30.06.2017 09:01:46
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MÄRKTE EUROPA/Verkaufssignale von Wall Street belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit weiteren Kursverlusten quer durch Europa rechnen Händler am Freitag angesichts des Abverkaufs an Wall Street am Vortag. In den USA kamen erneut die Sektoren unter Druck, die eine extrem hohe Aktienbewertung aufweisen. So sackte der Index der Halbleiteraktien um 2,5 Prozent ab. Auch stark ausgefallene Einkaufsmanagerdaten aus China dürften in diesem Umfeld nichts nutzen, heißt es.
Der XDAX startet nach dem Kursrutsch am Vortag mit 12.431 Punkten 0,1 Prozent höher. Der Euro-Stoxx-50 wird ebenfalls knapp im Plus erwartet.
"Das geht weit über die Tech-Werte hinaus", sagt ein Händler mit Blick auf die sogenannten FAANG-Aktien und betont, "die fünf Vorzeigeaktien waren für 50 Prozent der Performance im S&P-500 dieses Jahr verantwortlich". Entsprechend dürften auch die großen Index-Benchmarks unter Verkäufen leiden und damit auch das Sentiment für den breiten Markt nach unten ziehen. Vom Dax werde daher nur eine Stabilisierung zwischen 12.300 und 12.400 Punkten erwartet.
Fundamental zeige sich nun die Kombination aus sehr hoher Aktienbewertung und der Markterwartung weiter steigender Zinsen. Dies belaste die künftigen Gewinnerwartungen, weil deren Barwerte zurückgingen. Charttechnisch sehe der US-Markt zudem aus, als sei er am Ende: "Mit Trendbrüchen und Kopf-Schulter in Google (Alphabet) und Netflix sind zwei der FAANG-Stocks schon echte Shorts - bis die keinen Boden finden, dürften die Märkte korrigieren."
Euro verteidigt Gewinne - Draghi hat die Karten neu gemischt Auch der Euro dürfte die Stimmung belasten. Er handelt mit 1,1441 auf einem 13-Monatshoch, womit sich die Aussichten für die Exportindustrie eintrüben. In Europa wird weiter die Zinswende gespielt: Der Euro profitiert weiter vom steigenden Renditeniveau in der Eurozone, nachdem EZB-Chef Draghi die Bereitschaft zur Anpassung der Geldpolitik an die anhaltende Konjunkturerholung angedeutet hatte.
"Wir werden zum Halbjahresultimo noch ein paar weitere Gewinnmitnahmen sehen", erwartet ein Marktteilnehmer. Das erste Halbjahr sei teilweise sehr gut gelaufen. Wie auch in den USA gehörten am deutschen Aktienmarkt die Technologiewerte zu den großen Gewinnern. So legte der TecDax in diesem Jahr bisher um knapp 20 Prozent zu. "Hier dürfte noch etwas Luft abgelassen werden", ergänzt er.
Zudem sei bei einigen Investoren ein Umdenken zu erkennen. Während in den vergangenen Monaten zu beobachten gewesen sei, dass Rücksetzer am Aktienmarkt zum Einstieg genutzt wurden, werde momentan nicht in die Schwäche hinein gekauft. Ob sich dies mit dem Beginn des dritten Quartals ändere, bleibe abzuwarten.
Kein stärkerer Nike-Impuls auf Adidas erwartet Adidas werden in dem schwach erwarteten Umfeld kaum gestützt erwartet von sehr gut ausgefallenen Zahlen des Konkurrenten Nike. Nike waren nachbörslich darauf um 8 Prozent gestiegen. "Es deutet sich an, dass Nike Marktanteile zurückgewonnen hat", meint ein Aktienhändler. Als gut bezeichnen Händler aber, dass das Nike-Geschäft vor allem in China und Westeuropa gut gelaufen ist.
Auch gut ausgefallene Zahlen von Micron dürften dem Chipsektor angesichts der breiten Schwäche der Technologieaktien wenig nutzen, heißt es weiter. Micron hatte von einer höher als erwarteten Nachfrage aus dem Cloud- und Mobilgeschäft berichtet.
Evonik und K+S werden vorbörslich 1,9 bzw 1,3 Prozent fester gestellt. Evonik wurden von Berenberg und K+S von der Societe Generale nach oben gestuft.
Mit Spannung wird im Handel auf die ersten Kurse von Delivery Hero gewartet. "Viele Investoren werden wohl auf Zeichnungsgewinne gesetzt haben", vermutet ein Marktteilnehmer. Nachdem die Preisspanne mit einem IPO-Preis von 25,50 Euro je Aktie voll ausgereizt worden sei, sei kaum Potenzial nach oben vorhanden. Außerdem steht das Börsendebüt des Immobilienunternehmens Noratis auf dem Kalender. Noratis wurden zu 18,75 Euro zugeteilt.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1431 -0,1% 1,1440 1,1426 EUR/JPY 128,12 -0,1% 128,29 128,53 EUR/CHF 1,0939 +0,0% 1,0936 1,0933 GBP/EUR 1,1379 +0,0% 1,1367 1,1364 USD/JPY 112,09 -0,0% 112,13 112,48 GBP/USD 1,3006 +0,0% 1,3004 1,2984
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,19 44,93 +0,6% 0,26 -20,6% Brent/ICE 47,71 47,42 +0,6% 0,29 -18,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.243,67 1.245,70 -0,2% -2,03 +8,0% Silber (Spot) 16,69 16,63 +0,4% +0,06 +4,8% Platin (Spot) 920,45 922,00 -0,2% -1,55 +1,9% Kupfer-Future 2,70 2,68 +0,5% +0,01 +7,1% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/gos
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June 30, 2017 02:30 ET (06:30 GMT)
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