27.02.2017 16:23:47

MÄRKTE USA/Rekordlauf der Wall Street gerät ins Stocken

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem elften Rekordhoch in Folge zum Wochenschluss nimmt die Wall Street am Montag eine Auszeit. Dafür gibt es nach Ansicht aus dem Handel auch gute Gründe: Denn US-Präsident Donald Trump wird am Dienstag vor dem Kongress Details zu seinen Haushaltsplänen vorstellen. Im Fokus der Investoren dürften vor allem die von ihm in Aussicht gestellten "phänomenalen" Steuerkürzungen stehen. "Erwartungen hinsichtlich der Politik der neuen Regierung sind bereits eingepreist - das betrifft auch die Steuerreform, die Ausgaben für die Infrastruktur sowie die Deregulierung", sagt Marktstratege Omar Aguilar von Charles Schwab Investment Management.

   Im Handel ist daher von Enttäuschungspotenzial die Rede, wenn Trump seine Pläne vorstellt und nicht entsprechend liefert. Daher neigen Anleger bereits zum Wochenstart nicht zum Kauf von Aktien. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,1 Prozent auf 20.797 Punkte. Der S&P-500 büßt 0,1 Prozent ein, und der Nasdaq-Composite fällt um 0,2 Prozent zurück.

   Wenig Einfluss auf die Stimmung zeigen die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für Januar. Diese sind nicht ganz so deutlich gestiegen wie erhofft. Die Abweichung von der Markterwartung sei aber zu gering für ein Umdenken des Marktes in Sachen kurzfristige Zinspolitik in den USA, heißt es.

Sichere Häfen übergeordnet gesucht Einige Marktteilnehmer äußern angesichts des Rekordlaufs bereits die Sorge einer Blasenbildung am US-Aktienmarkt. Doch Investorenlegende Warren Buffett zählt sich nicht zu jenen Skeptikern, wie er nun kundtat. Doch scheint zumindest am Rentenmarkt die Zahl der Skeptiker zu steigen, denn die Notierungen kletterten zuletzt und drückten die Renditen recht deutlich. Aktuell legt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um zwei Basispunkte auf 2,34 Prozent zu - bleibt damit aber auf einem Mehrmonatstief. Belastet wird der Rentenmarkt von den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter.

   Auch der Goldpreis spiegelt die aktuelle Verunsicherung am Finanzmarkt wider, denn auch das Edelmetall profitierte jüngst von seinem Ruf als vermeintlich sicherer Anlegerhafen. Der Preis für die Feinunze erreichte zuletzt den höchsten Stand seit drei Monaten. Nun fällt der Preis um 1 Dollar auf 1.256 Dollar.

   Am Devisenmarkt neigt der Dollar zum Euro zur Schwäche, zum Pfund wertet er aber auf. Der Greenback steigt auf 0,8049 Pfund nach Wechselkursen unter 0,80 Pfund im Tagestief zum Wochenschluss. Hintergrund sind Medienberichte laut denen Schottland erneut über die Unabhängigkeit von Großbritannien abstimmen will. Am Montag meldete die Times, die britische Premierministerin Theresa May bereite sich darauf vor, dass Schottland ein neuerliches Unabhängigkeitsreferendum in die Wege leiten werde, wenn Großbritannien im kommenden Monat offiziell den Austritt aus der EU erklären werde.

   Die Ölpreise steigen indes. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,8 Prozent auf 54,43 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent legt um 1,1 Prozent auf 56,59 Dollar zu. Wegen der stetig steigenden US-Förderung sei der Ölpreis Mitte der 50-Dollar-Marke gedeckelt, heißt es. Ein Ausbruch nach oben sei derzeit trotz der Fördersenkung des Erdölkartells Opec unwahrscheinlich.

Buffett setzt auf Apple Unter den Einzelwerten geben Apple entgegen der vorbörslichen Erwartung um 0,2 Prozent nach. Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway des Milliardärs Warren Buffett hat ihre Beteiligung an Apple seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Der Konzern ist damit eine der größten Beteiligungen von Berkshire. Die Titel von Berkshire Hathaway legen um 0,4 Prozent zu. Buffett sagte am Wochenende, die Debatte um Aktienrückkäufe bei seinem Finanzvehikel sei überzogen.

   Die Tesla-Aktie fällt um 4,3 Prozent zurück, nachdem Goldman Sachs die Titel auf "Sell" von "Neutral" abgestuft hat. Zudem hatte Tesla bekannt gegeben, dass Finanzvorstand Jason Wheeler das Unternehmen im April verlassen und durch Deepak Ahuja ersetzt wird.

   Sotheby's ziehen dagegen um 9,6 Prozent an. Das Auktionshaus schlug mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen. La Jolla Pharmaceutical schießen nach einer positiven Medikamentenstudie um 48,7 Prozent in die Höhe.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.797,11 -0,12 -24,65 5,23 S&P-500 2.364,32 -0,13 -3,02 5,61 Nasdaq-Comp. 5.834,28 -0,19 -11,03 8,38 Nasdaq-100 5.329,23 -0,26 -14,09 9,57

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,16 1,6 1,14 -4,1 5 Jahre 1,83 2,3 1,81 -9,5 7 Jahre 2,15 2,8 2,12 -10,0 10 Jahre 2,34 2,2 2,31 -10,9 30 Jahre 2,97 1,4 2,95 -10,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.20 Uhr Fr, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0602 +0,34% 1,0566 1,0576 +0,8% EUR/JPY 119,0034 -0,41% 119,4926 118,79 -3,2% EUR/CHF 1,0669 +0,16% 1,0652 1,0641 -0,4% EUR/GBP 0,8532 +1,13% 0,8437 1,1814 +0,1% USD/JPY 112,26 -0,51% 112,83 112,30 -4,0% GBP/USD 1,2425 -1,01% 1,2551 1,2494 +0,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,43 53,99 +0,8% 0,44 -1,8% Brent/ICE 56,59 55,99 +1,1% 0,60 -1,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.256,43 1.256,90 -0,0% -0,48 +9,1% Silber (Spot) 18,36 18,37 -0,1% -0,02 +15,3% Platin (Spot) 1.037,15 1.027,95 +0,9% +9,20 +14,8% Kupfer-Future 2,67 2,68 -0,5% -0,01 +6,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/bam

   (END) Dow Jones Newswires

   February 27, 2017 09:53 ET (14:53 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 53 AM EST 02-27-17

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