28.11.2017 14:44:45
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MÄRKTE USA/Rekordjagd kann weitergehen - Spannung um Steuerreform
NEW YORK (Dow Jones)--Der Fortsetzung der Rekordjagd in kleinen und kleinsten Schritten an der Wall Street scheint am Dienstag nichts im Weg zu stehen. Das Gesamtumfeld für Aktienanlagen sei weiter günstig, heißt es mit Blick auf die robuste globale Konjunktur und die oft noch lockere Geldpolitik der Notenbanken. Die Vorgaben aus Europa sind freundlich, in Asien tendierten die Börsen in engen Grenzen uneinheitlich.
Die Futures auf die US-Aktienindizes deuten einen gut behaupteten Start an, womit die an ihren Rekordhochs notierenden Dow & Co schnell wieder neue Allzeithochs markieren könnten. Am US-Anleihemarkt tut sich nichts, die Zehnjahresrendite verharrt bei 2,33 Prozent. Der Goldpreis tendiert seitwärts, die Feinunze kostet 1.295 Dollar.
Viel Aufmerksamkeit der Akteure an den Finanzmärkten kommt der Anhörung von Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats zu. Der von US-Präsident Donald Trump auserkorene Kandidat zur Nachfolge von Janet Yellen an der Spitze der US-Notenbank sagte in seiner bereits vorveröffentlichten Rede, dass die Notenbanker von "noch weiter" steigenden Zinsen ausgingen und dass die Bilanz der Notenbank graduell schrumpfen werde. Daran, dass Powell tatsächlich der neue Fed-Chef wird, gibt es praktisch keine Zweifel.
"Ich sehe das nicht als eine größere Kehrtwende der Geldpolitik", sagt David Donabedian, Anlageexperte bei CIBC Atlantic Trust. "Interessanter ist das regulatorische Umfeld unter Powell, denn er scheint offener zu sein in Richtung gelockerter Regeln für die Finanzindustrie", ergänzt er.
Daneben stehen die Beratungen im Senat über den Entwurf der Steuerreform im Fokus. Sollten drei Republikaner nicht dafür stimmen, wäre der Entwurf gescheitert, vorausgesetzt die Demokraten stimmen geschlossen dagegen.
Tendenziell leicht negativ für den Technologiesektor werten Händler, dass die japanische Softbank Kreisen zufolge für den Kauf von Anteilen an Uber einen 30-prozentigen Abschlag auf den Preis der letzten Bewertungsrunde des Online-Vermittlungsdienstleisters will. Damit könne sich die Skepsis gegenüber den als hoch geltenden Bewertungen im Technologiesektor verschärfen, heißt es.
Die Stimmung für Ölaktien könnte von Royal Dutch Shell profitieren. Shell kündigte an, bald ein 25 Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm zu starten, abhängig vom Fortschritt des Schuldenabbaus und der Ölpreisentwicklung. Außerdem will Shell seine Dividende künftig wieder nur noch in bar zahlen, die Aktionäre können künftig nicht mehr zwischen einer Barausschüttung oder diskontierten Aktien wählen.
Am Markt wird dies als Zeichen einer sehr robusten Liquiditätslage gewertet und Ausdruck dafür, wie stark sich die Ölriesen derzeit vom historischen Abschwung des Ölmarktes erholen. Auch der norwegische Konkurrent Statoil schafft die Wahlmöglichkeit zwischen Bar- und Aktiendividende ab, und bei BP wird über einen solchen Schritt diskutiert.
Allerdings fallen aktuell die Ölpreise etwas zurück. US-Öl der Sorte WTI beispielsweise um 0,7 Prozent auf 57,69 Dollar.
Rekordumsatz am Cyber MondayRockwell hat den unerwünschten Übernahmeversuch durch den US-Mischkonzern Emerson Electric erfolgreich abgewehrt. Emerson zieht das Angebot von 225 Dollar je Aktie, das Rockwell mit rund 29 Milliarden Dollar bewertete, zurück wegen der Verweigerungshaltung der Rockwell-Chefetage. Das Angebot war bereits das dritte in Folge. Rockwell reagieren auf Nasdaq.com auf die Nachricht mit einem Minus von 2,4 Prozent auf 186,51 Dollar, für Emerson geht es um 1,2 Prozent nach oben mit dem Kurs.
Microsoft zeigen sich unbewegt davon, dass der Softwarerriese mit SAP die Angebote im Cloud-Geschäft bündeln will, um Unternehmenskunden einen verbesserten Übergang in die Datenwolke zu ermöglichen. Microsoft versucht damit, gegen die Dominanz von Amazon vorzugehen auf dem Markt webbasierter Speicherresourcen.
Amazon ziehen um 0,6 Prozent an, Alibaba um 0,5 Prozent. Der sogenannte Cyber Monday war Analysten zufolge der umsatzstärkste Online-Shopping-Tag aller Zeiten. Wie der Datenanalyst Adobe Systems mitteilte, gaben die Kunden am Montag 6,59 Milliarden US-Dollar aus, 16,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Buffalo Wild Wings ziehen um 6,5 Prozent an auf 155,95 Dollar, nachdem Arby's Restaurant Group - das Unternehmen gehört dem Beteiligungsunternehmen Roark Capital Group -, zugestimmt hat, Buffalo Wild Wings für 157 Dollar je Aktie bzw. insgesamt 2,9 Milliarden Dollar zu übernehmen.
Dollar setzt Erholung fortDer Dollar erholt sich weiter von seiner jüngsten breit angelegten Schwäche, wenn auch nur leicht. Der Euro kommt auf 1,1885 Dollar zurück, nachdem er im Hoch am Vortag 1,1960 Dollar gekostet hatte. Zur Begründung wird auf Hoffnungen auf ein Gelingen der Steuerreform verwiesen, vereinzelt aber auch auf Redeprotokoll von Jerome Powell, das etwas falkenhafte Züge trage. Zudem hatte bereits am späten Montag William Dudley, der Präsident der Fed von New York gesagt, dass der robuste Arbeitsmarkt die Inflation mit der Zeit antreiben werde und dass davon abgesehen, eine niedrige Inflation bei gleichzeitig niedriger Arbeitslosenquote keine schlechte Sache sei.
Mit Blick auf die Verhandlungen über die Steuerreform warnen die Analysten der Commerzbank davor, dass es für den Dollar ungemütlich werden könne, sollte hier eine Einigung fehlschlagen. Für die Dollaroptimisten sei die Reform so etwas wie ein Strohhalm.
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:53 Uhr Mo, 18:05 % YTD EUR/USD 1,1898 -0,09% 1,1909 1,1916 +13,1% EUR/JPY 132,29 -0,07% 132,39 132,24 +7,6% EUR/CHF 1,1682 -0,06% 1,1689 1,1681 +9,1% EUR/GBP 0,8957 +0,28% 0,8932 1,1188 +5,1% USD/JPY 111,19 +0,02% 111,17 110,98 -4,9% GBP/USD 1,3284 -0,36% 1,3333 1,3332 +7,7% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,62 58,11 -0,8% -0,49 +1,1% Brent/ICE 63,52 63,84 -0,5% -0,32 +8,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.296,25 1.294,57 +0,1% +1,68 +12,6% Silber (Spot) 17,11 17,05 +0,3% +0,06 +7,4% Platin (Spot) 953,20 949,00 +0,4% +4,20 +5,5% Kupfer-Future 3,08 3,13 -1,6% -0,05 +22,1%Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 28, 2017 08:45 ET (13:45 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alibaba | 83,50 | -1,88% | |
Amazon | 216,65 | -0,82% | |
Emerson Electric Co. | 123,74 | -1,18% | |
Microsoft Corp. | 426,25 | -0,70% | |
Rockwell Automation Inc. | 282,80 | -2,28% |