28.05.2015 17:03:49

MÄRKTE EUROPA/Börsen weiten Verluste aus

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Am Donnerstagnachmittag geht es mit den Kursen an Europas Börsen kräftiger nach unten. Im Handel ist von erhöhter Nervosität die Rede. Im Blick steht das G7-Treffen der Finanzminister und Zentralbanker in Dresden sowie die Nachrichtenlage rund um Griechenland. Das Land möchte bis Sonntag eine Einigung im Schuldenstreit mit den Gläubigern erzielen. Am 5. Juni muss Griechenland eine Kredittranche an den IWF von rund 300 Millionen Euro zurückzahlen. Ob diese Mittel zur Verfügung stehen, ist derzeit unklar.

   Der Dax verliert 1,1 Prozent auf 11.641 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,4 Prozent auf 3.632 Zähler nach unten. Während sich die jüngsten Aussagen aus Griechenland optimistisch anhören, sind die Äußerungen aus den Reihen der Geldgeber unverändert verhalten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) gibt sich weiter skeptisch. Die geschäftsführende Direktorin Christine Lagarde sagte, es gebe bislang noch keine substanziellen Fortschritte bei den Schuldengesprächen. Damit dürfte die Politik das Geschehen an den Börsen mitbestimmen und das Auf und Ab weiter anhalten.

   Das Umfeld für die Aktienmärkte in Europa ist übergeordnet aber weiter gut. Der Euro neigt übergeordnet zur Schwäche, dieser Umstand sollte mit den Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank (EZB) noch eine Zeit lang anhalten. Die Zinsen sind auf einem historischen Tief. Dies hilft den Unternehmen und Staaten, ihre Zinslasten zu senken. Auch bieten Aktien für einige Investoren eine interessante Alternative zu Anleihen. Der Ölpreis ist weiterhin niedrig, das Barrel der Sorte Brent kostet aktuell gut 62 Dollar und damit rund 40 Dollar weniger als noch vor einem Jahr.

   Der Euro fällt Richtung 1,09 Dollar zurück. Im Handel wird auf die Unsicherheiten rund um Griechenland und die angeschlagene technische Lage der Einheitswährung verwiesen. Der Dollar handelt auch gegenüber dem Yen fest. Mit einem Wechselkurs von über 124 Yen notiert der Greenback auf dem höchsten Stand seit Dezember 2002. Wie die Commerzbank anmerkt, zeigen die japanischen Inflationsdaten, dass das Land noch weit vom 2-Prozentziel der japanischen Notenbank entfernt ist.

   Derweil dreht sich das M&A-Karussell im Technologiesektor weiter. Der Halbleiterhersteller Avago will den Rivalen Broadcom für 37 Milliarden Dollar übernehmen. Davon profitieren auch die europäischen Chip-Werte. Aus fundamentaler Sicht belege die M&A-Aktivität, dass die Branche zunehmend ausgereift und Wachstum aus Sicht der Hersteller vor allem über Zukäufe zu generieren sei, heißt es im Handel.

   Hierbei setzten die Unternehmen jedoch nicht so sehr auf die Übernahme direkter Kontrahenten, um so Skaleneffekte zu erzielen und auf höhere Preise setzen zu können, sondern eher auf "kreative Deals", aus denen möglichst rasch neue Produkte und Anwendungen hervorgehen sollen. Der Subindex der europäischen Technologiewerte stellt mit einem Plus von 0,7 Prozent den Tagesgewinner, Infineon handeln mit einem Plus von 4,8 Prozent auf 12,36 Euro in der Nähe des Jahreshochs.

   Adidas verlieren dagegen 1,2 Prozent. Die Aktie war bereits am Vortag einer der schwächeren DAX-Titel. Adidas sei einer der Hauptsponsoren der Fifa, heißt es. Auch andere Fifa-Sponsoren wie Nike oder Coca-Cola geben nach. Allianz verlieren mit dem europäischen Versicherungssektor 2,4 Prozent. Für Munich Re geht es 1 Prozent nach unten.

   Positiv bewerten Marktteilnehmer die Perspektiven für die Solarwerte. Die Spotpreise für Solarzellen seien das erste Mal seit sieben Jahren gestiegen, sagt ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Entwicklung der wöchentlichen Daten. "Die Stimmung scheint sich auf niedrigem Niveau etwas zu verbessern", sagt er. Profiteur einer solchen wären dann Wacker Chemie - die Aktie steigt 0,5 Prozent.

   Wirecard erholen sich kräftig. Ein Händler verweist darauf, dass Jefferies die Kaufempfehlung für die Aktie bekräftigt habe - ebenso das Kursziel von 48 Euro. Auch hat Wirecard eine Kooperation mit dem australischen Zahlungsabwickler Cuscal bekannt gegeben. Wirecard-Papiere steigen 1,9 Prozent.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.632,26 -1,37% Stoxx-50 3.494,14 -0,86% DAX 11.645,13 -1,07% FTSE 7.015,84 -0,25% CAC 5.108,37 -1,43% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,9% +8

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.40 Uhr Mi, 17.34 Uhr EUR/USD 1,0912 -0,23% 1,0938 1,0883 EUR/JPY 135,55 0,20% 135,28 134,62 EUR/CHF 1,0332 -0,19% 1,0352 1,0337 USD/JPY 124,18 0,42% 123,66 123,74 GBP/USD 1,5293 -0,52% 1,5373 1,5323 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   May 28, 2015 10:33 ET (14:33 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 33 AM EDT 05-28-15

Analysen zu Nike Inc.mehr Analysen

12.12.24 Nike Sector Perform RBC Capital Markets
09.12.24 Nike Sector Perform RBC Capital Markets
09.12.24 Nike Neutral UBS AG
22.11.24 Nike Kaufen DZ BANK
11.11.24 Nike Outperform Bernstein Research
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Allianz 302,50 1,10% Allianz
Coca-Cola Co. 60,42 -0,87% Coca-Cola Co.
Infineon AG 33,06 -0,05% Infineon AG
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) 516,20 5,58% Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re)
Nike Inc. 73,64 -1,01% Nike Inc.
WACKER CHEMIE AG 71,58 -1,81% WACKER CHEMIE AG
Wirecard AG 0,02 -1,04% Wirecard AG