,9 Prozent nach unten. Die offiziellen US-Lagerdaten sorgen für zusätzlichen Abwärtsdruck. Hier belastet der überraschend deutliche Lageraufbau bei Benzin, während die Analysten nur eine leichte Zunahme erwartet hatten. Bereits am Vortag waren die Rohölpreise mit Nachfragesorgen unter Druck geraten.

Der Dollar gibt mit der Erwartung auf ein Ende der Leitzinsanhebungen durch die Fed nach, der Dollarindex büßt 0,5 Prozent ein. Mit der Zinserhöhung am Abend wäre laut den Projektionen der Fed vom März der Zinsgipfel erreicht.

Quartalsausweise machen Kurse

Der Aktienkurs von AMD büßt 8,6 Prozent ein. Der Chiphersteller hat im ersten Quartal die Markterwartungen übertroffen, aber der Ausblick auf das laufende Quartal sorgte für Enttäuschung.

Die Kaffeehauskette Starbucks hat im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Das Unternehmen verwies zur Begründung auf höhere Preise und einen effizienteren Betrieb. Die Aktie gibt jedoch um 9,0 Prozent nach, allerdings war sie zu Wochenbeginn auf ein Jahreshoch gestiegen, was auf Gewinnmitnahmen hindeutet.

Ford (+0,6%) hat im ersten Quartal einen Nettogewinn erzielt und damit einen Verlust aus dem Vorjahr teilweise wieder wettgemacht. Der Ausblick wurde bestätigt. Für die Aktie von Eli Lilly geht es um 4,9 Prozent nach oben. Der Konzern hat positive Daten aus einer Studie zur Behandlung von Alzheimer mit Donanemab bekannt gegeben.

Der Lebensmittel- und Getränkehersteller Kraft Heinz hat im ersten Quartal mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen und seine Jahresprognose angehoben. Die Aktie legt um 4,2 Prozent zu.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.643,25 -0,1% -41,28 +1,5%

S&P-500 4.121,65 +0,1% 2,07 +7,4%

Nasdaq-Comp. 12.113,70 +0,3% 33,20 +15,7%

Nasdaq-100 13.131,45 +0,1% 17,79 +20,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,95 -3,3 3,98 -47,5

5 Jahre 3,40 -6,3 3,47 -59,8

7 Jahre 3,38 -5,8 3,44 -58,5

10 Jahre 3,38 -5,1 3,43 -50,4

30 Jahre 3,67 -4,4 3,71 -30,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:32 Di, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,1054 +0,5% 1,1023 1,0983 +3,3%

EUR/JPY 149,46 -0,5% 149,95 149,92 +6,5%

EUR/CHF 0,9804 -0,2% 0,9820 0,9816 -0,9%

EUR/GBP 0,8810 -0,1% 0,8826 0,8818 -0,5%

USD/JPY 135,26 -0,9% 136,03 136,52 +3,2%

GBP/USD 1,2547 +0,6% 1,2490 1,2455 +3,7%

USD/CNH (Offshore) 6,9168 -0,2% 6,9332 6,9392 -0,2%

Bitcoin

BTC/USD 28.325,30 -1,2% 28.583,13 28.521,00 +70,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,12 71,66 -4,9% -3,54 -15,1%

Brent/ICE 71,94 75,32 -4,5% -3,38 -14,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 36,70 37,53 -2,2% -0,83 -51,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.023,48 2.016,67 +0,3% +6,81 +11,0%

Silber (Spot) 25,43 25,43 +0,0% +0,00 +6,1%

Platin (Spot) 1.053,53 1.070,00 -1,5% -16,48 -1,4%

Kupfer-Future 3,83 3,86 -0,7% -0,03 +0,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 03, 2023 12:02 ET (16:02 GMT)

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