25.11.2015 18:47:50

MÄRKTE EUROPA/Euro und EZB-Spekulation treiben Märkte nach oben

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kräftig im Plus sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch dank eines schwachen Euro aus dem Handel gegangen. Unterstützung kam aus den USA von guten Konjunkturdaten, vor allem von positiven Auftragseingängen und einer Verbraucherstimmung auf weiterhin hohem Niveau. Die Daten bestätigten dem Markt, dass eine US-Zinserhöhung angemessen ist und kein Problem für die Wirtschaft darstellt. Der US-Markt reagierte darauf aber kaum, da viele Händler den Feiertag "Thanksgiving" am Donnerstag als langes Wochenende nutzen. Der Dax stieg um 2,2 Prozent auf 11.170 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 1,5 Prozent auf 3.462 Zähler zu.

   Kurstreiber für alle europäischen Börsen war der auf breiter Front abwertenden Euro. Er verlor über einen US-Cent und rutschte erstmals seit April zeitweise unter die Marke von 1,06 Dollar. Hinter dem Schwächeanfall standen Spekulationen, die Europäische Zentralbank (EZB) könnte auf ihrer Sitzung kommende Woche die Anleihekäufe auch auf risikoreichere Papiere ausdehnen. Hinzu kam, dass der Konflikt zwischen der Türkei und Russland nicht weiter eskalierte.

   Mit einem Plus von 7,7 Prozent standen K+S mit erneuten Übernahmespekulationen an der DAX-Spitze. Der Platow-Brief hatte berichtet, Potash könnte einen neuen Anlauf für eine Übernahme starten. Seit dem Rückzieher von Potash Anfang Oktober war der Kurs von K+S stark gefallen. In einem Kommentar des Brokers Exane BNP wurde die Möglichkeit eines erneuten Übernahmeangebots als realistisch eingeschätzt. Dies drückte besonders Leerverkäufer aus der Aktie, die zuvor noch auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten.

   Mit einem Kurssprung von 11 Prozent quittierten die Aktien von Thomas Cook die Jahresergebnisse: "Der Markt war zuletzt extrem pessimistisch mit Blick auf die Auswirkungen der vielen Krisen auf den Tourismus", sagte ein Händler. Diese Skepsis habe sich als übertrieben erwiesen. Thomas Cook habe trotz vieler externer Belastungen im vergangenen Quartal das EBIT deutlich stärker erhöht als erwartet.

   Aussagen zu Dividende und den Zielen für die nächsten Jahre trieben die Titel von LafargeHolcim um 4,3 Prozent nach oben. "Die Dividende liegt mit 1,50 Franken um 15 Prozent über der bisherigen Dividendenprognose", sagte ein Händler. Positiv sei auch, dass die angestrebten Synergien aus der Fusion früher als bislang erwartet erreicht werden sollen.

   Auch bei METRO schickten Aussagen zur neuen Dividendenpolitik die Aktien um 5,8 Prozent nach oben. Der Handelskonzern hatte die Bandbreite für die Ausschüttungsquote auf 45 bis 55 Prozent erhöht von bislang 40 bis 50 Prozent. Die angekündigte Dividende von 1,00 Euro je Stammaktie liegt deutlich über der Erwartung von 0,86 Euro.

   Allianz im DAX kletterten um 3,9 Prozent, nachdem Credit Suisse das Kursziel erhöht hatte. Unter dem Strich seien es die Aussagen vom Investorentag am Dienstag, die als Kurstreiber gewirkt hätten, hieß es im Handel. Der Versicherer hatte angekündigt, rentabler werden zu wollen. Auch Münchener Rück stiegen in deren Sog um 3,3 Prozent.

   VW erholten sich um weitere 3,8 Prozent, auch bei BMW und Daimler ging es um 2,8 bzw. 1,3 Prozent nach oben. Erholt zeigten sich ebenfalls die Versorgerwerte, die wie E.ON bis zu 2,8 Prozent stiegen. Lufthansa kletterten um 2,7 Prozent, nachdem die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO den für Donnerstag und Freitag geplanten Streik abgesagt hatte.

   In Madrid wurden die Börsenkurse von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit des Industriekonzerns Abengoa belastet. Der Zulieferer von Branchen wie Energie, Telekommunikation, Transport und Umwelt hatte vorläufigen Gläubigerschutz beantragt. Seit dem Kurshoch von Ende März waren die Aktien bereits um fast 70 Prozent eingebrochen, am Mittwoch ging es erneut um 52 Prozent nach unten.

   Auch die spanischen Banken belasteten den IBEX-Index, der mit einem knappen Plus den anderen Länderbörsen hinterherhinkte. Ein Madrider Händler wies darauf, dass die Bankenaufsicht EBA die Kapitalausstattung spanischer Banken als die schwächste in der Eurozone beschrieben hatte. "Das sind die Gläubiger von Abengoa, aber wir wissen nicht wieviel Kredite sie in ihren Büchern stehen haben". Santander verloren 2 Prozent, CAIXABANK 2,2 Prozent.

   Europäische Schlussstände von Mittwoch, den 25. November 2015:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.462,06 +52,46 +1,5% +10,0% Stoxx-50 3.265,32 +39,85 +1,2% +8,7% Stoxx-600 380,84 +5,20 +1,4% +11,2% XETRA-DAX 11.169,54 +235,55 +2,2% +13,9% FTSE-100 London 6.337,64 +60,41 +1,0% -3,5% CAC-40 Paris 4.892,99 +72,71 +1,5% +14,5% AEX Amsterdam 468,07 +6,78 +1,5% +10,3% ATHEX-20 Athen 191,20 -1,74 -0,9% -27,8% BEL-20 Brüssel 3.708,69 +36,24 +1,0% +12,9% BUX Budapest 23.610,62 +213,75 +0,9% +41,9% OMXH-25 Helsinki 3.421,40 +35,68 +1,1% +14,5% ISE NAT. 30 Istanbul 94.338,40 +593,69 +0,6% -11,1% OMXC-20 Kopenhagen 994,23 +14,19 +1,4% +33,6% PSI 20 Lissabon 5.266,66 +29,97 +0,6% +10,4% IBEX-35 Madrid 10.227,30 +20,10 +0,2% -0,5% FTSE-MIB Mailand 22.359,23 +411,09 +1,9% +17,6% RTS Moskau 878,89 +11,35 +1,3% +11,2% OBX Oslo 558,13 -0,03 -0,0% +6,6% PX-GLOB Prag 1.257,66 -8,45 -0,7% +6,2% OMXS-30 Stockholm 1.506,52 +17,63 +1,2% +2,9% WIG-20 Warschau 1.943,30 -0,69 -0,0% -16,1% ATX Wien 2.441,00 -13,01 -0,5% +13,0% SMI Zürich 8.934,48 +125,95 +1,4% -0,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.52 Di, 17.52 Uhr EUR/USD 1,0618 -0,47% 1,0667 1,0653 EUR/JPY 130,27 -0,14% 130,46 130,48 EUR/CHF 1,0853 0,19% 1,0833 1,0822 USD/JPY 122,69 0,32% 122,30 122,49 GBP/USD 1,5106 -0,02% 1,5110 1,5056 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   November 25, 2015 12:17 ET (17:17 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 17 PM EST 11-25-15

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Ceconomy St. 3,02 -4,12% Ceconomy St.
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Heidelberg Materials 124,85 -0,44% Heidelberg Materials
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