07.05.2020 10:14:49

MÄRKTE EUROPA/Fester - China-Daten stützen

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind fester in den Handel am Donnerstag gestartet. Stützen wirken starke Exportdaten aus China. Die Ausfuhren sind im April um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen - vor allem wegen verstärkter Lieferungen nach Südostasien. Im Konsens war ein Rückgang von 18,8 Prozent erwartet worden. Die Importe brachen dagegen um 14,2 Prozent ein. Der DAX gewinnt 0,7 Prozent auf 10.684, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 2.859 nach oben.

Vorbörslich hatte sich noch eine nur wenig veränderte Eröffnung abgezeichnet. Grund für die Zurückhaltung waren die schärfer werdenden Töne zwischen Washington und Peking. Im Handel heißt es dazu, das Letzte, was die Wirtschaft und Börsen nun bräuchten wäre eine Wiederaufnahme des US-chinesischen Handelskonflikts. Es sei klar, dass die USA kein wirkliches Interesse an einem neuen Konflikt haben dürften wegen der damit verbundenen Risiken für die US-Wirtschaft.

Flut von Quartalszahlen

Neben dem Makroumfeld gilt es eine Flut von Quartalszahlen zu verarbeiten. Trotz schwacher Zahlen gewinnen Munich Re 1,4 Prozent. Die Schaden-Kosten-Quote sei mit 106 viel schlechter ausgefallen als erwartet. "Die gute Erneuerungsrunde führt aber zu Schadensbegrenzung", sagt der Händler. Die Munich Re hat hier 3 Prozent höhere Preise durchgesetzt. Allianz verlieren rein optisch 3 Prozent - der Versicherer schüttet seine Dividende aus.

Nach Zahlen verlieren Heidelbergcement 1,4 Prozent. Und das, obgleich die Zahlen bei Analysten insgesamt auf ein positives Echo stoßen.

Im Versorgersektor hat Enel ordentliche Erstquartalszahlen vorgelegt. Zwar wurde mit einem Umsatz von 20 Milliarden Euro die Schätzung nicht ganz erreicht, dafür wurden die Schätzungen auf der Ergebnisseite übertroffen. Enel gewinnen 1,8 Prozent. Auch Uniper hat ordentliche Zahlen geliefert - die Aktie zieht um 2,2 Prozent an.

Arcelormittal steigen nach Zahlen 3,8 Prozent. "Operativ ist die Lage deutlich besser als erwartet", sagt ein Händler. Das EBITDA von 967 Millionen Euro habe die Prognose um 100 Millionen übertroffen. Nach guten Quartalszahlen rücken Ahold Delhaize um 0,9 Prozent vor.

Evonik geben deutlich nach. Der Kurs fällt um 2,8 Prozent. Händler verweisen auf die gesenkte Prognose: Die Prognosespanne für das bereinigte EBITDA 2020 wurde gesenkt: auf 1,7 bis 2,1 Milliarden Euro von 2 bis 2,3 Milliarden Euro.

BT streicht Dividende

Der Kurs von BT bricht dagegen um 6,6 Prozent ein. Das Unternehmen lässt die Dividende ausfallen und plant eine Umstrukturierung. BT gelten zudem als Verlierer des Zusammenschlusses der britischen Töchter von Telefonica und Liberty Global. Telefonica gewinnen 0,9 Prozent.

Air France ist im ersten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Der operative Verlust fiel mit 815 Millionen Euro über der Marktschätzung aus. Die Aktie gibt um 3,8 Prozent nach.

"So schwach wie befürchtet" sind, wie ein Händler sagt, die Zahlen von AB Inbev ausgefallen. "Sie zeigen die ganze Abhängigkeit vom Gaststättengeschäft", sagt der Händler. Im Kurs seien sie aber eingepreist. AB Inbev gewinnen 3 Prozent.

Besser als erwartet hat im ersten Quartal Brenntag abgeschnitten. "Die Zahlen lesen sich überraschend gut", sagt ein Marktteilnehmer. "Allerdings kommt der Tiefpunkt wohl erst im zweiten Quartal", sagt er. Brenntag steigen 7,5 Prozent.

Mit Blick auf Metro spricht Baader von soliden Zweitquartalszahlen. Allerdings dürfte das dritte Quartal sehr viel schlechter verlaufen. Metro geben 5,7 Prozent nach.

Zalando haussieren nach Ausblick und Morphosys nach Zahlen

Zalando gewinnen 10,5 Prozent. "Der Ausblick ist stark", sagt ein Händler. Der Internet-Händler rechnet für das Gesamtjahr mit einem zweistelligen Wachstum und einem bereinigten EBIT zwischen 100 und 200 Millionen Euro. "Zalando ist einer der Krisengewinner", sagt der Händler.

Gut sind auch die Zahlen von Morphosys ausgefallen. Unter dem Strich fiel im ersten Quartal ein Gewinn von 195,5 Millionen Euro an nach einem Verlust von 22,7 Millionen Euro. Analysten hatten mit 115,7 Millionen Euro deutlich weniger Gewinn vorhergesagt. Morphosys machen einen Sprung von 11,1 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.854,70 0,38 10,94 -23,78

Stoxx-50 2.825,75 0,23 6,59 -16,96

DAX 10.675,71 0,66 69,51 -19,42

MDAX 23.475,77 1,70 392,99 -17,08

TecDAX 2.924,87 1,36 39,13 -2,99

SDAX 10.437,60 0,15 15,26 -16,58

FTSE 5.871,76 0,31 18,00 -22,39

CAC 4.453,31 0,45 19,93 -25,51

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,50 0,01 -0,74

US-Zehnjahresrendite 0,70 0,00 -1,98

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:21 Mi, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,0793 -0,03% 1,0793 1,0801 -3,8%

EUR/JPY 114,80 +0,23% 114,78 114,57 -5,8%

EUR/CHF 1,0534 +0,05% 1,0526 1,0530 -3,0%

EUR/GBP 0,8726 -0,24% 0,8740 0,8749 +3,1%

USD/JPY 106,34 +0,24% 106,29 106,05 -2,2%

GBP/USD 1,2321 +0,21% 1,2321 1,2347 -7,0%

USD/CNH (Offshore) 7,1103 -0,28% 7,1147 7,1260 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.300,76 +0,13% 9.295,01 9.263,01 +29,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 23,87 23,99 -0,5% -0,12 -59,8%

Brent/ICE 29,29 29,72 -1,4% -0,43 -53,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.691,49 1.685,90 +0,3% +5,59 +11,5%

Silber (Spot) 15,00 14,95 +0,3% +0,05 -16,0%

Platin (Spot) 756,95 753,50 +0,5% +3,45 -21,6%

Kupfer-Future 2,37 2,35 +0,7% +0,02 -15,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

May 07, 2020 04:14 ET (08:14 GMT)

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