01.04.2019 16:17:45

MÄRKTE EUROPA/DAX profitiert von China-Daten

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen hält die freundliche Stimmung am Montagnachmittag an. Der DAX gewinnt 1,2 Prozent auf 11.663 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,9 Prozent an auf 3.381 Punkte. Händler sprechen von einer China-Rally: Dort stieg der Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor im März auf den höchsten Stand seit sechs Monaten und zugleich wieder über die Expansionsschwelle von 50. Das treibt nun in Europa die konjunkturabhängigen Werte - besonders die, die zuletzt noch unter der Sorge um eine Schwäche Chinas gelitten hatten.

In Europa gewinnt der Stoxx-Branchenindex der Autoaktien 2,7 Prozent. Noch stärker im Markt liegt nur der Index der Rohstoff-Aktien mit einem Plus von 3,2 Prozent.

Im DAX springen Infineon um 4,1 Prozent nach oben. "Infineon müssen als Autozulieferer betrachtet werden und nicht als klassischer Chip-Wert", sagt ein Händler. Da Vorstandschef Ploss im Rahmen der Infineon-Warnung vergangene Woche besonders auf den beschleunigten Rückgang des Autoabsatzes in China im Februar als Problemquelle hingewiesen habe, trieben nun umgekehrt auch die Hoffnungen auf eine Erholung in China den Kurs besonders.

Entsprechend zeigt sich die gleiche Bewegung bei anderen Autozulieferern wie Valeo und Faurecia, die um je 5 Prozent steigen. Continental legen um 3,9 Prozent zu. Thyssenkrupp stehen nun sowohl als Stahl- als auch als Automotive-Wert im Blick, der Kurs gewinnt 4,7 Prozent.

Chipwerte profitieren von Foxconn-Vorlage

Die starke Vorlage von Foxconn treibt Dialog Semiconductor und Siltronic auf Erholungskurs. Dialog gewinnen knapp 4 und Siltronic knapp 6 Prozent. Foxconn stiegen in Taiwan um das Tageslimit von 10 Prozent und profitierten damit von den nachbörslichen Zahlen von Freitag. Foxconn ist Auftragsfertiger für Apple, von daher ist der Read-Across zum Beispiel zu Dialog laut Händlern stark.

Auch ST Micro liegen mit einem Plus von 3,5 Prozent sehr fest im Markt. Der Stoxx-Technologie-Index gewinnt 1,1 Prozent.

Flieger-Aktien im Tiefflug

Im Minus liegen die Aktien der Fluggesellschaften. Gegen den positiven Gesamtmarkt fallen die Aktien von Easyjet um knapp 9 Prozent und ziehen auch andere Aktien der Reisebranche nach unten. Da Easyjet die eigene Zurückhaltung vor allem mit dem Brexit begründet, verlieren besonders die englandlastigen Werte. Ryanair geben 3,5 Prozent ab und Thomas Cook 4,6 Prozent.

Für den Sektor kommt auch von den steigenden Ölpreisen Gegenwind. Sowohl Brent als auch WTI steigen nach dem starken chinesischen Einkaufsmanager-Index auf den höchsten Stand seit Mitte November. Aus technischer Sicht deuten sich mit dem Ende der jüngsten Seitwärtsbewegungen weiter steigende Ölpreise an. Der Stoxx-Index der Reise- und Freizeit-Aktien liegt gegen die feste Tendenz leicht im Minus. Lufthansa geben 0,6 Prozent ab.

Wenig gefragt sind Aktien aus vergleichsweise konjunkturunabhängigen Branchen. So verliert der Stoxx-Index der europäischen Versorger 0,4 Prozent. Auch der Index der Nahrungsmittel-Werte liegt geringfügig im Minus.

Dänische DSV übernimmt Panalpina für 4,6 Milliarden Franken

Der dänische Logistikkonzern DSV hat sich mit der Schweizer Panalpina nach wochenlangem Ringen nun auf eine Übernahme im Volumen von 4,6 Milliarden Franken geeinigt. Die Dänen haben ihre Offerte für Panalpina erneut verbessert. Laut Panalpina ist jetzt auch die Ernst Göhner Stiftung bereit, dem Zusammengehen zuzustimmen. Im Gegensatz zu Cevian Capital und Artisan Partners hatte die Stiftung, die 46 Prozent der Panalpina-Aktien hält, eine Übernahme zunächst abgelehnt. Panalpina legen um 16 Prozent zu, DSV sind nun ins Plus gedreht und steigen um 0,5 Prozent.

Athen auf Jahreshoch - Banken sehr fest

Die Börse in Athen erklimmt neue Jahreshöchststände. Der ATHEX gewinnt 2 Prozent. Besonders stark gefragt sind Aktien der griechischen Banken. Hier gewinnen Piraeus Bank knapp 16 Prozent und National Bank of Greece gut 12 Prozent. Der griechische Staat will nach dem jüngsten Emissionserfolg nun wahrscheinlich eine weitere Anleihe am Markt platzieren. Die Rendite der fünfjährigen Anleihen fällt auf 2,575 Prozent, damit liegt sie wieder in der Nähe des jüngsten langjährigen Tiefststandes.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.381,44 0,89 29,73 12,66

Stoxx-50 3.143,05 0,84 26,04 13,88

DAX 11.663,07 1,19 137,03 10,46

MDAX 25.038,18 1,28 316,16 15,98

TecDAX 2.714,58 1,61 42,90 10,79

SDAX 11.102,41 1,56 170,15 16,76

FTSE 7.324,62 0,62 45,43 8,19

CAC 5.396,62 0,86 46,10 14,08

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,04 0,03 -0,28

US-Zehnjahresrendite 2,46 0,06 -0,22

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:47 Uhr Fr, 17:57 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1225 -0,05% 1,1238 1,1225 -2,1%

EUR/JPY 124,74 +0,10% 124,87 124,37 -0,8%

EUR/CHF 1,1197 +0,21% 1,1188 1,1176 -0,5%

EUR/GBP 0,8567 -0,57% 0,8594 0,8625 -4,8%

USD/JPY 111,10 +0,17% 111,11 110,80 +1,3%

GBP/USD 1,3109 +0,56% 1,3075 1,3015 +2,7%

Bitcoin

BTC/USD 4.136,38 +1,16% 4.122,51 4.081,76 +11,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,07 60,14 +1,5% 0,93 +31,3%

Brent/ICE 68,36 67,58 +1,2% 0,78 +24,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.293,57 1.292,32 +0,1% +1,25 +0,9%

Silber (Spot) 15,17 15,14 +0,2% +0,03 -2,1%

Platin (Spot) 855,38 850,01 +0,6% +5,37 +7,4%

Kupfer-Future 2,95 2,94 +0,5% +0,01 +11,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 01, 2019 10:17 ET (14:17 GMT)

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