23.01.2019 12:59:50

MÄRKTE EUROPA/DAX testet 11.000er Marke - RWE kräftig hoch

Von Michael Denzin

FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochmittag. Der DAX schafft knapp den Sprung ins Plus und gewinnt drei Punkte auf 11.093 Punkte, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,2 Prozent auf 3.118 Punkte. Positiv wird im Handel notiert, dass der DAX im Tagesverlauf den Bereich über der 11.000er-Marke erfolgreich getestet hat. Auch die schwachen Vorlagen der Wall Street wurden in Europa und Asien gut weggesteckt. Die US-Futures erholen sich mittlerweile wieder.

In den USA hatte die Nachricht, dass die US-Regierung Vorbereitungsgespräche für die Handelsgespräche Ende Januar abgelehnt hatte, für Verunsicherung gesorgt. Der chinesische Vize-Premier Liu He reist dessen ungeachtet aber Ende des Monats nach Washington. Die Erwartungen sind hoch, dass es dort zumindest zu einer Annäherung im Handelskonflikt kommt. Andernfalls drohen zusätzliche US-Strafzölle auf chinesische Importe.

Hoffen auf Entschädigung für RWE

RWE springen um 4,5 Prozent nach oben und liegen damit an der DAX-Spitze. Hier treibt die Hoffnung auf höhere Entschädigungen für den überstürzten Kohleausstieg, da nun auch die Kosten für die Stilllegung der Tagebaue hinzukämen. Deutsche Börse klettern um 0,7 Prozent. Der Börsenbetreiber hat den bereinigten Gewinn auf Basis des Konzern-Periodenüberschusses im vergangenen Jahr nach ersten Berechnungen um 17 Prozent gesteigert, was Analysten in dieser Größenordnung erwartet hatten.

Der Höhenflug der Luftfahrt-Aktien geht europaweit weiter. Lufthansa gewinnen 2,8 Prozent und Air France-KLM 4,5 Prozent. Nun treibt eine positive Studie von Moody's. Die Nachfrage wachse schneller als die Kapazitäten, und die operativen Margen näherten sich global an mit einem Wert von etwa 8 Prozent. Bei den derzeitigen Ölpreisen seien auch höhere Margen drin.

Auch für Carrefour in Paris geht es um 4,5 Prozent aufwärts. Hier hofft der Markt auf ein Redressement des Einzelhändlers. Schließlich stieg der flächenbereinigte Umsatz im vierten Quartal um 1,9 Prozent. Auch Wettbewerber Ahold Delhaize kann einen Gewinn am oberen Rand der Planungen vermelden. An der Amsterdamer Börse steigen die Aktien um 3,3 Prozent. Metro ziehen im MDAX um 1,1 Prozent an, Ceconomy um 3 Prozent. Der Stoxx-Subindex der Einzelhandelsaktien ist mit einem Plus von 1,4 Prozent bislang Tagessieger.

Kurstreibend wirken auch die zahlreichen Analystenempfehlungen, die Aktien nach dem Ausverkauf nun als sehr billig einstufen. So hat die UBS den Stahlhändler Klöckner & Co mit dieser Begründung auf "Kaufen" hochgestuft, die Aktien steigen um 4,4 Prozent.

In Hausse-Stimmung bei den Nebenwerten zeigen sich Heidelberger Druck. Sie springen um 20 Prozent nach oben dank der Meldung, dass die chinesische Masterwork Group im Zuge einer Barkapitalerhöhung als Ankeraktionär einsteigt.

ASML-Ausblick bremst

Etwas unter Druck stehen die Technologie-Aktien nach dem kräftigen Kursminus der FAANG-Aktien in den USA am Vorabend. Dazu kommt ein enttäuschender Ausblick des Halbleiterzulieferers ASML. Dessen Aktien verlieren 1,8 Prozent, STMicro 1,3 Prozent und Infineon 0,6 Prozent.

Auch die Geschäftszahlen des Finanzdienstleisters Ingenico werden als enttäuschend eingestuft und lassen die Aktien um 14 Prozent einbrechen. Für die Analysten von Goldman Sachs ist der anhaltende Gegenwind aus dem Terminal-Geschäft dafür verantwortlich. Dem Unternehmen zufolge umfasst das Produktportfolio 27 Millionen Terminals weltweit.

S&T im TecDAX erhöhen sich um 3,7 Prozent. Zwar liegen Zahlen und Ausblick lediglich im Rahmen der Erwartungen. "Gestützt wird der Kurs aber vom aufgelegten Aktienrückkaufprogramm", sagt ein Teilnehmer. Das Unternehmen will Aktien für bis zu 30 Millionen Euro zurückkaufen. Bei Online-Apotheke Zur Rose geht es in Zürich um 2,4 Prozent nach oben. Der Umsatz der Muttergesellschaft von Doc Morris legte im vergangenen Jahr um gut 20 Prozent zu.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.118,31 0,18 5,51 3,89

Stoxx-50 2.867,28 0,09 2,54 3,88

DAX 11.092,97 0,03 2,86 5,06

MDAX 23.438,26 0,50 115,62 8,57

TecDAX 2.586,92 0,37 9,49 5,58

SDAX 10.401,29 0,65 67,46 9,38

FTSE 6.872,46 -0,42 -28,93 3,60

CAC 4.859,10 0,24 11,57 2,71

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,24 0,01 0,00

US-Zehnjahresrendite 2,76 0,02 0,08

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:26 Di, 17:53 % YTD

EUR/USD 1,1367 +0,04% 1,1368 1,1359 -0,8%

EUR/JPY 124,65 +0,33% 124,65 124,25 -0,9%

EUR/CHF 1,1338 +0,04% 1,1342 1,1330 +0,7%

EUR/GBP 0,8720 -0,56% 0,8767 0,8770 -3,1%

USD/JPY 109,66 +0,30% 109,63 109,37 +0,0%

GBP/USD 1,3036 +0,59% 1,2968 1,2954 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 3.577,75 -0,14% 3.571,75 3.583,87 -3,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,40 53,01 +0,7% 0,39 +16,8%

Brent/ICE 62,00 61,50 +0,8% 0,50 +14,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.285,65 1.285,38 +0,0% +0,27 +0,2%

Silber (Spot) 15,43 15,34 +0,6% +0,09 -0,5%

Platin (Spot) 792,50 791,50 +0,1% +1,00 -0,5%

Kupfer-Future 2,67 2,66 +0,3% +0,01 +1,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 23, 2019 06:59 ET (11:59 GMT)

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