31.05.2018 10:01:45
|
MÄRKTE EUROPA/Verhaltener Start - Autowerte bremsen DAX - Euro steigt
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich am Donnerstag im frühen Handel in engen Grenzen uneinheitlich. Nach dem Erholungsansatz am Vortag bleibt die Stimmung angeschlagen und die politische Entwicklung in Italien das Hauptthema an den Finanzmärkten. Berichte, laut denen die populistischen Parteien M5S und Lega doch noch eine Regierung bilden könnten, stützen die Stimmung etwas, aber auch nur, weil dadurch Neuwahlen verhindert würden, die quasi zu einem Referendum über die Zugehörigkeit des Landes zur Eurozone werden könnten. Tendenziell positiv wirken daneben günstige Wirtschaftsdaten aus China. Dort hat die Industrie das stärkste Wachstum seit acht Monaten verzeichnet.
Der Euro-Stoxx-50 notiert bei 3.440 Punkten wenig verändert zu den Schlussständen. Der DAX gibt um 0,1 Prozent auf 12.766 Punkte nach - hier machen sich moderate Kursverluste bei den Autoaktien bemerkbar. Laut der Wirtschaftswoche soll US-Präsident Trump den französischen Präsidenten Macron darüber informiert haben, deutsche Premium-Automobilhersteller aus dem US-Markt aussperren zu wollen. Daimler verlieren 0,9 Prozent, BMW 0,6 Prozent und VW 1,2 Prozent. Fiat Chrysler ziehen in Mailand aber um gut 2 Prozent an.
An der Mailänder Börse geht es um 0,4 Prozent nach oben. Entspannung signalisiert auch der Anleihemarkt. Die Rendite der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen verliert 15 Basispunkte auf 2,75 Prozent. Noch deutlicher fällt die Reaktion am kurzen Ende aus - dort fällt die Rendite der 2-jährigen Titel um 78 Basispunkte auf 1,21 Prozent. Umgekehrt sind deutsche Anleihen als Fluchthafen weiter nicht gefragt. Hier steigt die Zehnjahresrendite auf 0,39 von 0,38 Prozent.
US-Strafzölle auf europäischen Stahl kommen wohl
Für allgemeine Zurückhaltung sorgen die voraussichtlich am Freitag in Kraft tretenden US-Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU. Informanten zufolge könnte US-Präsident Donald Trump die Maßnahmen am Donnerstag verkünden. Eine Einigung beider Seiten quasi in letzter Minute sei zwar noch möglich, aber unwahrscheinlich, so eine eingeweihte Person. Am Freitag läuft die Frist ab, bis zu der die Europäische Union von den Zöllen ausgenommen ist. Trump hatte Ende März Zölle von 25 Prozent auf Stahlimporte und 10 Prozent auf Aluminium angekündigt. Die EU-Kommission hat bereits eine Liste mit möglichen Gegenzöllen im Volumen von 2,8 Milliarden Euro vorbereitet. Stahlaktien zeigen zunächst keine Sonderbewegungen.
Aussagen der Luftverkehrsvereinigung IATA rücken die Aktien der Fluggesellschaften in den Blick. Nach Einschätzung des Verbands werden die Gewinne der Branche im laufenden Jahr wegen des Anstiegs des Ölpreises geringer als noch im Dezember erwartet ausfallen. Wenngleich nicht positiv, kommen die Aussagen nicht überraschend. So ist etwa der Kurs der Lufthansa-Aktie seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent gefallen, vor allem bedingt durch die steigenden Ölpreise. Vieles könnte also bereits eingepreist sein. Die Kurse der betreffenden Aktien bewege sich um ihre Vortagesniveaus.
Aktuell ziehen die Ölpreise wieder an, nachdem sie an den vergangenen Tage mit Berichten auf mögliche Förderausweitungen der Opec stärker nachgegeben hatten. Lufthansa geben 0,2 Prozent nach und Air France 0,6 Prozent.
Im DAX ziehen Covestro um 1,5 Prozent an, getrieben von einer Kaufempfehlung der Analysten von Berenberg. In der dritten Reihe brechen Epigenomics um 27,4 Prozent ein, weil ein Darmkrebs-Früherkennungstest des Biotechnologieunternehmens nicht in die aktualisierten Richtlinien für Darmkrebs-Früherkennung in den USA aufgenommen wurde.
Für Firstgroup geht es nach schwachen Zahlen und der Ankündigung des Rücktritts des Unternehmenschefs an der Londoner Börse um 10 Prozent nach unten.
Euro erholt sich weiter
Der Euro legt zum Dollar weiter zu und steigt auf 1,1715 von 1,1664 Dollar am Vorabend. Die positive Reaktion des Euro auf Signale, wonach eine Koalitionsregierung der Populisten in Italien doch noch möglich ist, zeigt nach Ansicht von Analystin Thu Lan Nguyen, dass es in erster Linie die Aussicht auf einen erneuten Wahlgang ist, wovor sich die Marktteilnehmer fürchten. Schließlich würde laut jüngsten Umfragen insbesondere die rechtspopulistische Lega-Partei sogar ein noch stärkeres Ergebnis einfahren, was sie in ihrem Konfrontationskurs zur EU bestätigen würde, so die Commerzbank-Analystin.
Rückenwind für den Euro kommt derweil auch von der Aussicht auf eine anziehende Inflation im Euroraum, weil diese es der EZB erlauben könnte, ihren expansiven Kurs zurückzufahren. Der Inflationsdruck in Frankreich hat sich im Mai deutlicher als erwartet erhöht, weshalb auch die Euroraum-Verbraucherpreise insgesamt im Mai deutlicher als bislang erwartet ausfallen könnten - zumal der Inflationsdruck in Deutschland und Spanien ebenfalls deutlich stärker als erwartet zugenommen hat. Die Daten werden um 11.00 Uhr veröffentlicht.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.451,36 0,30 10,17 -1,50
Stoxx-50 3.078,59 0,06 1,95 -3,12
DAX 12.767,39 -0,13 -16,37 -1,16
MDAX 26.461,37 0,40 105,68 0,99
TecDAX 2.802,02 0,13 3,54 10,79
SDAX 12.416,87 0,17 21,59 4,46
FTSE 7.709,37 0,26 19,80 -0,62
CAC 5.448,14 0,38 20,80 2,55
Bund-Future 161,09 -0,74 1,17
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:37 Mi, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,1718 +0,43% 1,1674 1,1621 -2,5%
EUR/JPY 127,41 +0,28% 126,93 126,54 -5,8%
EUR/CHF 1,1566 +0,21% 1,1541 1,1507 -1,2%
EUR/GBP 0,8786 +0,04% 0,8771 1,1425 -1,2%
USD/JPY 108,76 -0,12% 108,71 108,90 -3,5%
GBP/USD 1,3338 +0,39% 1,3311 1,3276 -1,3%
Bitcoin
BTC/USD 7.585,72 +3,1% 7.549,99 7.367,09 -44,5%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,67 -0,68 -0,06
Deutschland 10 Jahre 0,40 0,37 -0,03
USA 2 Jahre 2,43 2,40 0,54
USA 10 Jahre 2,88 2,86 0,47
Japan 2 Jahre -0,15 -0,15 -0,01
Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,03 68,21 -0,3% -0,18 +13,8%
Brent/ICE 77,30 77,50 -0,3% -0,20 +18,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.305,98 1.301,33 +0,4% +4,66 +0,2%
Silber (Spot) 16,59 16,51 +0,5% +0,08 -2,1%
Platin (Spot) 915,00 909,00 +0,7% +6,00 -1,6%
Kupfer-Future 3,09 3,07 +0,7% +0,02 -7,1%
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
-0-
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
May 31, 2018 04:02 ET (08:02 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Covestro AGmehr Nachrichten
09:29 |
Angespannte Stimmung in Frankfurt: LUS-DAX zum Start des Dienstagshandels in Rot (finanzen.at) | |
16.12.24 |
Zurückhaltung in Frankfurt: LUS-DAX verbucht zum Handelsende Verluste (finanzen.at) | |
16.12.24 |
LUS-DAX aktuell: LUS-DAX zeigt sich nachmittags leichter (finanzen.at) | |
16.12.24 |
Covestro-Aktie leichter - Monique Buch übernimmt Marketing- und Vertriebsvorstand (Dow Jones) | |
16.12.24 |
LUS-DAX-Handel aktuell: LUS-DAX fällt am Mittag zurück (finanzen.at) | |
16.12.24 |
DAX 40-Titel Covestro-Aktie: So viel hätten Anleger mit einem Investment in Covestro von vor 3 Jahren verdient (finanzen.at) | |
16.12.24 |
XETRA-Handel LUS-DAX gibt zum Start nach (finanzen.at) | |
13.12.24 |
Handel in Frankfurt: LUS-DAX verbucht schlussendlich Verluste (finanzen.at) |
Analysen zu Covestro AGmehr Analysen
12.12.24 | Covestro Add | Baader Bank | |
09.12.24 | Covestro Neutral | UBS AG | |
02.12.24 | Covestro Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
08.11.24 | Covestro Equal Weight | Barclays Capital | |
30.10.24 | Covestro Buy | Deutsche Bank AG |
Aktien in diesem Artikel
BMW AG | 78,50 | 1,00% | |
Covestro AG | 57,14 | 0,04% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,40 | 0,75% | |
FirstGroup plc | 1,86 | -2,25% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 54,46 | 0,15% | |
Volkswagen (VW) St. | 88,90 | 0,11% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 86,58 | 0,70% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 321,40 | 0,04% |