17.11.2017 13:05:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen nicht von der Stelle

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz Fortschritten bei der geplanten US-Steuerreform in den USA notieren Europas Börsen am Freitagmittag nur wenig verändert. Etwas getrübt wird die Stimmung vom festen Euro, die Gemeinschaftswährung hat die Marke von 1,18 Dollar wieder überwunden. Im Tageshoch stand die Einheitswährung bei 1,1820 Dollar und damit nicht mehr weit von den jüngsten Hochs um das Niveau von 1,1850. Angesichts eines leeren Terminkalenders dürfte sich das ruhige Geschäft am Nachmittag fortsetzen. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 13.063 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.567 Punkte nach oben.

Das US-Repräsentantenhaus hat nach langem Ringen einen Gesetzesentwurf für die geplante Steuerreform verabschiedet. Damit ist die Kuh aber noch nicht vom Eis. Denn noch steht die Zustimmung des Senats aus. Hier haben die Republikaner zwar eine Mehrheit von vier Stimmen, es ist aber davon auszugehen, dass nicht alle für die Reform stimmen werden. Insgesamt müssen nur drei Republikaner dagegen sein, um US-Präsident Trump eine Niederlage zu bescheren.

Italienischer Bankensektor kommt nicht zur Ruhe

Der italienische FTSE MIB fällt um 0,5 Prozent und hinkt damit in Europa hinterher. Gebremst wird er von Kursverlusten vor allem bei den Bankenaktien. Hintergrund sind Probleme der Banca Carige, die am Donnerstag das Kapital um 560 Millionen Euro erhöhen wollte, damit aber mangels Investoreninteresse scheiterte. Die Aktie ist am Freitag vom Handel ausgesetzt, was Börsenregulierer Consob damit begründet, dass es "Unsicherheiten" bei der Kapitalerhöhung gebe. Das Papier soll so lange ausgesetzt bleiben, bis es nähere Informationen gebe.

Im europäischen Bankensektor zieren italienische Aktien das Ende. Unicredit verlieren 1,5 Prozent, Banca Mediolanum 1,2 Prozent und Intesa Sanpaolo 1,4 Prozent. Banca Monte dei Paschi gewinnen dagegen 4 Prozent. Die Aktie wird erst seit einigen Wochen wieder gehandelt nach einer knapp einjährigen Aussetzung, während der das Institut mit Hilfe des italienischen Staates vor einer Pleite gerettet worden war. Für den Bankensektor geht es europaweit 0,6 Prozent nach unten.

Vivendi steigen nach Fortschritten bei Canal Plus

Für die Vivendi-Aktie geht es trotz nur mittelmäßiger Quartalszahlen um 3,8 Prozent nach oben. Positive Nachrichten gibt es aber von Sorgenkind Canal Plus. Nicht nur hat der TV-Anbieter erstmals seit dem vierten Quartal 2014 netto wieder Kunden gewonnen. Die Deutsche Bank zeigt sich sehr beeindruckt von der Margenentwicklung - diese ist 200 Basispunkte über den Erwartungen ausgefallen. Nach einer Reihe negativer Nachrichten aus dem Sektor setzt Vivendi damit ein positives Signal.

Die Aktie des Spiele-Softwareproduzenten Ubisoft verliert dagegen 1,9 Prozent. Vivendi hat angekündigt, zumindest in den kommenden sechs Monaten kein Übernahmeangebot abzugeben. Vivendi hat in der Vergangenheit immer wieder ihr Interesse an einer Übernahme von Ubisoft geäußert. Bislang hat sich das Ubisoft-Management aber erfolgreich gegen einen Kauf gewehrt. "Die deutliche Absage gestern könnte daher für Enttäuschung sorgen", so der Händler weiter.

Mit einem Kurseinbruch von 33 Prozent fallen die Aktien des britischen Bau- und Facility-Management-Wertes Carillion auf. Die Briten hätten die Anleger gleich dreifach geschockt: mit einer Gewinnwarnung, einer unerwartet hohen Verschuldung und dem möglichen Bruch von Kredit-Covenants. "Die Horror-Show bei Carillion geht weiter", kommentieren dazu die Analysten von Hargreaves Lansdown. Eine Rekapitalisierung sei wohl unvermeidlich und dürfte auf einer Debt-to-Equity-Basis wohl so übel werden wie von jedermann befürchtet.

Deutsche Börse und Munich Re fest - Fresenius schwach

Deutsche Börse sind mit einem Plus von 1,4 Prozent bislang Tagesgewinner im DAX. Die Aktie profitiert weiter von der Ernennung von Theodor Weimer zum neuen Chef des Börsenbetreibers ab Januar. Die Ernennung stößt bei Anlegern und Analysten auf ein positives Echo. Es sei davon auszugehen, dass Weimer die bisherige Unternehmensstrategie von Vorgänger Carsten Kengeter fortsetzen wird. Wie die UBS anmerkt, hat Weimer einen starken Lebenslauf vorzuweisen, auch wenn er nicht die besten Kontakte in den Investment-Community habe.

Fresenius brechen nach einer Verkaufsempfehlung der UBS um 4,8 Prozent ein. Die Analysten befürchten zunehmenden Preisdruck im Kabi-Geschäft durch alternative Generika. Um 1,1 Prozent nach oben auf 192,30 Euro geht es mit Munich Re. HSBC hat die Aktien der Munich Re auf die Kaufliste genommen, mit einem Kursziel von 220 Euro.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.567,48 0,08 2,68 8,42 Stoxx-50 3.143,76 0,07 2,18 4,42 DAX 13.063,42 0,12 16,20 13,78 MDAX 26.474,69 0,04 11,40 19,31 TecDAX 2.510,03 0,15 3,81 38,54 SDAX 11.735,83 0,01 0,63 23,28 FTSE 7.401,80 0,20 14,86 3,63 CAC 5.345,48 0,17 9,09 9,94 Bund-Future 162,67 0,07 1,61 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:02 Do, 17.15 % YTD EUR/USD 1,1793 -0,14% 1,1810 1,1772 +12,1% EUR/JPY 132,79 -0,06% 132,88 132,81 +8,0% EUR/CHF 1,1703 -0,11% 1,1716 1,1682 +9,3% EUR/GBP 0,8937 +0,18% 0,8921 1,1216 +4,9% USD/JPY 112,59 +0,08% 112,51 112,83 -3,7% GBP/USD 1,3197 -0,32% 1,3239 1,3202 +7,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,15 55,14 +1,8% 1,01 -1,6% Brent/ICE 62,07 61,36 +1,2% 0,71 +5,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.283,02 1.279,30 +0,3% +3,72 +11,4% Silber (Spot) 17,09 17,07 +0,1% +0,02 +7,3% Platin (Spot) 937,30 933,00 +0,5% +4,30 +3,7% Kupfer-Future 3,06 3,05 +0,4% +0,01 +21,2% ===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

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November 17, 2017 07:05 ET (12:05 GMT)

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Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in Muenchen Unsponsored American Depos 10,10 5,21% Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in Muenchen Unsponsored American Depos
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