27.09.2018 09:40:43

MÄRKTE EUROPA/Versorger, Banken und Luftfahrt-Aktien unter Druck

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Am Tag nach der Zinserhöhung der US-Notenbank geht es mit den Kursen in Europa abwärts. Der DAX verliert im frühen Handel 0,7 Prozent auf 12.300 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 verzeichnet einen Abschlag von 0,5 Prozent auf 3.416 Punkte. Er wird von den festen Öl-Aktien etwas gestützt. Für die Preise geht es wieder deutlicher nach oben, nachdem die USA Spekulationen um eine Freigabe der strategischen Ölreserve zurückgewiesen haben. Der Index der Öl- und Gas-Aktien steigt um 0,5 Prozent.

Auf der Verliererseite stehen dagegen wie bereits in den USA die Titel der Versorger und der Banken. Der Banken-Index fällt um 1,2 Prozent. Da die langen Renditen seit der Zinserhöhung am kurzen Ende wieder fallen, schrumpft die Zinsmarge der Banken. Und die Versorger reagieren mit einem Minus des Branchen-Index von 0,5 Prozent verschnupft auf die Zinserhöhung am kurzen Ende. Eon und RWE werden zusätzlich von Abstufungen belastet. Eon fallen um 1,5 Prozent, nachdem die RBC die Kaufempfehlung zurückgezogen hat. Und RWE geben um 1,2 Prozent nach, nachdem Kepler die Aktien auf "Reduce" abgestuft hat.

Unter dem hohen Ölpreis leiden die Aktien der Fluggesellschaften. Lufthansa führen mit einem Minus von 2,6 Prozent die Verliererliste im DAX an. IAG fallen um 0,5 Prozent und Easyjet um 1,7 Prozent. Ryanair fallen um 0,5 Prozent. Hier belastet auch eine Ausweitung der geplanten Streiks. Neben dem Kabinenpersonal wollen nun auch die Piloten streiken.

Italienisches Budget-Chaos drückt MIB-30 und Euro

Daneben gerät der Euro im europäischen Handel unter Druck und fällt zeitweise unter die Marke von 1,17 Dollar zurück. Er leidet laut Markteilnehmern unter Spekulationen, Italien könnte die Budget-Bekanntgabe verschieben. Am Donnerstag soll die Regierung den Entwurf in Brüssel vorlegen. Daneben heißt es auch, die Regierung habe sich nicht auf die niedrige Defizit-Quote von 1,9 Prozent einigen können, sondern plane nun eher mit 2,4 Prozent. Der Mailänder MIB-30 verliert 1,3 Prozent. Die Renditen zehnjähriger italienischer Anleihen ziehen gegen den allgemeinen Trend an.

Impulse könnten im weiteren Handelsverlauf von Wirtschaftsstimmung und Geschäftsklima in der Eurozone ausgehen sowie den ersten Zahlen zur Verbraucherpreisentwicklung in Deutschland.

US-Notenbank hebt Zinsen wie erwartet an

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr erhöht. Er steigt um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent. Die Entscheidung entsprach den Erwartungen von Ökonomen und Börsianern. Im Dezember steht die vierte Zinserhöhung in diesem Jahr mit großer Sicherheit auf dem Programm, wie aus den Zinsprojektionen der Fed hervorging. Für das Jahr 2019 sind weiter drei Zinsschritte vorgezeichnet.

Die US-Notenbank strich zudem die bisher übliche Passage aus ihrem Statement, wonach die Geldpolitik trotz der Zinserhöhung noch "akkommodierend" sei. Dies wird allgemein als Wende zu einem neutralen Pfad interpretiert.

Hella als Lichtblick in der Autobranche

Positiv bewerten Marktteilnehmer die Bekräftigung des Ausblicks durch Hella. Der Autozulieferer rechnet weiterhin mit einem Anstieg des bereinigten EBIT um 5 bis 10 Prozent im laufenden Geschäftsjahr bis Ende Juni 2019. "Nach den zahlreichen Gewinnwarnungen in der Branche ist das ein Lichtblick", sagt ein Händler. Hella hat im ersten Geschäftsquartal dank einer weiter guten Nachfrage aus der Autobranche mehr verdient und umgesetzt. Der Kurs steigt um 2,0 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.415,52 -0,51 -17,63 -2,52

Stoxx-50 3.067,92 -0,37 -11,45 -3,46

DAX 12.300,00 -0,69 -85,89 -4,78

MDAX 25.969,77 -0,80 -209,32 -0,88

TecDAX 2.824,65 -0,94 -26,77 11,69

SDAX 11.911,76 -0,68 -81,49 0,21

FTSE 7.504,55 -0,09 -6,94 -2,29

CAC 5.493,65 -0,35 -19,08 3,41

Bund-Future 158,64 0,18 1,57

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:18 Mi, 17.25 % YTD

EUR/USD 1,1700 -0,36% 1,1708 1,1748 -2,6%

EUR/JPY 131,81 -0,38% 131,93 132,74 -2,6%

EUR/CHF 1,1334 -0,02% 1,1325 1,1374 -3,2%

EUR/GBP 0,8919 +0,00% 0,8911 0,8916 +0,3%

USD/JPY 112,64 -0,03% 112,68 112,99 0%

GBP/USD 1,3117 -0,36% 1,3138 1,3176 -2,9%

Bitcoin

BTC/USD 6.484,22 -0,7% 6.484,62 6.526,01 -52,5%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,52 -0,51 0,09

Deutschland 10 Jahre 0,49 0,52 0,06

USA 2 Jahre 2,82 2,83 0,93

USA 10 Jahre 3,04 3,05 0,62

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,11 0,12 0,06

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,47 71,57 +1,3% 0,90 +24,1%

Brent/ICE 82,25 81,34 +1,1% 0,91 +28,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.195,87 1.194,48 +0,1% +1,40 -8,2%

Silber (Spot) 14,37 14,34 +0,2% +0,03 -15,1%

Platin (Spot) 824,75 823,50 +0,2% +1,25 -11,3%

Kupfer-Future 2,79 2,81 -0,7% -0,02 -16,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 27, 2018 03:41 ET (07:41 GMT)

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