03.04.2019 15:44:45

MÄRKTE USA/China-Daten und Handelsgespräche treiben Wall Street an

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Erneut gute chinesische Konjunkturdaten und Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgen zur Wochenmitte für steigende Kurse an der Wall Street. Sowohl der S&P-500 als auch der Nasdaq-Composite sind zum Start auf neue Jahreshochs geklettert. So hat sich im März der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in China gegenüber dem Vormonat kräftig verbessert. Bereits zu Wochenbeginn hatte es eine globale "China-Rally" gegeben nach guten Daten aus der chinesischen Industrie.

In Washington wird zudem ab Mittwoch auf höchster Ebene weiterhin nach einer Lösung im Handelsstreit gesucht. "Die Gespräche haben, bis jetzt, mit dem möglichen Erreichen eines Abkommens überwiegend positive Nachrichten geliefert", so Carsten Brzeski, Chef-Ökonom bei ING Germany. Die noch ausstehenden 10 Prozent der offenen Verhandlungspunkte seien aber der "härteste Teil", heißt es laut einem Bericht der "Financial Times" aus US-Verhandlungskreisen.

Beim Brexit dominiert weiter die Hoffnung auf eine marktfreundliche Lösung. Premierministerin Theresa May will den Austritt erneut verschieben und mit Oppositionsführer Jeremy Corbyn über den Brexit und die künftige Anbindung an die EU verhandeln. Die Labour-Opposition gilt als europafreundlich.

Der Dow-Jones-Index verbessert sich um 0,2 Prozent auf 26.229 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite legt um 0,5 Prozent zu.

ADP-Bericht bleibt hinter den Erwartungen

Ein schwächer als erwartet ausgefallener ADP-Arbeitsmarktbericht belastet die Stimmung derweil nicht. Mit 129.000 neuen Stellen blieb er klar unter Prognose einer Zunahme um 173.000. Es war die langsamste Anstieg der Beschäftigung seit 18 Monaten. Mit Spannung wird nun auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gewartet. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen rechnen damit, dass im März 175.000 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft dazugekommen sind. Die Arbeitslosenquote sehen sie bei 3,8 Prozent.

Nach der Eröffnung folgen noch der Einkaufsmanagerindex Service Markit für März in der zweiten Lesung sowie der ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe, ebenfalls für März. Zudem werden die offiziellen US-Öllagerdaten veröffentlicht. Die Daten des privaten American Petroleum Institute (API) wiesen für die zurückliegende Woche eine Zunahme um 3 Millionen Barrel aus.

Intel und Qualcomm im Blickpunkt

Bei den Einzelwerten stehen die Aktien von Intel und Qualcomm im Fokus. Der Halbleiter-Hersteller Intel hat mit George Davis einen neuen Finanzvorstand gefunden. Das Pikante daran, Davis war in den vergangenen sechs Jahren Finanzvorstand des Konkurrenten Qualcomm. Die Intel-Aktie legt um 1,1 Prozent zu, Qualcomm fallen dagegen um 0,3 Prozent.

Die Papiere von Blue Apron schießen um 13,5 Prozent nach oben. Der Kochboxen-Anbieter hatte mitgeteilt, dass CEO Brad Dickerson und Mitgründer und Technikckef Ilia Papas das mit Schwierigkeiten kämpfende Unternehmen verlassen werden. Geführt wird Blue Apron zukünftig von Linda Findley Kozlowski, bis zuletzt operative Chefin bei der E-Commerce-Webseite Etsy.

China-Daten schieben Ölpreise auf Jahreshochs

Für die Ölpreise geht es mit den erneut guten Konjunkturdaten aus China nach oben. Sowohl Brent als auch WTI sind im asiatischen Handel auf neue Jahreshochs gestiegen. Die Daten befeuern die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage. Für einen Impuls könnten auch die offiziellen US-Öllagerdaten sorgen. Die Daten des privaten American Petroleum Institute (API) wiesen für die zurückliegende Woche eine Zunahme um 3 Millionen Barrel aus. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,2 Prozent auf 62,70 Dollar, Brent zeigt sich kaum verändert bei 69,38 Dollar.

Am Devisenmarkt entfernt sich der Euro weiter von der Marke bei 1,12 Dollar nach oben und notiert mit 1,1233 Dollar in der Nähe des Tageshochs. Der gestiegene Risiko-Appetit lastet auf dem Dollar, heißt es. Das Pfund baut die Gewinne vom Vorabend aus und steigt von 1,3121 auf in der Spitze 1,3196 Dollar. Zur gleichen Vortageszeit kostete das Pfund noch rund 1,3050 Dollar. Die Bereitschaft von Premierministerin Theresa May, das Gespräch mit der oppositionellen Labour-Party zu suchen, um einen mehrheitsfähigen Brexit-Deal zu finden, stütze die Devise, so die Analysten der ING. Aktuell liegt das Pfund bei 1,3147 Dollar.

Mit der positiven Stimmung an den Aktienmärkten treten die "sicheren Häfen" Gold und Anleihen in den Hintergrund. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen springt mit 0,001 Prozent wieder knapp in den positiven Bereich. Auch mit der Rendite zehnjähriger US-Papiere geht es deutlich aufwärts. Diese steigt um 4,1 Basispunkte auf 2,51 Prozent. Der Goldpreis tritt dagegen auf der Stelle. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,3 Prozent auf 1.289 Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.228,87 0,19 49,74 12,44

S&P-500 2.877,03 0,34 9,79 14,77

Nasdaq-Comp. 7.888,99 0,51 40,30 18,89

Nasdaq-100 7.534,54 0,47 34,90 19,03

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,32 1,6 2,30 111,6

5 Jahre 2,32 3,4 2,28 39,4

7 Jahre 2,41 3,7 2,37 16,4

10 Jahre 2,51 4,3 2,47 7,0

30 Jahre 2,92 4,3 2,88 -14,6

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:45 Uhr Di, 17:09 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1233 +0,26% 1,1225 1,1192 -2,0%

EUR/JPY 125,13 +0,31% 125,13 124,55 -0,5%

EUR/CHF 1,1191 +0,10% 1,1201 1,1176 -0,6%

EUR/GBP 0,8544 +0,13% 0,8525 0,8586 -5,1%

USD/JPY 111,40 +0,06% 111,40 111,29 +1,6%

GBP/USD 1,3147 +0,13% 1,3138 1,3035 +3,0%

Bitcoin

BTC/USD 5.028,13 +4,97% 4.962,75 4.730,94 +35,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,70 62,58 +0,2% 0,12 +34,8%

Brent/ICE 69,38 69,37 +0,0% 0,01 +26,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.289,50 1.293,15 -0,3% -3,65 +0,5%

Silber (Spot) 15,06 15,13 -0,5% -0,07 -2,8%

Platin (Spot) 863,14 851,50 +1,4% +11,64 +8,4%

Kupfer-Future 2,92 2,91 +0,4% +0,01 +10,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/cln

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April 03, 2019 09:44 ET (13:44 GMT)

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