15.05.2020 16:08:00

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen mit neuen US-China-Spannungen von Hochs zurück

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen geben am Freitagnachmittag einen Teil der Gewinne wieder ab. Im Handel wird auf neue Spannungen zwischen den USA und China verwiesen. Die US-Regierung plant, Chiplieferungen an Huawei durch Halbleiterhersteller zu blockieren. Damit könnte der Handelsstreit zwischen den USA und China wieder schnell an Schärfe gewinnen. Der DAX gewinnt 1,4 Prozent auf 10.487 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,8 Prozent auf 2.784 Punkte.

Nicht hilfreich sind sehr schwache US-Einzelhandelsdaten. Diese brachen im April um 16,4 Prozent ein, und damit viel stärker als die Prognose von 12,3 Prognose. Die Daten unterstreichen die Krise der US-Wirtschaft, gilt doch der Konsum als wichtigste Stütze. Eine stärker als erwartet ausgefallene Erholung der chinesischen Industrieproduktion im April hatte im frühen Handel die Kurse noch stärker gestützt.

Anleger hoffen auf Abwrackprämien

Für den Autosektor geht es um 1,6 Prozent nach oben. Renault gewinnen 2,7. Im Handel wird darauf verwiesen, dass der französische Finanzminister Bruno Le Maire Unterstützung für den Sektor versprochen habe. In der Vergangenheit habe es von ihm Aussagen gegeben, dass der Verkauf von Elektroautos gefördert werden könne, hier ist Renault gut aufgestellt.

Von dem Gespräch zwischen Bund, Autowirtschaft und Gewerkschaften am Vorabend in Deutschland, bei dem es ebenfalls um mögliche Hilfen für die Automobilwirtschaft ging, gelangten keine Neuigkeiten in die Öffentlichkeit. Am deutschen Aktienmarkt geht es in Hoffnung auf staatliche Kaufanreize für VW und Daimler um 3,3 bzw 1 Prozent nach oben. BMW geben nur optisch nach - die Münchener schütten am Freitag die Dividende an die Aktionäre aus.

BT Group will sich laut FT von Openreach trennen, der Infrastruktur-Bereich könnte mit 20 Milliarden Pfund bewertet werden. Mögliche Kaufinteressenten seien die australische Macquarie sowie ein Staatsfonds. BT gewinnen 5,9 Prozent.

Für die Aktie von Richemont geht es gegen den Trend um 0,4 Prozent nach unten. Analysten bemängeln die schwache Marge im vierten Quartal, die 30 Prozent unterhalb der Analystenerwartung ausgefallen sei. Das Unternehmen schaffe es nicht, bei wegbrechenden Umsätzen die Kosten adäquat zu senken. In Folge ist auch das EBIT enttäuschend ausgefallen, hier sollte der 2021 Konsens nach unten angepasst werden, heißt es weiter.

Nach positiven Analystenkommentaren gewinnen RWE 3,6 Prozent. Der Kurs von Varta zieht um 6,6 Prozent an. "Der Start in das Jahr ist überraschend stark ausgefallen", so ein Aktienhändler zu Varta. Sowohl beim Umsatz wie auch bereinigtem EBITDA wurde die Markterwartung deutlich übertroffen. Ungeachtet des starken Jahresbeginns lässt Warburg angesichts der verbleibenden Unsicherheiten die Prognosen für die zweite Jahreshälfte unverändert.

GEA mit starken Zahlen

Sehr gut kommen auch die Geschäftszahlen von Gea an. Das bereinigte EBITDA fiel laut Händlern etwa 15 Prozent höher aus als erwartet, zudem übertreffen die neuen Aufträge die Auslieferungen deutlich. Der Kurs liegt 11,3 Prozent im Plus.

Von starken Ergebnissen im zweiten Geschäftsquartal, aber einem erkennbar stärkeren Einfluss der Coronavirus-Pandemie auf das zweite Halbjahr sprechen die Analysten von Warburg Research bei Aurubis. Für die Aktie geht es um 1,6 Prozent nach oben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.778,78 0,67 18,55 -25,80

Stoxx-50 2.777,64 0,76 21,03 -18,38

DAX 10.460,12 1,19 123,10 -21,05

MDAX 23.266,63 1,18 272,12 -17,82

TecDAX 2.915,26 0,03 0,81 -3,31

SDAX 10.249,14 0,55 55,94 -18,08

FTSE 5.816,43 1,30 74,89 -23,88

CAC 4.296,58 0,55 23,45 -28,13

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,54 0,00 -0,78

US-Zehnjahresrendite 0,62 0,00 -2,06

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:40 Uhr Do, 17.31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0830 +0,21% 1,0805 1,0802 -3,4%

EUR/JPY 116,04 +0,13% 115,75 115,71 -4,8%

EUR/CHF 1,0518 +0,00% 1,0515 1,0505 -3,1%

EUR/GBP 0,8909 +0,83% 0,8859 0,8858 +5,3%

USD/JPY 107,16 -0,07% 107,17 107,12 -1,5%

GBP/USD 1,2155 -0,62% 1,2193 1,2196 -8,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1335 +0,30% 7,1179 7,1167 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.587,26 -1,96% 9.470,76 9.725,51 +33,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 28,81 27,56 +4,5% 1,25 -51,5%

Brent/ICE 31,68 31,13 +1,8% 0,55 -50,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.736,97 1.730,65 +0,4% +6,32 +14,5%

Silber (Spot) 16,39 15,90 +3,1% +0,49 -8,2%

Platin (Spot) 779,35 771,95 +1,0% +7,40 -19,2%

Kupfer-Future 2,34 2,35 -0,1% -0,00 -16,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 15, 2020 10:08 ET (14:08 GMT)

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