29.04.2020 18:22:45
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MÄRKTE EUROPA/Neue Remdesivir-Hoffnungen treiben Börsen
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Mittwoch sehr fest geschlossen. Stützend wirkten erste Ergebnisse der Phase-3-Studie für das Medikament Remdesivir des US-Biotechunternehmens Gilead. Remdesivir habe den primären Endpunkt der Studie erreicht. Dies weckte Hoffnungen im Markt, gilt das antivirale Medikament doch als Hoffnungsträger im Kampf gegen Covid-19. Zuletzt hatte es eher negative Meldungen zu den Erfolgsaussichten von Remdesivir gegeben.
Ignoriert wurden dagegen schwache US-BIP-Zahlen für das erste Quartal. Im Handel hieß es dazu, dass die Anleger die Augen nach vorn richteten. Das US-BIP ist im ersten Quartal um annualisiert 4,8 Prozent gefallen - erwartet wurde lediglich ein Rückgang von 3,5 Prozent. Grundsätzlich stützend für die Stimmung an den Börsen ist die schrittweise Lockerung des globalen Lockdown. Der DAX gewann 2,9 Prozent auf 11.108 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 2,2 Prozent auf 2.996 nach oben.
Im Blick steht nun die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend, von der sich der Markt ein klares Bekenntnis zur weiteren geldpolitischen Unterstützung in der Krise verspricht. Konkrete Maßnahmen werden allerdings nicht erwartet. Zunächst dürfte die Fed die Wirkung der bisherigen Maßnahmen abwarten.
Fitch senkt Bonität Italiens
Keine großen Auswirkungen hatte die Abstufung der Bonität Italiens durch die Ratingagentur Fitch. Fitch hat die Kreditwürdigkeit um eine weitere Stufe auf "BBB-" heruntergenommen, damit werden die Anleihen des Landes nur noch eine Stufe über Ramschniveau bewertet. Damit schließt sich Fitch nun Moody's an. Bei S&P liegt die Bewertung noch 2 Stufen über "Junk".
Mit den italienischen Renditen ging es dennoch, vor allem bei den kürzeren Laufzeiten, nach unten. Hier stützte nicht nur eine gut aufgenommene Auktion italienischer Staatspapiere. Im Hintergrund dürften sich auch EZB-Käufe bemerkbar machen, hieß es im Handel.
Für Autoaktien ging es europaweit um 5,1 Prozent nach oben nach Aussagen von Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Altmaier hat Kaufprämien für Autos in Aussicht gestellt. Deutschland müsse "seine Position auf den Weltmärkten behaupten und ausbauen, dabei spielt die Automobilbranche eine wichtige Rolle". Das Spitzentreffen der Automobilindustrie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am 5. Mai stattfinden. Daimler gewannen 6,7 Prozent, BMW 5,8 Prozent, VW 5,8 Prozent und Renault 7,9 Prozent.
Für die Aktie von Wirecard ging es nach dem Absturz vom Vortag um weitere 8,1 Prozent nach unten. "Das Vertrauen in den Vorstand ist weg", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass Wirecard KPMG nicht alle geforderten Unterlagen für die Untersuchung liefern konnte. "Nicht nur Hohn fordert nun den Rücktritt von Braun", hieß es weiter. Der aktivistische Investor Chris Hohn hat laut "FT" den Rücktritt des Wirecard-Vorstandschefs Markus Braun verlangt.
Keine wirklich neuen Informationen sahen Händler in den Zahlen von Airbus, die Aktie schloss trotzdem 10,4 Prozent höher. Der riesige Verlust gehe auf Sonderabschreibungen und geringere Auslieferungen zurück, die Problematik der gesamten Branche dürfte aber eingepreist sein. Positiv hob Jefferies indes die Liquiditätssituation des Unternehmens hervor und bestätigt die Kaufempfehlung für das Papier. Im Gefolge stiegen MTU 10,5 Prozent.
Zahlen von Deutsche Bank gefallen
Deutsche Bank kamen sogar auf ein Plus von 12 Prozent. "Das Handelsergebnis ist relativ stark ausgefallen", sagte ein Marktteilnehmer. Die Erträge lägen fast 10 Prozent über den Schätzungen. In der Investmentbank legten die Erträge kräftig um 18 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro zu. Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen kletterten die Einnahmen um 13 Prozent. Auch DWS legte gute Zahlen vor - die Aktie gewann 15,3 Prozent.
Besser als erwartet fielen laut Marktteilnehmern die Zahlen von Covestro aus, für die Aktie ging es um 4,3 Prozent nach oben. Mit 254 Millionen Euro habe das EBITDA fast 3 Prozent über den Schätzungen gelegen. Citi rechnet nur mit geringfügigen Veränderungen der Marktschätzungen für das Unternehmen.
Iberdrola gewannen 3 Prozent. Der spanische Versorger konnte zwar einen deutlichen Gewinnsprung vermelden, dieser resultierte jedoch aus dem Verkauf der Beteiligung an Gamesa an Siemens. Für eine tendenziell positive Einschätzung der Quartalszahlen sorgte der Ausblick, der auch an einer steigenden Dividende für 2020 festhält. Ein starker Ausblick trieb die Aktie von AMS gleich um 24,4 Prozent nach oben.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 2.996,08 +64,02 +2,2% -20,0%
Stoxx-50 2.918,76 +25,73 +0,9% -14,2%
Stoxx-600 347,06 +5,97 +1,8% -16,5%
XETRA-DAX 11.107,74 +312,11 +2,9% -16,2%
FTSE-100 London 6.123,30 +164,80 +2,8% -21,0%
CAC-40 Paris 4.671,11 +101,32 +2,2% -21,9%
AEX Amsterdam 526,96 +6,99 +1,3% -12,8%
ATHEX-20 Athen 1.557,48 +18,14 +1,2% -32,2%
BEL-20 Bruessel 3.196,12 +74,80 +2,4% -19,2%
BUX Budapest 34.815,09 +1006,87 +3,0% -24,5%
OMXH-25 Helsinki 3.729,11 +113,15 +3,1% -11,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 119.129,10 +947,19 +0,8% -14,2%
OMXC-20 Kopenhagen 1.166,16 -13,38 -1,1% +2,7%
PSI 20 Lissabon 4.213,75 +97,13 +2,3% -17,3%
IBEX-35 Madrid 7.055,70 +219,30 +3,2% -26,1%
FTSE-MIB Mailand 18.067,29 +390,14 +2,2% -24,8%
RTS Moskau 1.144,64 +35,04 +3,2% -26,1%
OBX Oslo 707,41 +14,09 +2,0% -16,1%
PX Prag 883,95 +16,79 +1,9% -20,8%
OMXS-30 Stockholm 1.594,45 +25,95 +1,7% -10,0%
WIG-20 Warschau 1.651,33 +57,08 +3,6% -23,2%
ATX Wien 2.255,28 +90,66 +4,2% -31,0%
SMI Zuerich 9.865,32 -24,14 -0,2% -7,1%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:54 Di, 17:35 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0856 +0,32% 1,0853 1,0838 -3,2%
EUR/JPY 115,79 +0,14% 115,62 115,82 -5,0%
EUR/CHF 1,0586 +0,36% 1,0555 1,0562 -2,5%
EUR/GBP 0,8732 +0,25% 0,8719 0,8712 +3,2%
USD/JPY 106,67 -0,18% 106,53 106,86 -1,9%
GBP/USD 1,2434 +0,08% 1,2461 1,2440 -6,2%
USD/CNH (Offshore) 7,0799 -0,08% 7,0818 7,0860 +1,6%
Bitcoin
BTC/USD 8.434,26 +9,00% 7.950,76 7.719,76 +17,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 15,86 12,34 +28,5% 3,52 -73,3%
Brent/ICE 22,59 20,46 +10,4% 2,13 -64,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.703,47 1.707,40 -0,2% -3,93 +12,3%
Silber (Spot) 15,22 15,20 +0,1% +0,02 -14,7%
Platin (Spot) 774,10 776,25 -0,3% -2,15 -19,8%
Kupfer-Future 2,38 2,35 +1,6% +0,04 -15,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
April 29, 2020 12:23 ET (16:23 GMT)
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