28.07.2022 14:47:42

MÄRKTE USA/Etwas leichter - Enttäuschende Ausblicke dämpfen Stimmung

NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen kehrt am Donnerstag wieder Ernüchterung ein, nachdem die Kurse am Mittwoch eine regelrechte Rally erlebt hatten. Auslöser war die Erleichterung darüber, dass die US-Notenbank die Zinsen wie weithin erwartet um nur 75 Basispunkte erhöht hatte statt um 100. Die Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell während der anschließenden Pressekonferenz waren als taubenhaft interpretiert worden. Inzwischen haben aber enttäuschende Geschäftszahlen und pessimistische Ausblicke bedeutender Unternehmen den Anlegern vor Augen geführt, dass die Aussichten der heimischen Wirtschaft nicht gerade rosig sind. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten eine etwas leichtere Eröffnung am Kassamarkt an.

Die Konjunkturdaten des Tages enttäuschten: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im ersten Quartal um 0,9 Prozent, während Volkswirte ein Wachstum von 0,3 Prozent prognostiziert hatten. Damit ist die US-Wirtschaft in eine technische Rezession gerutscht, nachdem das BIP auch im ersten Quartal zurückgegangen war. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der Vorwoche weniger stark zurück als erwartet, zudem wurde der Wert aus der Vorwoche nach oben revidiert. Die Daten befeuern zwar auf der einen Seite Konjunktursorgen, wecken aber auf der anderen Seite Hoffnungen, dass die US-Notenbank bei ihren künftigen Zinserhöhungen das Tempo drosselt.

Quartalsausweise mit Licht und Schatten

Weitaus länger ist die Liste der Unternehmen, die ihre Quartalsberichte vorgelegt haben. Unter diesen hat Honeywell (vorbörslich +1,8%) zwar einen Gewinnrückgang vermeldet, gleichwohl aber mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Auch Merck & Co (+0,3%) und Pfizer (+0,9%) haben die Erwartungen übertroffen. Pfizer erzielte sogar einen Rekordumsatz.

Mastercard (+1,6%) vermeldete einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg. Die hohe Inflation mindere die Konsumausgaben bislang nicht, berichtete die Kreditkartengesellschaft.

Die Facebook-Mutter Meta (-4,0%) meldete erstmals überhaupt einen Umsatzrückgang auf Jahressicht; der Gewinn sackte deutlich ab. Auch der Ausblick enttäuschte.

Qualcomm (-3,4%) hat ebenfalls einen eher verhaltenen Ausblick gegeben, allerdings den Gewinn im zurückliegenden Quartal überraschend deutlich gesteigert.

Ford (+6,8%) meldete einen unerwartet kräftigen Anstieg von Umsatz und Gewinn.

Nach Börsenschluss folgen Zahlen der Schwergewichte Amazon, Apple und Intel.

Eine politische Entscheidung verhilft Aktien der Solarbranche zu Kurssprüngen. Senator Joe Manchin vom konservativen Flügel der Demokraten hat nun doch dem 369 Milliarden Dollar teuren Klimaschutz-Paket der US-Regierung zugestimmt. Sunnova Energy springen um 15 Prozent, zusätzlich gestützt von den guten Zahlen des Unternehmens. First Solar verteuern sich um 9,8 Prozent und Sunpower um 8,3 Prozent.

Dollar erholt sich - ING sieht Aufwertungspotenzial

Der Dollar erholt sich von dem Rücksetzer, den er nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank verzeichnete. Die ING-Analysten sehen den Dollar, wenn auch mit höherer Volatilität, auf dem Weg nach oben, weil er nun empfindlicher auf Wirtschaftsdaten reagiere. Eine weltweite Konjunkturschwäche und geopolitische Risiken dürften den Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten stützen.

Der ebenfalls als sicherer Hafen geltende Anleihemarkt erfährt ebenfalls etwas Zulauf, was sich in sinkenden Renditen niederschlägt. Auch der Goldpreis legt leicht zu.

Weiter deutlich nach oben geht es mit dem Ölpreis. Er profitiert weiter von dem Rückgang der US-Ölvorräte, der am Mittwoch gemeldet worden war.

===

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,92 -10,5 3,02 218,5

5 Jahre 2,78 -6,2 2,84 152,2

7 Jahre 2,80 -4,6 2,84 135,6

10 Jahre 2,76 -3,0 2,79 124,9

30 Jahre 3,08 +1,0 3,07 117,7

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:51h Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0159 -0,4% 1,0209 1,0126 -10,7%

EUR/JPY 137,25 -1,5% 138,35 138,32 +4,9%

EUR/CHF 0,9736 -0,5% 0,9796 0,9753 -6,2%

EUR/GBP 0,8365 -0,3% 0,8394 0,8421 -0,5%

USD/JPY 135,10 -1,1% 135,51 136,60 +17,4%

GBP/USD 1,2144 -0,1% 1,2164 1,2024 -10,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7464 +0,0% 6,7438 6,7691 +6,2%

Bitcoin

BTC/USD 22.772,91 +0,2% 23.151,18 20.837,45 -50,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 99,35 97,26 +2,1% 2,09 +38,8%

Brent/ICE 108,87 106,62 +2,1% 2,25 +45,3%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 203,50 205,00 -0,8% -1,73 +240,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.746,37 1.734,14 +0,7% +12,23 -4,5%

Silber (Spot) 19,55 19,18 +2,0% +0,38 -16,1%

Platin (Spot) 892,71 890,10 +0,3% +2,61 -8,0%

Kupfer-Future 3,48 3,43 +1,4% +0,05 -21,6%

YTD zu Vortagsschluss

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/smh

(END) Dow Jones Newswires

July 28, 2022 08:47 ET (12:47 GMT)

Analysen zu Intel Corp.mehr Analysen

14.02.25 Intel Hold Deutsche Bank AG
14.02.25 Intel Market-Perform Bernstein Research
13.02.25 Intel Market-Perform Bernstein Research
06.02.25 Intel Verkaufen DZ BANK
04.02.25 Intel Neutral UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Amazon 202,05 0,62% Amazon
Apple Inc. 230,30 0,63% Apple Inc.
First Solar Inc 130,26 -5,17% First Solar Inc
Ford Motor Co. 8,89 -0,61% Ford Motor Co.
Honeywell 202,15 -0,61% Honeywell
Intel Corp. 22,87 1,78% Intel Corp.
MasterCard Inc. 543,00 -0,07% MasterCard Inc.
Merck Co. 87,10 0,46% Merck Co.
Meta Platforms (ex Facebook) 633,20 -0,41% Meta Platforms (ex Facebook)
Pfizer Inc. 25,04 -0,30% Pfizer Inc.
QUALCOMM Inc. 150,04 0,39% QUALCOMM Inc.
Sunnova Energy International Inc Registered Shs 1,65 0,87% Sunnova Energy International Inc Registered Shs
SunPower Corp 0,45 -28,71% SunPower Corp