26.06.2018 13:14:45
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MÄRKTE EUROPA/Flucht in defensive Werte - DAX ohne echte Erholung
FRANKFURT (Dow Jones)--Zurück auf Los heißt es am Dienstagmittag an Europas Börsen. Die zaghafte Erholung vom Vormittag ist bereits wieder beendet, der DAX hält sich mit 12.287 Punkten nur noch knapp im Plus. Damit ist wie befürchtet bislang kein frisches Geld durch Schnäppchenkäufer an den Markt gekommen. Charttechniker sehen erst bei 12.060 einen Zwischenstopp für den Index.
Konjunktursensible Branchen wie Stahl- und Autowerte werden weiter abverkauft. BMW sind hier einer der Hauptverlierer mit 1,5 Prozent Minus, Daimler erholen sich etwas mit plus 0,1 Prozent. Klar erkennbar sind nach Händlerangaben die Umschichtungen in defensive Sektoren: Im DAX springen Beiersdorf um 3,1 Prozent nach oben. Eon und RWE gewinnen 1,7 und 1,4 Prozent. Versorger führen auch europaweit die Gewinner an. Der Euro-Stoxx-50 zeigt sich 0,4 Prozent im Plus bei 3.383 Zählern.
In Politik und Wirtschaft läuft alles schief
An der übergeordneten Nachrichtenlage ist weiter alles schlecht und spricht nicht für Käufe. So brodelt der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt USA und China weiter. Und zusätzlich schwächelt das Wachstum in Europa, wie der fallende Ifo-Index am Vortag deutlich zeigte.
Dazu gesellt sich die Gefahr einer neuen Eurokrise, die von der neuen Regierung in Italien ausgelöst werden könnte. Und die Aktienstrategen der Helaba warnen, dass der andauernde Flüchtlingskonflikt zwischen CDU und CSU zum Scheitern der Bundesregierung führen könnte. Dies dürfte auch Europa in einer ohnehin schwierigen Phase schwächen.
"Trotz der zunehmenden Eskalation in der Handelskriegsrhetorik und der starken Rückgänge an den Aktienmärkten in den letzten Tagen liegen wir immer noch deutlich über den Tiefstständen von Anfang des Jahres", warnt Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets. Der Abverkauf im DAX könnte das erste Anzeichen dafür sein, dass der Damm gebrochen sei und ein noch größeren Ausverkauf mit einem Epizentrum an den europäischen Märkten anstehe.
Defensive Werte gesucht - Versorger mit Spekulation um EDP und EDP Renovaveis
Umschichtungen von institutionellen Anlegern in defensive Sektoren bestimmen das Bild: Versorger zeigen europaweit die meisten Pluszeichen. Im Schnitt beträgt das Plus im Sektor 1,1 Prozent. Veolia, Iberdrola und Terna steigen um je 1,8 Prozent. In Lissabon ging es zwischenzeitlich für EDP Renovaveis bis zu 2,5 Prozent nach oben, nach Spekulationen über ein Kaufinteresse der französischen Engie. Trotz eines Dementis der Franzosen notieren sie weiter im Einklang mit dem Sektor im Plus. In der Vergangenheit hatten bereits Chinesen ein Gebot für EDP und deren Tochter unterbreitet, welches die Portugiesen als zu niedrig zurückgewiesen haben.
Auch für Wirecard im TecDAX geht es 4 Prozent aufwärts dank einer Kaufempfehlung der UBS. Gesucht sind darüber hinaus auch die Branchen der Haushaltsgüter und der Einzelhändler, die bis zu 0,8 Prozent zulegen.
Autowerte weiter auf Südkurs
Bei den geschundenen Autowerten geht es dagegen auf breiter Front nach unten, wobei Porsche als Hauptverlierer ein Minus von 1,9 Prozent verzeichnen. Nur Fiat Chrysler ragen mit 2,3 Prozent Plus hervor, da das Unternehmen von einem Handelskrieg mit den USA am wenigsten betroffen wäre.
Bei Zulieferer Elringklinger haben nach der Gewinnwarnung des Vortages die Analysten der Commerzbank und von JPM die Kursziele gesenkt. Die Aktie gibt weitere 2 Prozent nach. Sixt steigen um 1,7 Prozent nach einer Kaufempfehlung durch das Bankhaus Lampe.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.382,59 0,40 13,38 -3,46
Stoxx-50 3.020,26 0,37 10,99 -4,96
DAX 12.287,46 0,14 17,13 -4,88
MDAX 25.911,10 0,25 63,50 -1,11
TecDAX 2.756,60 0,84 22,97 9,00
SDAX 12.088,29 0,13 15,90 1,69
FTSE 7.550,32 0,54 40,48 -0,07
CAC 5.305,25 0,40 21,39 -0,14
Bund-Future 162,21 0,08 2,25
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.36 Uhr Mo, 17.10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1668 -0,28% 1,1701 1,1685 -2,9%
EUR/JPY 127,95 -0,38% 128,26 128,12 -5,4%
EUR/CHF 1,1547 -0,03% 1,1553 1,1548 -1,4%
EUR/GBP 0,8812 +0,00% 0,8815 1,1354 -0,9%
USD/JPY 109,66 -0,08% 109,64 109,64 -2,7%
GBP/USD 1,3239 -0,30% 1,3274 1,3268 -2,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.228,86 -0,5% 6.268,53 6.292,84 -54,4%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,68 -0,68 -0,07
Deutschland 10 Jahre 0,32 0,32 -0,11
USA 2 Jahre 2,52 2,53 0,63
USA 10 Jahre 2,88 2,88 0,47
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,02 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,13 68,08 +0,1% 0,05 +14,7%
Brent/ICE 75,07 74,73 +0,5% 0,34 +15,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.257,47 1.265,61 -0,6% -8,14 -3,5%
Silber (Spot) 16,23 16,33 -0,6% -0,10 -4,2%
Platin (Spot) 860,75 867,00 -0,7% -6,25 -7,4%
Kupfer-Future 2,99 2,99 0% 0 -10,3%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 26, 2018 07:14 ET (11:14 GMT)
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