28.08.2018 18:02:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen leicht schwächer - Italien bleibt Risiko

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Dienstag geringfügig niedriger geschlossen. Das positive Momentum nach dem Durchbruch in den Handelsgesprächen zwischen den USA und Mexiko ist damit erst einmal ausgelaufen. QC Partners warnt vor zu viel Euphorie: Aus der Handels-Einigung mit Mexiko sollten Anleger lieber keine positiven Schlüsse für die Verhandlungen mit China ziehen. "Zwischen den USA und China ist und bleibt die Situation festgefahren", so Marktstratege Thomas Altmann.

Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 12.527 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 0,2 Prozent auf 3.448 nach. Der Autosektor stieg indessen kräftig um 0,8 Prozent. Der Vertrag zwischen den USA und Mexiko ist vor allem für Autohersteller und -zulieferer positiv. Deutsche Autohersteller produzieren in Mexiko, zum Teil für den späteren Export in die USA. VW und BMW gewannen je 1,4 Prozent. Branchengewinner waren Rohstoffe mit einem Plus von 1,6 Prozent - hier stützte die andauernde Dollar-Schwäche.

Italienische Renditen bleiben auf hohem Niveau

Italienische Renditen verharrten auf einem hohen Niveau. Die Rendite auf zehnjährige Staatsanleihen notierte praktisch unverändert bei 3,19 Prozent, während die Rendite der zweijährigen leicht auf 1,30 Prozent anzog. Danske Bank rät angesichts der politischen Risiken weiter von Engagements am italienischen Anleihemarkt ab. Sollte der Haushalt für 2019 zu hohe Ausgaben vorsehen, könnte dies negative Auswirkungen auf die Bonität Italiens haben.

Die Bedenken der Anleger wurden auch in der Auktion zweijähriger Nullzins-Anleihen am Dienstag deutlich. Diese wurden zu 1,277 Prozent zugeteilt nach 0,647 Prozent im Vormonat und damit auf dem höchsten Niveau seit Ende 2013. Italienische Banken, die stark am italienischen Anleihemarkt engagiert sind, wurden gemieden. So verloren etwa Unicredit 2,6 Prozent, für die Aktie von Intesa Sanpaolo ging es 1,1 Prozent nach unten.

Die türkische Lira setzte am Dienstag ihre Abwärtsbewegung fort. Der Dollar stieg 1,3 Prozent auf 6,25 Lira. Derzeit wird die neuerliche Lira-Schwäche an den internationalen Finanzmärkten ignoriert. Analysten warnen indes, dass die Türkei bislang keine überzeugenden Maßnahmen ergriffen hat, um einer neuerlichen Lira-Schwäche vorzubeugen. Auch am türkischen Aktienmarkt ist die Lira-Schwäche offenbar derzeit kein Thema - der BIST-100 gewann 2,8 Prozent.

Ryanair erzielt Einigung mit italienischen Piloten

Für Ryanair ging es kräftig um 2,6 Prozent nach oben. Das Sentiment wurde gestützt durch die Einigung im Tarifstreit zwischen der Fluglinie und ihren italienischen Piloten. Eine große Mehrheit der Piloten habe der Einigung zugestimmt, teilte die Branchengewerkschaft ANPAC mit. Laut Ryanair stammen 20 Prozent der Flotte und Piloten aus Italien. Das Unternehmen hat nun die Gewerkschaften in Großbritannien, Deutschland und Spanien in den kommenden Tagen zu Gesprächen eingeladen.

Eon fielen gegen den Trend kräftig um 1,6 Prozent. Jefferies hatte die Aktie auf "Halten" abgestuft. Zunehmend auf den Kurs drücken dürfte auch der sich abzeichnende Abstieg des deutschen Energie-Versorgers aus dem Euro-Stoxx-50 im September. RWE wurde von Jefferies dagegen auf die Kaufliste genommen. Der Kurs stieg um 0,2 Prozent.

Die Aktien von Varta legten nach Vorlage von Halbjahreszahlen um 6,8 Prozent zu. Nach einer Kaufempfehlung der DZ Bank ging es für Kion um 3,7 Prozent nach oben. Axel Springer stiegen um 3,6 Prozent - hier machte sich eine Hochstufung durch Barclays positiv bemerkbar. Im DAX stiegen Fresenius Medical Care nach einer Kaufempfehlung von HSBC 1,6 Prozent.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.447,57 -8,44 -0,2% -1,6%

. Stoxx-50 3.073,66 -7,81 -0,3% -3,3%

. Stoxx-600 385,46 -0,11 -0,0% -1,0%

Frankfurt XETRA-DAX 12.527,42 -10,89 -0,1% -3,0%

London FTSE-100 London 7.617,22 +39,73 +0,5% -1,4%

Paris CAC-40 Paris 5.484,99 +5,89 +0,1% +3,3%

Amsterdam AEX Amsterdam 563,03 -1,09 -0,2% +3,4%

Athen ATHEX-20 Athen 1.943,68 +0,84 +0,0% -6,7%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.816,01 -4,84 -0,1% -4,1%

Budapest BUX Budapest 36.818,93 +133,14 +0,4% -6,5%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.387,70 +47,73 +1,1% +12,0%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 116.260,56 +3359,48 +3,0% -17,6%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.027,27 -0,29 -0,0% +0,3%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.521,20 -9,41 -0,2% +2,3%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.606,50 -53,30 -0,6% -4,4%

Mailand FTSE-MIB Mailand 20.620,05 -177,77 -0,9% -5,1%

Moskau RTS Moskau 1.078,28 -5,85 -0,5% -6,6%

Oslo OBX Oslo 848,07 +2,15 +0,3% +14,2%

Prag PX Prag 1.079,60 +3,09 +0,3% +0,1%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.671,15 +6,05 +0,4% +6,0%

Warschau WIG-20 Warschau 2.390,42 +20,45 +0,9% -2,9%

Wien ATX Wien 3.329,76 +14,39 +0,4% -3,6%

Zürich SMI Zuerich 9.084,26 -14,44 -0,2% -3,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:00 Mo, 17.20 % YTD

EUR/USD 1,1721 +0,36% 1,1670 1,1676 -2,4%

EUR/JPY 130,14 +0,35% 129,81 129,66 -3,8%

EUR/CHF 1,1430 -0,11% 1,1441 1,1447 -2,4%

EUR/GBP 0,9094 +0,42% 0,9067 0,9059 +2,3%

USD/JPY 111,04 -0,00% 111,24 111,06 -1,4%

GBP/USD 1,2889 -0,05% 1,2871 1,2887 -4,6%

Bitcoin

BTC/USD 7.061,59 +4,5% 6.906,84 6.751,95 -48,3%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,60 -0,60 0,01

Deutschland 10 Jahre 0,38 0,37 -0,05

USA 2 Jahre 2,65 2,64 0,76

USA 10 Jahre 2,87 2,85 0,46

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,09 0,09 0,04

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,68 68,87 -0,3% -0,19 +17,0%

Brent/ICE 76,30 76,21 +0,1% 0,09 +18,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.208,80 1.211,33 -0,2% -2,54 -7,2%

Silber (Spot) 14,87 14,89 -0,1% -0,02 -12,2%

Platin (Spot) 798,00 804,50 -0,8% -6,50 -14,2%

Kupfer-Future 2,74 2,71 +1,1% +0,03 -18,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 28, 2018 12:03 ET (16:03 GMT)

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