02.05.2019 12:29:47

MÄRKTE EUROPA/VW und Bayer hieven DAX auf Jahreshoch

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindizes aus Italien und Frankreich sowie einige gute Quartalszahlen treiben die europäische Aktienmärkte am Donnerstag im Verlauf etwas nach oben. Sowohl in Frankreich als auch in Italien ist die Stimmung der Einkaufsmanager besser als erwartet. Nach einem schwächeren Start markierte der DAX mit 14.402 Punkten ein neues Jahreshoch. Am Mittag liegt er 0,3 Prozent im Plus bei 12.385.

Der Euro-Stoxx-50 kann sich mit einem Minus von 0,2 Prozent knapp behaupten. Der Euro-Stoxx-50 ist ein reiner Kursindex und wird deshalb von Dividendenzahlungen verschiedener Unternehmen gedrückt, so von Kering, AXA und Unilever.

Die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank (Fed) haben schnell an Einfluss verloren. Die Fed ließ ihre Geldpolitik unverändert, hob aber die Beurteilung des Wirtschaftswachstums etwas an und senkte den Satz für Einlagen von Banken etwas. Der Euro zeigt sich nach dem darauf zu beobachtenden Rücksetzer stabilisiert und wird weiter eng an der Marke von 1,12 Dollar gehandelt.

VW und Bayer treiben DAX

Statt der US-Notenbank macht eine wahre Flut von Zahlen die Musik an den Märkten. Angetrieben wird der DAX vor allem von Bayer und von VW. VW gewinnen nach ihren Quartalszahlen 4,2 Prozent. Warburg spricht von einem starken Jahresauftakt. Den operativen Gewinn vor Sonderposten habe Volkswagen um 15,1 Prozent gesteigert, woraus sich eine Marge von 8,1 Prozent ergebe, nach 7,2 Prozent im ersten Quartal des Vorjahres. Volkswagen habe damit die Erwartungen geschlagen.

Bayer gewinnen 3,4 Prozent. Damit profitieren sie von Aussagen der US-Umweltschutzbehörde EPA zu Glyphosat. Die EPA hält an ihrer Einschätzung fest, dass der Unkrautvernichter Glyphosat bei korrekter Anwendung sicher und nicht krebserregend ist. In der Zwischenzeit sind mehr als 13.000 Klagen im Zusammenhang mit der Nutzung von Glyphosat anhängig.

Fresenius verdient mehr und bestätigt Prognose

Fresenius hat im ersten Quartal in den meisten Geschäftseinheiten etwas mehr verdient und umgesetzt. Das DAX-Unternehmen profitierte dabei auch von einem früher als geplanten positiven Einmaleffekt bei der Tochter Fresenius Medical Care (FMC). Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Fresenius aber lediglich.

Die Dialysetochter FMC hat laut den Analysten der DZ Bank über den Erwartungen abgeschnitten. Hauptgrund seien früher als erwartete Erträge, ohne die die Zahlen den Erwartungen entsprächen. Fresenius gewinnen 2,0 Prozent, FMC steigen um 1,9 Prozent.

Prosieben gewinnen 4,5 Prozent. Die Stimmung im Mediensektor habe sich seit der Veröffentlichung besserer Quartalszahlen von TF1 am Montagabend etwas verbessert, heißt es. Daneben gebe es Konsolidierungsfantasie angesichts schwächelnder Webeeinnahmen. RTL gewinnen 2,1 Prozent und TF1 1,8 Prozent.

Die Zahlen von Siemens Healthineers sind laut den Analysten von Berenberg solide ausgefallen. Sie lägen leicht über den Konsenserwartungen, wobei die Geschäftsfelder Imaging und Advanced Therapies sich stark entwickelt hätten. Der Umsatz über alle Sparten hinweg und in konstanten Währungen habe die Erwartungen des Konsens' wie auch der eigenen Analysten übertroffen. Siemens Healthineers hat derweil nun für seine neue Laborplattform Atellica auch in China die wichtige Marktzulassung bekommen. Der Kurs kann sich mit einem Plus von 0,4 Prozent gut behaupten.

Royal Dutch nach starkem Quartal im Plus

Für Royal Dutch Shell geht es nach dem Quartalsbericht in London um 2,3 Prozent nach oben. Nach Einschätzung von Jefferies sind die Zahlen klar besser ausgefallen als gedacht. Der bereinigte Gewinn von 5,3 Milliarden Dollar liege 20 Prozent über den Schätzungen der Analysten.

Als leicht enttäuschend werden die Zahlen der niederländischen ING Group gewertet. Die Bank habe zwar gute Nekundengewinne vorzuweisen, jedoch hätten erneut die Rückstellungen auf mögliche Kreditausfälle und höhere Kosten gedrückt. Der Kurs fällt um 0,6 Prozent.

Hugo Boss geben um 3,7 Prozent nach, belastet von höheren Marketingkosten und negativen Einflüssen der Wechselkurse. Die DZ Bank rät trotzdem zum Kauf, sie erwartet nun eine Reihe starker Quartale.

Um 10 Prozent abwärts geht es in Wien für Andritz. Der Anlagenbauer hat überraschend die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Grund ist erneut die Schwäche des globalen Automarktes.

Überraschend gute Zahlen von Geberit treiben die Aktie in Zürich um 7,5 Prozent nach oben. Der Start in das Jahr bei dem Sanitärkeramikhersteller, zu dem auch die Marke Keramag gehört, sei stärker als erwartet ausgefallen, heißt es.

Gewinnmitnahmen bei Zalando

Angetan zeigen sich die Analysten von Baader vom starken Wachstum des Bruttowarenvolumens von Zalando. Dieses sei mit 23,1 Prozent deutlich über dem Umsatzwachstum von 15,2 Prozent ausgefallen. Nachdem das MDAX-Papier seit Jahresbeginn um mehr als 80 Prozent gestiegen ist, nehmen Anleger offenbar die guten Nachrichten zum Anlass, Gewinne mitzunehmen. Der Kurs fällt um 3 Prozent.

Im SDAX verlieren Steinhoff 6,9 Prozent. Der angeschlagene Möbelhändler muss weitere Abschreibungen auf den Firmenwert von 1,8 Milliarden Euro vornehmen.

Vapiano büßen 2,5 Prozent ein. Für Verunsicherung sorgt hier, dass der Systemgastronom aufgrund noch laufender Refinanzierungsverhandlungen die Bekanntgabe des ausführlichen Jahresergebnisses verschoben hat. Im Markt wecke dies Sorgen, die Gespräche seien in einem kritischen Stadium, meint ein Händler.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.502,23 -0,35 -12,39 16,69

Stoxx-50 3.189,85 -0,16 -5,22 15,57

DAX 12.374,32 0,25 30,24 17,19

MDAX 25.926,84 -0,45 -117,53 20,10

TecDAX 2.889,57 -0,76 -22,00 17,93

SDAX 11.704,07 -0,42 -49,08 23,08

FTSE 7.381,09 -0,06 -4,17 9,77

CAC 5.559,85 -0,48 -26,56 17,53

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,01 0,00 -0,23

US-Zehnjahresrendite 2,52 0,02 -0,16

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:42 Di, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,1200 +0,01% 1,1200 1,1203 -2,3%

EUR/JPY 124,92 +0,12% 124,93 124,71 -0,7%

EUR/CHF 1,1419 +0,19% 1,1403 1,1423 +1,4%

EUR/GBP 0,8585 +0,03% 0,8581 0,8602 -4,6%

USD/JPY 111,54 +0,11% 111,55 111,33 +1,7%

GBP/USD 1,3048 -0,01% 1,3052 1,3020 +2,2%

Bitcoin

BTC/USD 5.355,76 +1,12% 5.322,51 5.241,26 +44,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,85 63,60 -1,2% -0,75 +33,9%

Brent/ICE 71,46 72,18 -1,0% -0,72 +29,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.271,04 1.276,61 -0,4% -5,57 -0,9%

Silber (Spot) 14,68 14,69 -0,1% -0,01 -5,3%

Platin (Spot) 860,40 866,50 -0,7% -6,10 +8,0%

Kupfer-Future 2,81 2,80 +0,1% +0,00 +6,4%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

May 02, 2019 06:29 ET (10:29 GMT)

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