09.07.2014 10:31:31

MÄRKTE EUROPA/Portugal-Aktien gegen den europäischen Trend schwach

   Von Thomas Leppert

   Der Start in die US-Berichtssaison ist geglückt. Der US-Aluminiumkonzern Alcoa überzeugte mit den Geschäftszahlen für das zweite Quartal, die Aktie legte im nachbörslichen US-Handel zu. Die Börsen in Europa nehmen den Impuls gerne auf und legen nach drei Verlusttagen in Folge im frühen Handel zu. Der Dax notiert 0,2 Prozent fester bei 9.790 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,4 Prozent auf 3.196 Punkte zu.

   Die Börse in Portugal verpasst allerdings die Erholungbewegung, der Abverkauf an der Börse in Lissabon setzt sich unverändert fort. "Investoren scheinen sich massiv aus dem Land zu verabschieden", so ein Händler. Der PSI-20-Index verliert 1,2 Prozent auf 6.430 Punkte und bildet damit das Schlusslicht in Europa. Innerhalb eines Monat ist der Aktienmarkt damit um 1.000 Punkte oder 13 Prozent eingebrochen. Im Handel wird auf ein umstrittenes Milliarden-Geschäft verwiesen. Banco Espirito Santo fallen um weitere 4,9 Prozent nach ihrem zehnprozentigen Absturz am Vortag. Portugal Telecom stürzen um 7,4 Prozent ab. Anlass der Kursverluste ist das Milliarden-Engagement der Telekommunikationsgesellschaft in Geldmarktpapiere des Mutterkonzerns der Bank. Das Volumen des Investments beträgt über 1,2 Milliarden US-Dollar, seine Rückzahlung zum Fälligkeitstermin am 15. Juli gilt nicht als sicher.

   Auf der anderen Seite steigen die Renditen weiter kräftig an, die zehnjährige Staatsanleihe Portugals rentiert bei 3,7 Prozent nach 3,65 Prozent am Vortag. Damit sind die Renditen in nur 30 Tagen um 500 Basispunkte in die Höhe geschnellt.

   Der Euro notiert mit Wechselkursen um 1,3620 Dollar kaum verändert. Im Handel wird erwartet, dass die Gemeinschaftswährung im Tagesverlauf um die Marke von 1,36 Dollar pendeln wird. Ein Impuls könnte am Abend kommen, wenn das Protokoll der US-Notenbanksitzung von Mitte Juni veröffentlicht wird. Die Devisenstrategen der Helaba erwarten, dass der Offenmarktausschuss weiterhin in der Frage gespalten ist, ob Zinserhöhungen eher früher als später angemessen sind. Die Hauptargumentationslinie für ein weiteres Warten sei, dass die Arbeitslosenquote zwar sinke, die Unterauslastung des Faktors Arbeit aber noch immer beträchtlich sei.

   In der Eurozone dürften zuvor bereits die Aussagen von Zentralbankvertretern auf besonderes Interesse am Devisenmarkt stoßen. EZB-Direktor Praet dürfte vermutlich erneut bekräftigen, dass die expansive Ausrichtung der Europäischen Zentralbank für längere Zeit beibehalten werde und die Notenbank auch weiterhin handlungsfähig und -bereit sei. Ähnliche Äußerungen werden auch von EZB-Präsident Mario Draghi am Abend erwartet.

   Am Anleihemarkt profitieren Bundesanleihen von der Flucht in Qualität. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen liegt bei nur noch 1,22 Prozent. Am Vormittag steht die Aufstockung der zweijährigen Bundesschatzanweisungen an. Es wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage gut sein wird und sich Deutschland am Finanzmarkt in diesem Laufzeitbereich nahe null Prozent finanzieren kann.

   Nach den teils kräftigen Kursverlusten bei europäischen Bankenwerten am Vortag gibt es positive Schlagzeilen aus dem Sektor. Berichte über eine Strafzahlung der Citigroup an die US-Behörden wegen ihrer Hypothekengeschäfte, die etwas geringer als befürchtet ausfallen könnte, stütze leicht, heißt es im Handel. Nach unterschiedlichen Angaben von Kreisen soll die Citigroup nun 4 oder 7 Milliarden Dollar zahlen. "Das wäre positiv, weil es deutlich weniger als die letzte Woche genannten 10 Milliarden Dollar sind", so ein Händler.

   Zudem legt die Aktie der Deutsche Bank um 0,9 Prozent zu, nachdem sie laut Händlern von J.P. Morgan auf "Overweight" nach "Neutral" hochgestuft wurde. "Das kommt von einem der renommiertesten Analysten im Sektor und sollte vom Markt daher auch umgesetzt werden", so ein anderer Händler. In der Summe seien dies positive Nachrichten für den Bankensektor nach dem Kursrutsch des Vortages. Der europäische Bankensektor gewinnt im Schnitt 0,3 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.46 Uhr EUR/USD 1,3616 +0,0% 1,3612 1,3613 EUR/JPY 138,44 +0,2% 138,21 138,25 EUR/CHF 1,2157 +0,0% 1,2155 1,2152 USD/JPY 101,67 +0,1% 101,55 101,54 GBP/USD 1,7116 -0,1% 1,7131 1,7124 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

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   July 09, 2014 04:02 ET (08:02 GMT)

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