22.12.2016 18:46:46
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MÄRKTE EUROPA/Börsen treten vor Weihnachten auf der Stelle
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung an den Börsen in Europa ist unverändert gut, auch wenn es am Donnerstag mit den Kursen etwa nach unten ging. Für die gute Laune unter Fondsmanagern ist die Jahresendrally der vergangenen Wochen verantwortlich. Diese hat die Jahres-Performance, die unter dem überraschenden "Brexit-Votum" und kurzzeitig auch unter der "Trump-Wahl" gelitten hatte, auf den letzten Metern noch gerettet. Die meisten Indizes in Europa notieren nun nahe ihrer Jahreshoch. Händler rechnen aber nicht mehr mit größeren Kursbewegungen vor dem Weihnachtsfest.
Der Dax verlor 0,1 Prozent auf 11.456 Punkte, das Jahreshoch vom Vortag liegt bei 11.480. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit 3.270 einen Punkt im Minus. Schwächste Börse in Europa war Athen mit einem Abschlag von 1,0 Prozent. Hier belastete, dass das griechische Parlament die von den Gläubigern verlangte Erhöhung der Mehrwertsteuer für die griechischen Inseln verschoben hat. Dazu kommen die bereits beschlossenen Rentenerhöhungen. Damit dürften die Griechenland zugesagten Erleichterungen durch ein besseres Schuldenmanagement nun ebenfalls verschoben werden, was die Stimmung an der Börse belastet. Am Devisenmarkt legte der Euro mit 1,0455 Dollar leicht zu.
Banken das große Thema des Jahres Im Blick stand weiterhin der italienische Bankensektor und hierbei besonders die angeschlagene Banca Monte dei Paschi, deren Aktien nach einem erneut volatilen Verlauf 7,5 Prozent im Minus schlossen. Händler wagen nach den Kurskapriolen des Vortages keine Prognose mehr über die zukünftige Entwicklung. Zum einen habe die Bank keinen Ankerinvestor mehr, zum anderen soll aber die Wandlung von Schulden in Eigenkapital mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro zuletzt besser gelaufen sein als am Markt befürchtet, hieß es im Handel. Am Donnerstag endet für institutionelle Investoren die Zeichnungsfrist für die Aktien aus der Kapitalerhöhung.
Bei der Deutsche Bank wird weiter auf Nachrichten aus den USA gewartet. Noch in diesem Jahr könnte es wohl eine Einigung in dem Verfahren mit dem US-Justizministerium geben. In Frankfurt wird gehofft, dass der Betrag deutlich unterhalb der zunächst im Raum stehenden 14 Milliarden US-Dollar ausfällt. An der Börse wird darauf gesetzt, dass der Betrag nur etwa halb so hoch sein wird. Die Aktie der Deutschen Bank stellte mit einem Minus von 1,4 Prozent den größten Verlierer im DAX.
Bei Actelion wechseln die Bieter fast täglich Die Aktie von Sanofi (plus 1,2 Prozent) profitierte von der Erleichterung, dass das Unternehmen wohl nicht mehr als Bieter für Actelion infrage kommt. Am Vorabend wurde bekannt, dass sich überraschenderweise doch Johnson & Johnson in exklusiven Gesprächen mit dem schweizerischen Pharmahersteller befinde. "Bei Sanofi war immer wieder von Analysten betont worden, dass der kolportierte Bieterpreis von rund 283 Franken für Actelion fast absurd ist", so ein Händler. So hieß es von der Citigroup dazu, bei diesem Preis werde es Sanofi bis 2022 schwerfallen, überhaupt eine Rendite auf Actelion zu erzielen. Actelion stiegen um 4,1 Prozent.
Mit einem Minus von 4,9 Prozent reagierte die Nokia-Aktie auf die Nachricht, dass der finnische Mobilfunkausrüster Apple in Deutschland und den USA verklagt hat. Apple habe mit seinen Produkten eine ganze Reihe von Nokia-Patenten verletzt, so der Vorwurf. Die Klage umfasst 32 Patente. Diese decken Technologien etwa für Display, Benutzeroberflächen, Software, Antennen und Videokodierung ab. "Fünf Jahre lang herrschte Ruhe zwischen Nokia und Apple. Nun könnte es wieder zu jahrelangen Auseinandersetzungen kommen", sagte ein Händler.
Die Aktie des italienischen Medienkonzern Mediaset fällt seit Tagen durch hohe Kursbewegungen auf. Nachdem sich der Aktienkurs seit Anfang des Monats zeitweise verdoppelt hat, kamen nun Verkäufe an den Markt. "Die Bewertung spiegelt aktuell mehr die Situation im Zusammenhang mit Vivendi als fundamentale Aspekte wider", hieß es von den Analysten von Berenberg. Vivendi hatte jüngst eine Beteiligung von nun 26 Prozent an den Italienern zusammengekauft. Die Aktie verlor in Mailand 12,4 Prozent auf 4,00 Euro.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.269,51 -1,24 -0,0% +0,1% Stoxx-50 3.000,87 -5,15 -0,2% -3,2% Stoxx-600 359,82 -0,74 -0,2% -1,6% XETRA-DAX 11.456,10 -12,54 -0,1% +6,6% FTSE-100 London 7.063,68 +22,26 +0,3% +13,2% CAC-40 Paris 4.834,63 +0,81 +0,0% +4,3% AEX Amsterdam 482,47 -0,74 -0,2% +9,2% ATHEX-20 Athen 1.695,79 -16,89 -1,0% -7,5% BEL-20 Bruessel 3.596,92 -2,44 -0,1% -2,8% BUX Budapest 31.700,85 -64,45 -0,2% +32,5% OMXH-25 Helsinki 3.642,44 -33,03 -0,9% +8,4% ISE NAT. 30 Istanbul 94.741,73 -171,62 -0,2% +6,0% OMXC-20 Kopenhagen 876,42 +2,63 +0,3% -13,6% PSI 20 Lissabon 4.646,34 -33,62 -0,7% -13,2% IBEX-35 Madrid 9.333,60 -38,10 -0,4% -2,2% FTSE-MIB Mailand 19.120,18 -95,41 -0,5% -10,7% RTS Moskau 1.125,80 -15,08 -1,3% +48,7% OBX Oslo 612,53 +1,62 +0,3% +13,7% PX-GLOB Prag 1.190,07 +0,45 +0,0% -4,1% OMXS-30 Stockholm 1.519,54 -5,93 -0,4% +5,0% WIG-20 Warschau 1.943,73 +15,83 +0,8% +4,6% ATX Wien 2.632,50 -5,78 -0,2% +9,8% SMI Zuerich 8.237,98 +4,53 +0,1% -6,6%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Uhr Mi, 17.14 Uhr % YTD EUR/USD 1,0449 +0,05% 1,0445 1,0429 -3,8% EUR/JPY 122,8146 -0,02% 122,8430 122,74 -16,5% EUR/CHF 1,0711 +0,06% 1,0704 1,0701 -1,5% EUR/GBP 0,8494 +0,62% 0,8449 1,1853 +15,3% USD/JPY 117,54 -0,06% 117,61 117,68 +0,1% GBP/USD 1,2302 -0,50% 1,2364 1,2361 -16,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,91 52,49 +0,8% 0,42 +18,7% Brent/ICE 54,99 54,46 +1,0% 0,53 +19,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.129,47 1.131,25 -0,2% -1,78 +6,5% Silber (Spot) 15,85 15,93 -0,5% -0,08 +14,7% Platin (Spot) 911,90 918,50 -0,7% -6,60 +2,3% Kupfer-Future 2,49 2,49 -0,0% -0,00 +15,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 22, 2016 12:15 ET (17:15 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 15 PM EST 12-22-16
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