20.03.2020 12:27:51
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MÄRKTE EUROPA/DAX am Verfalltag kräftig erholt
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter kräftig nach oben geht es mit den Kursen an Europas Börsen am Freitagmittag. Stützend wirken die jüngsten Eingriffe von Staaten und Notenbanken als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie, und hier vor allem die Ankündigung des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) der EZB, ein Wertpapierkaufprogramm mit einem Volumen von zunächst 750 Milliarden Euro. Daraufhin entspannten sich die Risikoprämien am italienischen Anleihemarkt stark.
Der Dax gewinnt 4,6 Prozent auf 9.005 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 5,1 Prozent zu auf 2.580 Punkte. In den USA wird zudem massiv über Erhöhungen der bislang geplanten Hilfspakete nachgedacht, ebenso wie Staatsbeteiligungen an angeschlagenen Unternehmen. Auch ein Eingriff der USA in den zweiten Krisenherd, den Ölpreis, ist mittlerweile möglich. Die Ölpreise schossen daraufhin bereits in der Nacht in der Spitze um 24 Prozent nach oben.
Nachrichtlich müsse allerdings mit einer Verschärfung der Lage gerechnet werden, heißt es im Handel. Denn immer mehr Länder und Regionen von Argentinien bis Kalifornien greifen zu Ausgangssperren als letztem Mittel. Dies könne das Sentiment immer wieder belasten. Vor allem Italien mache immer mehr Sorgen, da die Zahl der dortigen Corona-Toten die von China überholt hat.
Hohe Volatilität dürfte noch Wochen anhalten
Für die Börsen heißt das eine wahrscheinlich anhaltende hohe Volatilität in den kommenden Wochen. Vergleichsweise ruhig verläuft derzeit der große Verfall an den Terminmärkten. Am Mittag verfallen Optionen und Futures auf Indizes, am Abend dann Optionen auf Einzelaktien. Im Vorfeld hatten Händler im Verfall einen weiteren Unsicherheitsfaktor für die Finanzmärkte ausgemacht.
Siemens klettern 7,5 Prozent nach oben. Die internen Querelen könnten ein Thema werden, sobald sich die Virus-Situation wieder beruhigt haben wird, heißt es im Handel. Kurzfristig werde die Aktie jedoch nur als Konjunkturwert ohne Rücksicht auf Unternehmensinterna gehandelt. Dass Kaeser-Stellvertreter Busch nächster Chef wird, sei erwartet worden. Sorgen mache man sich aber über den Börsengang von Siemens Energy, wo das geplante Führungsduo ein halbes Jahr vor dem IPO geht.
Fresenius springen um 11,9 Prozent, während FMC 2,7 Prozent tiefer handeln. "Der Spread zwischen beiden war in den letzten zwei Wochen deutlich auseinandergelaufen, weil man bei Fresenius Angst vor Klinikverstaatlichungen in Spanien hatte", sagt ein Händler. Da Fresenius dies nun dementiert habe, hole die Aktie relativ zu FMC wieder auf. Fresenius ist über die Tochter Helios Eigner von Quironsalud, der größten privaten Krankenhausgruppe in Spanien.
Allianz erholen sich um 13 Prozent. Das Papier war im jüngsten Abverkauf massiv unter die Räder gekommen. Der Versicherer gilt als vergleichsweise gering direkt exponiert wegen der Coronakrise, leidet aber indirekt unter den Verwerfungen an den Finanzmärkten.
Norwegische Regierung schnürt Rettungspaket für Norwegian
Encavis springen um 12,5 Prozent nach oben. "Man hört gerade sehr gerne jede Art von Unternehmensaussagen, die explizit sagen, dass Corona kaum belastet", sagt ein Händler. Encavis bezeichnete sich als von der Krise unbelastet und bestätigte die mittelfristigen Wachstumsziele.
Aktien von Norwegian Air Shuttle steigen in Oslo um 5,2 Prozent, nachdem die Regierung ein Rettungspaket von umgerechnet rund einer halben Milliarde Euro beschlossen hat. Von den 6 Milliarden Kronen sollen rund 3 an Norwegian und 1,5 Milliarden Kronen an SAS gehen. SAS-Aktien legen in Stockholm um 6,8 Prozent zu. Im DAX steigen Lufthansa 6 Prozent. Weitere staatliche Rettungsaktionen für angeschlagene Airlines dürften folgen.
Keine Überraschung ist nach Händlerangaben der Insolvenzantrag von Vapiano. Die Restaurantkette hatte bereits am Dienstag gewarnt, dass bald die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt sein werde. "Das hatte sich schon lange mit dem unter Erwarten laufenden Geschäftsmodell abgezeichnet, das Coronaproblem jetzt ist aber ein guter Vorwand, um mit Staatshilfen weiterzuleben", sagt ein Händler. Vapiano brechen nach einer Handelsaussetzung um 35 Prozent ein.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.563,43 4,46 109,35 -31,55
Stoxx-50 2.520,68 2,26 55,61 -25,93
DAX 8.954,82 4,00 344,39 -32,41
MDAX 19.529,06 5,22 969,28 -31,02
TecDAX 2.356,63 3,67 83,42 -21,83
SDAX 8.430,37 4,53 365,15 -32,62
FTSE 5.247,14 1,85 95,53 -31,59
CAC 4.057,49 5,24 202,00 -32,13
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,30 -0,10 -0,54
US-Zehnjahresrendite 0,98 -0,17 -1,70
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:14 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0701 +0,35% 1,0760 1,0700 -4,6%
EUR/JPY 117,93 -0,27% 118,30 117,83 -3,3%
EUR/CHF 1,0537 -0,03% 1,0542 1,0529 -2,9%
EUR/GBP 0,9114 -2,28% 0,9129 0,9179 +7,7%
USD/JPY 110,15 -0,64% 109,67 110,09 +1,3%
GBP/USD 1,1747 +2,73% 1,1699 1,1661 -11,4%
USD/CNH (Offshore) 7,1061 -0,71% 7,0949 7,1496 +2,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.731,01 +7,02% 6.467,76 6.008,76 -6,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 26,56 25,22 +5,3% 1,34 -56,0%
Brent/ICE 29,80 28,47 +4,7% 1,33 -54,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.506,67 1.467,59 +2,7% +39,08 -0,7%
Silber (Spot) 12,67 12,07 +5,0% +0,60 -29,0%
Platin (Spot) 617,65 594,55 +3,9% +23,10 -36,0%
Kupfer-Future 2,23 2,19 +1,7% +0,04 -20,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
March 20, 2020 07:27 ET (11:27 GMT)
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Allianz | 302,50 | 1,10% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,65 | 0,76% | |
ENCAVIS AG | 17,35 | -0,12% | |
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) | 8,60 | 0,58% | |
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) | 34,75 | 0,26% | |
Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) | 22,20 | -0,89% | |
Fresenius Medical Care (FMC) St. | 44,89 | -0,86% | |
Lufthansa AG | 6,72 | 0,24% | |
Norwegian Air Shuttle | 0,96 | -0,91% | |
SAS AB | 0,00 | -91,30% | |
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Siemens AG | 191,30 | -1,11% | |
Vapiano | 0,10 | -20,42% |
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