13.09.2018 15:45:43
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MÄRKTE USA/Fester - Schwache US-Inflationsdaten treiben an
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Aufwärts geht es am Donnerstag an der Wall Street im frühen Handel. Auslöser sind niedriger als erwartete US-Inflationsdaten, die eine Verschärfung der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank weniger wahrscheinlich machen. Doch dürfte sich übergeordnet die volatile Seitwärtsbewegung fortsetzen. Zwar gibt es weiter die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China, doch aktuell hat sich an der Situation wenig geändert. Chinas Handelsministerium hat bestätigt, dass es eine Einladung aus den USA erhalten hat, die Handelsgespräche wieder aufzunehmen. Doch seien die Hoffnungen auch vielfach schon enttäuscht worden, sagt ein Beobachter. Auch von den laufenden Gesprächen zwischen den USA und der EU gibt es keine Neuigkeiten.
Der Dow-Jones-Index steigt im frühen Handel um 0,4 Prozent auf 26.113 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,4 Prozent zu, der Nasdaq-Composite gewinnt 0,7 Prozent.
Die US-Verbraucherpreise sind im August bereits den fünften Monat in Folge gestiegen. Allerdings fiel die jährliche Inflationsrate von 2,9 auf 2,7 Prozent. Die Kerninflationsrate ging von 2,4 auf 2,2 Prozent zurück. In den USA sind zudem weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden als erwartet. Es wurde damit die zweite Woche in Folge der niedrigste Stand seit rund einem halben Jahrhundert erreicht.
Der Dollar gibt mit den gesunkenen Inflationsdaten nach. "Es scheint fast so, dass die Inflationsraten einfach nicht richtig anspringen wollen", heißt es von der VP Bank. Die Daten könnten der "Fed sogar einen Grund liefern, bei den Zinserhöhungen eine Pause einzulegen", ergänzt Devisen-Analyst Miles Eakers von Centtrip. Der Euro steigt in der Folge auf ein Tageshoch bei 1,1695 Dollar.
Türkische Notenbank überrascht - BoE und EZB wie erwartet
Zudem sind die Blicke auf die Notenbanken gerichtet - mit der Bank of England (BoE), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der türkischen Notenbank standen gleich drei Entscheidungen an. Die Bank of England hat nach der Zinserhöhung im Vormonat wie erwartet stillgehalten.
Überrascht hat die türkische Notenbank. Diese hat den Leitzins um 625 Basispunkte auf nun 24 Prozent angehoben, und damit viel stärker als die im Konsens erwarteten rund 300 Basispunkte. Nicht nur hat sie damit viel stärker reagiert als von Beobachtern erwartet, der massive Zinsschritt dürfte an den Märkten auch als Zeichen der Unabhängigkeit gewertet werden. Die Lira legte im Anschluss gegenüber dem Dollar zu. Der Greenback fiel in der Spitze bis auf 6,00 Lira zurück und damit auf ein Dreiwochentief. Vor der Zinserhöhung waren es 6,40 Lira. Aktuell geht der Dollar mit 6,xx Lira um.
Die EZB hat wie erwartet das Volumen der monatlichen Anleihekäufe auf 15 von 30 Milliarden Euro nach unten genommen. Zudem wurde die Erwartung bekräftigt, dass die Ankäufe am Jahresende eingestellt werden. Ihre Leitzinsen ließ die EZB ebenfalls wie erwartet unverändert. Die Wachstumsprognose für das laufende und das nächste Jahr wurde leicht gesenkt, die Inflationsprognosen unverändert belassen.
Aktie von Pivotal Software unter Druck
Die Aktie von Pivotal Software bricht um 22,4 Prozent ein. Die von dem Cloudspezialisten vorgelegten Quartalszahlen sind zwar besser ausgefallen als gedacht und der Ausblick fiel im Rahmen der Analysten-Schätzungen aus; der Markt habe allerdings Anstoß an der Saisonalität der Zahlen genommen, mithin an Rechnungsabgrenzungsposten in der Bilanz, die auf Umsatzverschiebungen hindeuten könnten, hieß es.
Die Apple-Aktie gewinnt 1,4 Prozent. Der Technologie-Konzern hatte während des späten Handels seine neuen iPhone- und Apple-Watch-Modelle vorgestellt, worauf der Kurs tendenziell etwas nachgegeben hatte. Analysten zufolge wird das Preisniveau der nun noch im Angebot befindlichen iPhone-Modellreihe insgesamt steigen. Von den Analysten von Guggenheim heißt es, Apple würde einen "nicht mehr vom Tisch hauen", sei aber weiter ein "Buy" für Investoren. Der Umsatz dürfte künftig um 6 Prozent steigen nach 17 Prozent in diesem Jahr.
Sears hat die Vorlage der Zweitquartalszahlen verschoben und wird diese nun erst nach Handelsschluss mitteilen, statt wie geplant vor der Startglocke. Im Fokus steht laut Analysten die innerhalb des Unternehmens diskutierte Forderung von CEO Eddie Lampert das Haushaltsgeräte-Unternehmen Kenmore zu kaufen. Die Aktie verliert 1,5 Prozent.
Ölpreise geben nach
Die Ölpreise fallen nach der jüngsten Rally leicht zurück. Im Blick bleiben weiterhin die Auswirkungen von Wirbelsturm "Florence". Trotz einer neuerlichen Abschwächung bedroht dieser die Ostküste der USA und wird nach Einschätzung von Meteorologen am Donnerstagabend oder Freitagmorgen auf Land treffen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,5 Prozent auf 69,32 Dollar. Für Brent geht es um 0,7 Prozent auf 79,22 Dollar nach unten. Am Vortag hatte Brent erstmals seit Mai das Niveau von 80 Dollar wieder übersprungen.
Mit dem schwächeren Dollar baut der Goldpreis die Vortagesgewinne aus. Daneben wirkt die gesunkene US-Inflationsrate stützend und geht in die gleiche Richtung wie die Erzeugerpreise am Vortag: Sie sprechen nicht unbedingt für eine Verschärfung der Zinserhöhungen in den USA. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,5 Prozent auf 1.212 Dollar und markiert ein Zweiwochenhoch.
Die US-Anleihen bauen ihre moderaten Vortagesgewinne noch etwas aus, auch dank der Inflationsdaten. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 1,7 Basispunkte auf 2,95 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.112,57 0,44 113,65 5,64
S&P-500 2.900,31 0,39 11,39 8,48
Nasdaq-Comp. 8.007,65 0,67 53,42 16,00
Nasdaq-100 7.541,30 0,71 53,23 17,90
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,74 0,0 2,74 154,2
5 Jahre 2,85 -0,9 2,86 92,9
7 Jahre 2,91 -1,6 2,93 66,3
10 Jahre 2,95 -1,7 2,97 50,5
30 Jahre 3,09 -1,2 3,10 2,5
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.50 Uhr Mi, 17:10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1690 +0,52% 1,1632 1,1625 -2,7%
EUR/JPY 130,33 +0,71% 129,61 129,35 -3,7%
EUR/CHF 1,1295 +0,07% 1,1274 1,1289 -3,6%
EUR/GBP 0,8921 +0,05% 0,8923 0,8931 +0,3%
USD/JPY 111,49 +0,22% 111,43 111,30 -1,0%
GBP/USD 1,3103 +0,39% 1,3036 1,3017 -3,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.473,20 +1,9% 6.409,74 6.308,46 -52,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,32 70,37 -1,5% -1,05 +18,1%
Brent/ICE 79,22 79,74 -0,7% -0,52 +24,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.211,61 1.206,07 +0,5% +5,55 -7,0%
Silber (Spot) 14,32 14,25 +0,4% +0,06 -15,5%
Platin (Spot) 809,05 801,50 +0,9% +7,55 -13,0%
Kupfer-Future 2,70 2,66 +1,4% +0,04 -19,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/thl
(END) Dow Jones Newswires
September 13, 2018 09:46 ET (13:46 GMT)
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