09.05.2023 09:51:51

MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - RWE von M&A-Spekulationen gestützt

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Dienstag mit kleineren Abgaben in den Handel gestartet. Nach der "Nullnummer" am Vortag sprechen aber zwei Gründe für etwas mehr Volatilität. Zum einen sind die Marktteilnehmer aus London nach dem Feiertag zum Wochenbeginn wieder am Start. Zudem liefert die Berichtssaison wieder Impulse für die Einzelwerte. Ob es allerdings dazu reichen wird, das Jahreshoch im DAX bei 16.012 Punkten ernsthaft anzugehen, bleibt abzuwarten. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 15.938 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 4.333 Punkte nach unten

Weiterhin ungeklärt ist, ob in den USA ein Zahlungsausfall vermieden werden kann. Am Dienstag gibt es dazu im Weißen Haus unter anderem ein Treffen mit dem Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, dem Republikaner Kevin McCarthy, der US-Präsident Bidens zentraler Gegenspieler in dem seit Monaten andauernden Schuldenstreit ist. Die Zeit drängt: Ohne Anhebung der Schuldenobergrenze droht den USA schon Anfang Juni die Zahlungsunfähigkeit mit potenziell verheerenden wirtschaftlichen und finanziellen Folgen. Die oppositionellen Republikaner wollen eine Anhebung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze nur im Gegenzug für milliardenschwere Kürzungen der Staatsausgaben billigen.

DAX im simultanen Käufer- und Verkäuferstreik

Die große Konstante beim DAX ist aktuell die Bewegungsarmut. Thomas Altmann, Protfoliomanager bei QC Partners, interpretiert dies als simultanen Käufer- und Verkäuferstreik. Diejenigen, die nicht investiert seien, kauften nicht - aus Angst, zu spät zu kaufen. Und diejenigen, die im Markt seien, verkauften nicht - aus Angst, weitere Kursgewinne zu verpassen.

RWE rücken um 0,9 Prozent vor. Im Handel wird auf einen Bericht der spanischen Internetzeitung Okdiario verwiesen, wonach Iberdrola (-0,7%) zusammen mit JP Morgan den Kauf von RWE prüfe, um seine Führungsposition bei den erneuerbaren Energien zu festigen. Ein möglicher Deal habe den Vorteil, dass RWE keine festen Kernaktionäre habe (Katar besitzt rund 7 Prozent), während der Großteil des Kapitals frei an der Börse gehandelt wird.

Die Anleger goutieren den Jahresauftakt von Fresenius, für die Aktie geht es um 5,9 Prozent nach oben. Die Analysten von Jefferies attestieren ein solides Quartal, insbesondere Kabi habe mit einem Umsatzplus von 8 Prozent überzeugt. Helios habe ein gutes Quartal geliefert mit einem breit angelegten Wachstum, das durch steigende Nachfrage und Preise unterstützt worden sei. Die Aktie der Tochter FMC gewinnt immerhin 0,9 Prozent: Die Umsätze bewegen sich hier laut Jefferies im Rahmen der Erwartungen, das EBIT ist 5 Prozent besser als erwartet ausgefallen.

Nach den endgültigen Erstquartalszahlen von Daimler Truck geht es für die Aktie um 3,5 Prozent nach unten. Stören dürften sich die Anleger an dem nur bestätigten Ausblick: Das Unternehmen rechnet mit einer bereinigte Umsatzrendite für das Industriegeschäft zwischen 7,5 bis 9 Prozent. Laut der Citigroup sprechen die Zahlen aber für das obere Ende der Range.

Endesa (-1,8%) hat leicht bessere Erstquartalszahlen vorgelegt. Das EBITDA liegt mit 1,462 Milliarden Euro laut RBC leicht über dem Konsens von 1,4 Milliarden Euro. Der Gewinn ist mit 594 Millionen Euro ebenfalls knapp über der Schätzung von 560 Millionen ausgefallen. Der Free Cashflow weise mit minus 97 Millionen Euro allerdings nicht die gleiche positive Entwicklung auf, heißt es.

K+S bekommt Gewinnwarnung nicht gut

Als uneinheitlich werden die Zahlen von Dürr im Handel bezeichnet. Während es bei Umsatz und Auftragseingängen rund laufe, könnten die diversen Gewinnkennziffern nicht ganz mithalten. Da der Markt derzeit die Margenentwicklung im Fokus habe, könnte dies daher belasten, sagt ein Händler. Dürr geben 0,9 Prozent nach. Für K+S geht es gleich um 5,2 Prozent nach unten. "Der Einbruch der Düngerpreise schlägt etwas stärker durch als absehbar war", sagt ein Händler zur gesenkten Gewinnprognose.

Evonik geben um 1,0 Prozent nach. Jefferies sieht eine Belastung durch den vorsichtigen Ausblick. So erwartet der Chemiekonzern beim bereinigten EBITDA "eher das untere Ende" der Prognosespanne von 2,1 bis 2,4 Milliarden Euro.

Hensoldt geben 1,9 Prozent nach. Der Markt dürfte sich zunächst auf die gesunkenen Auftragseingänge konzentrieren und die Aktien drücken, heißt es im Handel. Der Rückgang sei aber mehr oder weniger nur ein statistischer Basiseffekt wegen des starken Vergleichsquartals mit einigen Großorders. Ansonsten seien die Kennzahlen im erwarteten Rahmen und der Ausblick bestätigt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.332,94 -0,4% -15,71 +14,2%

Stoxx-50 4.038,66 -0,3% -11,57 +10,6%

DAX 15.938,38 -0,1% -14,45 +14,5%

MDAX 27.350,95 -0,7% -192,22 +8,9%

TecDAX 3.267,57 -0,4% -12,88 +11,9%

SDAX 13.717,17 -0,8% -108,70 +15,0%

FTSE 7.771,91 -0,1% -6,47 +4,4%

CAC 7.412,11 -0,4% -28,80 +14,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,30 -0,03 -0,27

US-Zehnjahresrendite 3,49 -0,03 -0,39

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:27 Mo, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,0977 -0,3% 1,0995 1,1019 +2,6%

EUR/JPY 148,02 -0,4% 148,22 148,57 +5,5%

EUR/CHF 0,9794 +0,0% 0,9777 0,9798 -1,0%

EUR/GBP 0,8712 -0,1% 0,8713 0,8723 -1,6%

USD/JPY 134,84 -0,2% 134,78 134,85 +2,8%

GBP/USD 1,2601 -0,2% 1,2621 1,2632 +4,2%

USD/CNH (Offshore) 6,9320 +0,2% 6,9305 6,9197 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 27.599,13 +0,2% 27.500,49 27.932,98 +66,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,47 73,16 -0,9% -0,69 -9,6%

Brent/ICE 76,25 77,01 -1,0% -0,76 -9,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 36,72 36,87 -0,4% -0,16 -52,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.024,42 2.021,11 +0,2% +3,31 +11,0%

Silber (Spot) 25,44 25,58 -0,5% -0,13 +6,2%

Platin (Spot) 1.072,45 1.075,10 -0,2% -2,65 +0,4%

Kupfer-Future 3,88 3,92 -1,1% -0,04 +1,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 09, 2023 03:52 ET (07:52 GMT)

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